Ein Burnout-Syndrom kommt allein durch eine zu hohe Arbeitsbelastung? Das ist zu kurz gedacht. Es gibt noch andere Faktoren, die das Ausbrennen begünstigen.
Nichts geht mehr: Ein Burnout äußert sich durch körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung. Zu hohe Arbeitslast ist allerdings längst nicht der alleinige Auslöser, der ein Burnout entstehen lässt.
Belastenden Bindungs- und Emotionsmuster
Denn laut Gereon Nelles, Facharzt für Neurologie und spezielle Schmerztherapie, spielen auch diese Faktoren eine Rolle: Perfektionismus, herausfordernde familiäre Umstände, traumatische Kindheitserfahrungen und nicht verarbeitete Verluste.
Diese belastenden Bindungs- und Emotionsmuster aus der Kindheit können bis ins Erwachsenenalter fortdauern und zu emotional aufgeladenen Beziehungen führen.
Und: Laut Nelles spielt insbesondere die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung eines Burnouts. Oft sind Betroffene in konfliktreiche Beziehungen verstrickt oder haben ihre sozialen Kontakte vernachlässigt.
Burnout behandeln mit regelmäßiger Selbstreflexion
Um einem Burnout vorzubeugen, sollten Sie sich genügend Momente der Entspannung und Erholung nehmen. Also zum Beispiel Pausen, Spaziergänge und bewusstes Atmen in den Tag integrieren. Sport und Hobbys können ebenfalls helfen, negative Gefühle abzubauen.
„Außerdem sollten Betroffene für ein Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben sorgen, sowohl in Ihren Beziehungen als auch in dem, was Sie tun“, rät Nelles. Dabei kann die regelmäßige Selbstreflexion der persönlichen Werte und Ziele sowie der eigenen Work-Life-Balance hilfreich sein.
Bringen Pausen keine Erholung mehr, rät der Mediziner zu professioneller Hilfe. Weitere Möglichkeiten, etwa die eigene Last im Job zu reduzieren, finden sich hier:
Hinweis: Wer sich psychisch belastet fühlt, kann etwa bei der Telefonseelsorge Hilfe finden: Unter der Telefonnummer 0800/1110111 oder 0800/1110222. Alternativ gibt es das Chat-Angebot unter: online.telefonseelsorge.de Grundsätzlich ist es ratsam, bei einem Verdacht auf Burnout professionelle Hilfe aufzusuchen. Erste Ansprechpartner:innen können Hausärzt:innen sein. Sie sollten bei Bedarf an Spezialist:innen überweisen, üblicherweise Psychiater:innen, Psychotherapeut:innen oder Psycholog:innen.
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?