Der BUND hat eine Online-Karte für Zero-Waste-Initiativen entwickelt. Wer Überflüssiges loswerden möchte, kann tauschen, verkaufen oder recyceln – und kreative Second-Hand-Läden entdecken.
46 Millionen Tonnen sogenannter haushaltstypischer Siedlungsabfall fielen laut Bundesumweltamt in Deutschland im Jahr 2015 an. Das macht 560 Kilogramm pro Einwohner und ist eindeutig zu viel. Dabei gibt es viele Alternativen zum Wegwerfen: reparieren, verschenken, verleihen, verkaufen, tauschen und recyceln.
Um die Menschen zur Müllreduzierung zu animieren, hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nun die „Remap“ entwickelt. Ob altes Sofa, defekter Toaster oder zu kleiner Pulli, die Online-Karte zeigt einem ganz unkompliziert den Weg zu Zero-Waste-Initiativen. Wenn man einen Gegenstand loswerden möchte, filtert die Schlagwortsuche alle relevanten Anlaufstellen heraus.
Wer stattdessen darauf aus ist, in Zero-Waste-Läden zu stöbern und sich inspirieren zu lassen, der kann den Kartenausschnitt auf die eigene Nachbarschaft verkleinern.
Förderfonds „Zero Waste“?
Leider beschränkt sich die Remap bislang auf das Berliner Stadtgebiet, deshalb empfiehlt sich: nachmachen! Tobias Quast, Abfallreferent des BUND Berlin und Mitentwickler des Tools, denkt auch schon – zumindest für die Hauptstadt – einen Schritt weiter: „Wir fordern die Einrichtung eines Förderfonds ,Zero Waste‘, aus dem Initiativen dauerhaft und nachhaltig finanziert werden.“ Bislang werden im Rahmen der „Trenntstadt-Kampagne“ lediglich Projekte zur Reduzierung von Verpackungsabfällen unterstützt.
Noch bilden vor allem private Initiativen und Aktivisten das Rückgrat der Zero-Waste-Bewegung. Bea Johnson und Lauren Singer beispielsweise sind echte Vorbilder. Der Müll, den sie im ganzen Jahr produzieren, passt in ein Einmachglas. Pioniere der Modeindustrie versuchen Müll bereits in der Herstellung der Kleidung zu vermeiden. Wer diesen Beispielen folgen möchte, kann mit der Remap die ersten Schritte zu Zero Waste machen.
GASTBEITRAG aus enorm
Text: Jan Menke
enorm ist das Magazin für den gesellschaftlichen Wandel. Es will Mut machen und unter dem Claim „Zukunft fängt bei Dir an“ zeigen, mit welchen kleinen Veränderungen jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann. Dazu stellt enorm inspirierende Macher und ihre Ideen sowie Unternehmen und Projekte vor, die das Leben und Arbeiten zukunftsfähiger und nachhaltiger gestalten. Konstruktiv, intelligent und lösungsorientiert.
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