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Wenn die Psyche leidet: Wer schreibt mich krank?

Wenn die Psyche leidet
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Da ist die enorme Erschöpfung, nichts geht mehr. In diesem Zustand zur Arbeit? Undenkbar. Doch wer kann einen krankschreiben, wenn die Psyche nicht mehr mitmacht?

Dass die Psyche auf einmal nicht mehr kann – das erleben immer mehr Menschen. Fehlzeiten wegen psychischer Leiden haben deutlich zugenommen, wie unter anderem Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen. Demnach sind die Fehlzeiten wegen psychischer Leiden im ersten Halbjahr 2023 auf 303 Ausfalltage pro 100 Versicherte gestiegen – ein Plus von 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Krankschreibung wegen psychischer Erschöpfung

Wer kann einen aus dem Verkehr ziehen, wenn nichts mehr geht? „Eine Arbeitsunfähigkeit kann ein approbierter Mediziner feststellen, wobei die Entscheidung unter medizinischen Gesichtspunkten getroffen wird“, erklärt Roland Stahl von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

Das heißt: Leidet die Psyche so sehr, dass Arbeiten nicht möglich ist, kann eine Hausärztin oder ein Hausarzt krankschreiben, genauso wie ein:e Psychiater:in und andere Fachärzt:innen.

Der Weg zur Diagnose kann dauern

Gerade bei psychischen Leiden steht oft nicht mit dem ersten Besuch in der Arztpraxis fest, welche Erkrankung sich hinter den Beschwerden verbirgt. Einer Krankschreibung steht das aber nicht im Wege. „Wenn noch keine gesicherte Diagnose vorliegt, wird häufig erstmal wegen eines Erschöpfungssyndroms oder Ähnlichem krankgeschrieben“, so Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht aus Köln.

Übrigens: Dass der Arbeitgeber über die AU-Bescheinigung von den psychischen Problemen erfährt, ist laut Nathalie Oberthür ausgeschlossen. „Die AU-Bescheinigung wird mittlerweile elektronisch abgerufen, da sieht man keine Diagnose und – anders als früher – auch nicht mehr den ausstellenden Arzt.“

Wenn du akut depressive oder Suizid-Gedanken hast, wende dich an die Telefonseelsorge online oder unter Tel. 0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222 oder 116123. Auch die Deutsche Depressionshilfe unter Tel. 0800 / 33 44 533 hilft. In Notfällen kontaktiere bitte die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter Tel. 112.

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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