Wir Menschen in Deutschland essen deutlich zu viel Fleisch. Wer vegetarische Ernährung bisher mit Mangelernährung verband, wird überrascht sein von den Ergebnissen des Robert Koch Instituts. Ein Verzicht auf Fleisch ist nicht nur gesund, sondern trägt auch zu einer gesunden und sportlichen Lebensmentalität bei.
Wer glaubt, dass die vegetarische Ernährung nur der Inhalt einer wieder abebbenden Trendbewegung ist, irrt sich. Schon Menschen im alten Griechenland bevorzugten eine fleischfreie Ernährung. In Deutschland gibt es bereits seit 1867 die erste deutsche Vegetarier-Vereinigung.
Gründe sich für ein vegetarisches Gericht zu entscheiden, müssen nicht nur einen ethischen oder moralischen Ursprung haben. Die Umweltauswirkungen der Tierindustrie werden global gesehen immer gravierender. In Deutschland hat sich der Fleischkonsum seit 1990 kontinuierlich reduziert. Trotzdem liegt der durchschnittliche Fleischkonsum deutlich über der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: „Wenn Sie Fleisch essen, dann nicht mehr als 300 bis 600 g pro Woche“.
Laut einer Studie des Robert Koch Instituts Berlin (2016) essen 4,3 Prozent der Deutschen vegetarisch. Außerdem verzichten Frauen und Männer die sich vegetarisch ernähren, nicht nur auf Fleisch und Wurst, sondern vermeiden häufiger auch andere ungesunde Lebensmittel im Vergleich zu Alles-Essern. So wird häufig auf Bier, Wein und kalorienreduzierte Getränke verzichtet und viel Tee, Obst und Gemüse konsumiert.
Geringeres Risiko für Herzkrankheiten
Bisher nahm man an, dass Menschen die sich vegetarisch ernähren eher unter Nährstoffdefizite leiden, als ihre Mitmenschen die in ihrer Ernährungsweise auf nichts verzichten. Tatsächlich beobachtete das Robert Koch Institut in den letzten Jahren, dass der Mangel an Nährstoffen bei Vegetariern nicht häufiger vorkommt als bei nicht vegetarisch lebenden Menschen. Weitere Analysen zeigten eine gesunde Nährstoffbalance bei Vegetariern als auch bei Veganern.
Zudem fanden die Forscher heraus, dass bei einer vegetarischen Ernährung ein geringeres Risiko für Herzkrankheiten zu verzeichnen ist. Eine überwiegend pflanzenbasierte Ernährung ist also nicht nur gut für Tier und Umwelt, sondern auch für unseren Körper.
Wer dennoch nicht auf einen vielfältig gedeckten Tisch verzichten möchte, für den gibt es noch eine weitere Ernährungsform: Flexitarisch. Hierbei ernährt man sich überwiegend vegetarisch und reduziert seinen Fleischkonsum deutlich. So kann man auch ohne ganz zu verzichten dazu beitragen die Umwelt zu schonen und die Massentierhaltung zu reduzieren.
GASTBEITRAG aus enorm
Text: Barbara Bork
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