Öko-Test hat Buntstifte, Fasermaler und Tinten auf ihren Schadstoffgehalt untersucht. Das Ergebnis der Tests ist katastrophal! Viele der Stifte enthalten gefährliche Schadstoffe.
Wenn Kinder malen, dann landet die Farbe erfahrungsgemäß nicht nur auf dem Papier! Hände und das Gesicht sind nachher oft genauso bunt wie das Kunstwerk der Kleinen. Und wenn die Kinder gedankenverloren auf den Stiften herum kauen, landet die Farbe auch im Mund.
Nicht tragisch, wenn die verwendeten Farben frei von Schadstoffen sind. Doch das sind sie in der Regel nicht – so das letzte Ergebnis von Öko-Test aus 2018.
Öko-Test: Jeder zweite Buntstift enthält kritische Farbstoffe
Auch Öko-Test hat Buntstifte getestet (10/2018) – und in jedem zweiten Buntstift eindeutig krebserregende oder krebsverdächtige Farbstoffe gefunden. Eltern sollten daher nur die Testsieger kaufen.
Schadstoffarme Buntstifte sind keine Utopie: Ein Drittel aller getesteten Buntstifte für Kinder kann Öko-Test empfehlen. Besonders problematisch ist die Lackierung der Buntstifte. Denn sie enthalten fast immer Weichmacher oder Ersatzweichmacher. Letztere scheinen zwar etwas besser zu sein als klassische Weichmacher, doch die Langzeitwirkung ist noch nicht ausreichend erforscht worden. Öko-Test empfiehlt deshalb, möglichst Stifte ohne Lackierung zu kaufen.
Buntstifte bei Öko-Test: Nur eine Packung Stifte ist unproblematisch
Der Testsieger unter den Kinder-Buntstiften zählt zu den günstigsten Stiften im Test. 12 Stifte kosten gerade einmal 2,99 Euro:
- Die Jumbo-Buntstifte der Real-Hausmarke Tip erhalten als einzige die Note „Sehr Gut“.
- Öko-Test lobt, dass die Buntstifte keine Lackierung haben und daher auch frei von Weichmachern sind.
- Krebserzeugende oder krebsverdächtige Stoffe hat das Labor in den Tip-Buntstiften nicht finden können.
Buntstifte unter Verdacht: Möglicherweise krebserregende Stoffe
In den letzten Tests sind Buntstifte vermehrt wegen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) aufgefallen. Laut dem Umweltbundesamt sind viele PAK krebserregend, erbgutverändernd oder toxisch. In drei Buntstiften hat das beauftragte Labor erhöhte PAK-Werte festgestellt. Besonders hoch war der PAK-Gehalt in Buntstiften von Lamy.
Darüber hinaus hat das Labor die Buntstifte auf aromatische Amine untersucht: Diese Stoffe sind oft in der Buntstift-Mine oder der Lackierung enthalten und gelten als krebserregend oder zumindest krebsverdächtig. Die Prüfung im Labor war strenger, als die der Spielzeugnorm, da Kinder oft auch an den Buntstiften knabbern und so Teile des Lacks in den Mund geraten. Sieben Buntstifte mit aromatischen Aminen sind daher durchgefallen, darunter viele Stifte bekannter Marken.
Buntstifte als Allergieauslöser?
Außerdem hat Öko-Test sogenannte „halogenorganische Verbindungen“ in zahlreichen gelben und roten Buntstiften nachweisen können. Viele dieser Verbindungen reichern sich in der Natur an und können Allergien auslösen. In den meisten Marken-Buntstiften sind die halogenorganischen Verbindungen enthalten, unter anderem bei Faber-Castell, Lamy, Stabilo, Pelikan und Herlitz.
Alle Details findest du in der Ausgabe 10/2018 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
Tipps für Eltern
- Eltern sollten am besten unlackierte Stifte aus naturbelassenem Holz kaufen.
- Sicher ist sicher: Kinder sollten sich nach dem Malen unbedingt sorgfältig die Hände waschen.
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