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„Vegane Hetzkampagne“: Freie Bauern fordern Entschuldigung von Autoversicherer LVM

"Vegane Hetzkampagne": Freie Bauern fordern Entschuldigung von Autoversicherer LVM
Foto: Screenshot FreieBauern.de / LVM / Unsplash Anna Pelzer

Der Autoversicherer LVM bietet zum Veganuary seinen Mitarbeitenden vegane Speisen an. Der Landwirtschaftscommunity scheint das aber so gar nicht zu schmecken. In den sozialen Medien kritisieren sie das Angebot lautstark. Inzwischen hat der Versicherer reagiert.

Vegane Speisen in der Kantine: Diese Option bietet der Autoversicherer LVM (Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster) seinen Mitarbeitenden im Januar an. Anlass ist der Veganuary, der auf die pflanzliche Ernährungsweise aufmerksam machen will.

Doch das neue Angebot schmeckt offenbar nicht allen. Landwirt:innen fühlen sich vom Autoversicherer, der seine Wurzeln in der Agrarwirtschaft hat, hintergangen. Wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung (SZ) schreibt, drohen manche sogar mit der Kündigung von Versicherungsverträgen. Der LVM betreibe eine „vegane Hetzkampagne“ lautet einer der Vorwürfe.

Autoversicherer macht Werbung für seine Aktion – und eine Harvard-Studie

Der Verband der Freien Bauern fordert auf seiner Homepage eine öffentliche Entschuldigung sowie eine klare Positionierung pro Tierhaltung, die angeblich „klimaneutral“ sei. Bäuerliche Tierhaltung gehe zudem „verantwortungsvoll mit den ihr anvertrauten Geschöpfen um“.

In den sozialen Medien hatte der Versicherer auf seine Aktion hingewiesen und mit Bezug auf eine Untersuchung der Harvard University erklärt, was eine Million Menschen erreichen, wenn sie sich 31 Tage lang vegan ernähren. Nämlich: 103.840 Tonnen CO2-Äquivalente sowie 6,2 Millionen Liter Wasser einsparen, und 3,4 Millionen Tierleben verschonen.

LVM will vegane Speisen weiterhin anbieten, jedoch entscheide das Küchenteam

Daraufhin hagelte es Kritik aus der bäuerlichen Community – offenbar mit Wirkung. In einem Schreiben an seine Kund:innen soll LVM sich erklärt haben. „Unser Social Media-Beitrag hat bei vielen unserer Kunden aus der Landwirtschaft zu Irritationen geführt, die wir gut nachvollziehen können.“ Noch dazu habe das Unternehmen das Thema schlecht aufbereitet und „diskussionswürdige Zahlen zitiert“, zitiert die SZ den Brief. Der LVM stehe für Offenheit und nicht dafür, Menschen einen Lebensstil zu empfehlen, heißt es weiter.

Trotzdem will der Versicherer im Januar weiterhin vegane Mahlzeiten anbieten. „Wir werden den Kantinenplan jetzt nicht ändern“, so ein Sprecher laut SZ. Allerdings könnte es sein, dass das Küchenteam aufgrund der öffentlichen Kritik von dem Vorhaben abrückt. Dies sei eine Entscheidung des Teams und nicht der Unternehmensführung.

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