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Extrem-Hitze in Südeuropa: Kann ich meinen Urlaub jetzt noch stornieren?

Europa und Deutschland ächzt unter der Hitze
© Jae C. Hong/AP/dpa

Was tun, wenn der Urlaub in Südeuropa gebucht ist, die Hitze nun aber einen Aufenthalt unerträglich macht? Ein Reiserechtler erklärt, warum das Stornieren einer geplanten Reise gar nicht so einfach ist.

Auch wenn es beispielsweise in Rom oder Athen gerade kaum auszuhalten ist: Das Recht, wegen großer Hitze eine gebuchte Reise gegen volle oder anteilige Rückzahlung zu stornieren oder abzubrechen, haben Urlauber:innen nicht, erklärt der Reiserechtler Paul Degott.

Im Sinne einer Mängelgewährleistung müsse man dem Reiseveranstalter sagen können, er habe irgendeinen Fehler gemacht, erläutert Degott: „Irgendwas hat nicht funktioniert und deswegen ist die Fortsetzung oder der Antritt der Reise unzumutbar.“ Das werde man allein aufgrund der Wetterbedingungen aber nicht sagen können.

Reisekosten rückerstatten: Wenn die Klimaanlage streikt

Anders sehe es aus, wenn man zum Beispiel ein Hotel gebucht hat, für das der Veranstalter volle Klimatisierung zugesagt hat, die Klimaanlage dann aber nicht funktioniert. „Da sind wir natürlich schon massiv im Gewährleistungsbereich und da wäre der Veranstalter in der Pflicht“, erklärt Reiserechtler Degott. „Nicht deshalb, weil er für die Hitze was kann, sondern weil er für den Ausfall der Klimaanlage verantwortlich ist.“

Eine Reiserücktrittskostenversicherung greift in einer Hitzesituation übrigens auch nicht per se, sagt Degott. Diese decke nur plötzliche schwere Erkrankungen ab. Habe jemand beispielsweise einfach einen hohen Blutdruck und vertrage die Hitze nicht gut, sei das sicherlich keine plötzliche schwere Erkrankung. „Da muss schon vieles extrem zusammenkommen.“ Erst dann könne man probieren, entstandene Stornokosten auf diesem Weg zurückzuerhalten.

Fast 45 Grad in Spanien

Auch in Spanien ist es momentan extrem heiß. Offiziell hat dort die dritte Hitzewelle des Sommers begonnen. Die zweite Hitzewelle mit Temperaturen von fast 45 Grad war am Donnerstag vorbei. Der vom nationalen Wetterdienst Aemet ausgerufene Hitze-Alarm galt am Montag in zwölf der insgesamt 17 sogenannten Autonomen Gemeinschaften des beliebten Urlaubslandes. Die Folge waren vielerorts menschenleere Straßen und volle Strände, wie unter anderem der TV-Sender RTVE berichtete. Die wenigen Menschen, die sich etwa in Madrid am Montag bei einer angekündigten Höchsttemperatur von 39 Grad im Schatten auf die Straße trauten, versuchten, sich unter anderem mit Fächern, Regenschirmen und Wasserflaschen Kühlung zu verschaffen.

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