„Die Welt muss sich auf noch intensivere Hitzewellen einstellen“, hält die Weltwetterorganisation (WMO) fest. Hohe Temperaturen sind vor allem nachts ein Gesundheitsproblem.
Bei den aktuellen Hitzewellen liegt die Aufmerksamkeit nach Ansicht der Weltwetterorganisation (WMO) viel zu stark auf der Höchsttemperatur. Viel entscheidender für das Gesundheitsrisiko sei die hohe Nachttemperatur, sagte der Extrem-Wetter-Experte John Nairn von der WMO am Dienstag in Genf.
„Der Körper kann sich dann nicht erholen.“ Die WMO geht davon aus, dass der aktuelle Trend anhält. Tropennächte etwa sind eine besondere Form der Sommerhitze. Die Lufttemperatur sinkt dabei zu keinem Zeitpunkt des Tages unter 20 Grad. Der menschliche Körper, der seine Kerntemperatur von 37 Grad zu erhalten versucht, steht dann unter Dauerstress.
Bereits seit den 1980er Jahren hätten sich die Phasen extremer Temperaturen teils versechsfacht. „Die Welt muss sich auf noch intensivere Hitzewellen einstellen„, sagte Nairn. Die Organisation hatte jüngst offiziell einen Hitzerekord für Europa vom 11. August 2021 mit 48,8 Grad Celsius auf Sizilien anerkannt.
400.000 Menschen an Folgen gestorben
Nach Angaben der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) sind in den vergangenen zehn Jahren rund 400.000 Menschen an den Folgen extremer Klima- und Wetterereignisse gestorben.
Aktuell gebe es zahlreiche Anstrengungen der nationalen Rot-Kreuz-Organisationen vor allem im Mittelmeerraum, den Menschen zu helfen, sagte IFRC-Sprecher Panu Saaristo. So rufe das Rote Kreuz in Italien viele ältere Menschen an, um sich nach deren Befinden zu erkundigen. In Spanien und Portugal würden die Menschen via sozialer Medien auf die Gefahren hingewiesen. In Griechenland versorge das Rote Kreuz die Menschen mit Trinkwasser.
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