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Und plötzlich brennt die Welt

Und plötzlich brennt die Welt
Foto: Andreea Alexandru/AP / Hendrik Schmidt/dpa

Am Wochenende überschlugen sich die Meldungen: Hitze-Extreme, Sturzfluten, Großbrand. Mit voller Wucht erlebt nun auch der globale Norden die Klimakrise. Ein Kommentar.

Zugegeben: Plötzlich passiert gar nichts. Forschende sagen seit Jahren voraus, was nun auch für den globalen Norden Realität wird. Die Welt brennt. Wegschauen oder Schönreden ist nicht mehr.

Am Wochenende überschlugen sich die Nachrichten zu Extremtemperaturen: 38,8 Grad in Bayern, 44,2 Grad auf der griechischen Insel Kreta, 52 Grad im kalifornischen Death Valley. Ein Ende der lebensbedrohlichen Hitze? Insbesondere für Südeuropa und die USA nicht in Sicht.

Begleitet wurden die Hitzewellen – die, wenn man sie so bezeichnet, fast schon euphemistisch klingen – von Extremwetterereignissen. Auf der Kanareninsel La Palma kämpfte man am Sonntag gegen ein Feuer, das innerhalb eines einzigen Tages knapp 4700 Hektar zerstört hatte. Das entspricht grob rund 6500 Fußballfeldern, mehr als 4000 Menschen mussten deshalb in Sicherheit gebracht werden.

Sturzfluten und bis zu 48 Grad

In Italien löst die Hitze das vorherige Hochdruckgebiet „Cerbero“ mit teils noch höheren Temperaturen ab. Für Anfang der Woche prognostiziert der private Wetterdienst ilmeteo.it für Rom etwa Höchsttemperaturen von 42 Grad. In Teilen Sardiniens und Siziliens kann es möglicherweise noch heißer werden, von bis zu 48 Grad ist die Rede.

Und während Millionen Menschen im Süden der USA unter dem „Heatdome“ ächzen, kommt es im Nordosten des Landes derzeit immer wieder zu heftigen Überschwemmungen. Im Bundesstaat Pennsylvania starben bislang fünf Menschen bei Sturzfluten.

Die Klimakrise interessiert es nicht, ob wir an sie glauben oder nicht

Nachrichten wie diese werden uns von nun an begleiten, ob wir wollen oder nicht. Das Traurige daran: Es werden nicht nur weiterhin Menschen weltweit im Zuge der Klimakrise sterben. Es wird auch weiterhin Personen geben, die uns weismachen wollen, dass der Sommer „schon immer heiß“ gewesen sei. Politische Entscheidungsträger:innen, die Technologieoffenheit predigen und erklären, die Erderwärmung ließe sich mit den richtigen Erfindungen schon noch korrigieren.

Doch was wir jetzt wirklich brauchen sind adäquate Maßnahmen, die den weiteren Treibhausgasausstoß effektiv reduzieren – schnell und zuverlässig. In großem Maßstab, zum Schutz der Menschen. Denn: Die Klimakrise interessiert es nicht, ob wir an sie glauben oder auf ein Wunder hoffen. Wir stecken mittendrin, so wie prognostiziert.

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