Der Pegel des Gardasee sinkt weiter. Auch wenn der See weiterhin für Freizeit-Aktivitäten genutzt werden kann, verdeutlicht er den Notstand, unter dem vor allem Norditalien seit Wochen leidet.
Die Trockenheit in Norditalien hält an. Der Gardasee hat aufgrund dessen den tiefsten Wasserstand seit 15 Jahren erreicht. Er liege nur noch 30 Zentimeter über dem Referenz-Wasserstand, „während der Durchschnitt der vergangenen Jahre in dieser Jahreszeit 80 bis 100 Zentimeter darüber lag“, erklärte Gianluca Ginepro gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Ginepro ist Direktor von Garda Unico, das den See bewirbt.
Offiziellen Daten zufolge sank der Pegel 2007 auf 9,9 Zentimeter über dem Referenz-Wasserstand. „Das ist eine Situation, die man im Auge behalten muss, aber im Moment gibt es keine Probleme, was die Nutzung des Sees für Aktivitäten wie Segeln oder Windsurfen angeht“, wird Ginepro zitiert. Inzwischen würde weniger Wasser aus dem Gardasee für die Landwirtschaft entnommen.
„Die Landschaft hat sich stark verändert“
Tourist:innen schilderten die Lage vor Ort als gravierend. „Die Landschaft hat sich stark verändert“, erklärte Touristin Beatrice Masi der Nachrichtenagentur AP. Wir waren schockiert, als wir ankamen. Wir haben unseren üblichen Spaziergang gemacht, aber das Wasser war nicht da.“ Drohnen-Aufnahmen um Sirmione am Südufer des Gardasees zeigen das Ausmaß der Trockenheit. Dieses sei laut Stranbadbesitzer Mauro Lavora, der mit dem italienische Nachrichtenportal Local Team TV sprach, „historisch“.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, schrumpft der Gardasee örtlichen Behörden zufolge jeden Tag um zwei Zentimeter.
Italien ist nicht alleine
Anfang Juli rief die italienische Regierung in fünf Regionen den Dürre-Notstand aus. Auch Länder wie Frankreich, die Niederlande, Deutschland, Spanien, Portugal und Großbritannien leiden unter der Trockenheit, die unter anderem zu Wasserknappheit und Waldbränden führt. Städte wie Verona und Pisa begrenzen deshalb bereits die Wassernutzung.
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