Wer weiterliest, wird vermutlich lachen, den Kopf ungläubig schütteln oder an alldem Irrsinn verzweifeln, den unsere Konsumwelt hervorbringt. Aber auch wenn es manchmal schlimm aussieht: als Konsumenten sind wir Teil dieser Welt und können mit einfachen Mitteln dazu beitragen, dass wir solche Bilder in Zukunft nicht mehr sehen müssen.
1. Die hilflose Rettung der Bananen
Bananen sind bekanntlich weich und brauchen darum einen guten Schutz, wie z.B. eine Bananenschale, in der sie sogar von Natur aus schon eingepackt sind. Aber wir Menschen haben etwas besseres erfunden: Plastik ist billig, leicht, hygienisch und darum als Verpackungpackungsmaterial unschlagbar – das hat sich anscheinend auch ein Mitarbeiter der österreichischen Supermarktkette „Billa“ gedacht und damit 2012 im Netz für Furore gesorgt. Selbst der amerkanische Techblog Gizmodo hat damals dieses Bild gepostet und titelte: „the Most Wasteful Sign of the Apocalypse Yet“.
Zur Verteidugung des Supermarkt-Mitarbeiters: die natürliche Bananenverpackung sah mit braunen Stellen wohl bereits unappetitlich aus. Mit der ungewöhnlichen Umverpackung wollte er sie vor dem Wegwerfen bewahren. Aber auch wenn wir in einer Welt leben, in der wir Lebensmittel oft nur an der Verpackung erkennen: diese Bild bleibt (fast) unrreichbar absurd.
2. Wie heißen diese Dinger nochmal?
Ja liebe Menschen des Konsumzeitalters, über was wissen wir Bescheid, wo kennen wir uns wirklich aus? Sind es die wichtigen Dinge des Lebens oder haben wir sie womöglich längst aus den Augen verloren? Ja ja, es gibt wahrscheinlich Wichtigeres als Blättern benennen zu können, aber ihr wisst schon was gemeint ist, oder?
3. Zombies sind Fiktion, diese Kreaturen überall
Nein, großmütterlich über Smartphones im Allgemeinen wollen wir nicht jammern. Aber, ob stumpfsinnig nach unten blickende Jugendliche oder schweigende Tischnachbarn im Café – erschreckend oft erlebt man Momente, in denen Smartphones die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen und nicht mehr die unmittelbare Umwelt. Selbst die Jugend scheint das kritisch zu sehen und hat dafür das hübsche Wort Smombie erfunden: eine Zusammensetzung aus „Smartphone“ und „Zombie“.
4. Zu viel Macht in den Händen weniger Konzerne
Schon gewusst? 10 riesigen Konzernen gehören so gut wie alle bekannten Lebensmittelmarken. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Saatgutherstellern (Monsanto, Pioneer, Bayer, etc.) und bei den Einzelhandelsketten (Aldi, Lidl, Edeka, Rewe, Metro Group).
Anders gesagt: der Großteil unserer Lebensmittel von wird wenigen Konzernen kontrolliert. Sie entscheiden darüber, was auf dem Acker angebaut wird, was wir essen und welchen Preis wir dafür zu bezahlen haben. Wer bitte, möchte das einfach hinnehmen?
5. Egal, was du tust …
… irgendwo auf der Welt hatte jemand anderes schon mal die gleiche, großartige Idee.
6. Ausbeutung in Zahlen
Wer träumt nicht von einem Job an der Nähmaschine?
7. Unternehmen üben Selbstkritik
Würde das häufiger absichtlich geschehen, würde uns das noch besser gefallen.
8. Um dreistes Falschparken geht es hier nicht
Das offensichtliche Fehlverhalten ist auch diesem Twitter-User aufgefallen. Das eigentliche Problem aber ist ein anderes – und man findet es nicht nur in den Köpfen von extravaganten Porschefahrern: ins Auto odere andere weniger wichtige Dinge wird Geld investiert, Lebensmittel werden so billig wie möglich herangekarrt. Und dann heißt es: „Ich kann mir einfach keine Bio-Lebensmittel leisten“.
9. Echt ekelhaft …
… 100 gramm Fleisch für lächerliche 39 Cent. Ein Blick auf die Haltungsbedingungen der Tiere würde einem definitiv den Appetit verderben. Zum Lachen ist das nicht, nicht wahr?
10. Die alltägliche Tragödie
Alle fünf Sekunden verhungert irgendwo auf der Welt ein Kind – 50 Prozent der Nahrungsmittelproduktion werden irgendwann auf dem Weg vom Acker zum Teller vernichtet. Auch wenn die Lösung komplizierter sein mag als die bloßen Fakten – was hier schief läuft, dürfte jedem klar sein.
11. Währenddessen in Hongkong
Leider wissen wir nicht mehr über dieses Bild, als dass es in einem Supermarkt in Hongkong geknipst wurde. Darum wollen wir nur eine Frage stellen: Was ist schlimmer – von Natur aus perfekt verpackte Früchte wie Bananen und Mandarinen zu schälen und in Plastik umzuverpacken oder das hier?
12. Das Bild, das Hoffnung macht
Schade, dass man vielen Leuten sagen muss, dass ihre Konsumentscheidungen Folgen haben (im Schlechten wie im Guten), und dass es einen Unterschied macht, welches Produkt man (nicht) kauft und welche Unternehmen man mit seinem Geld unterstützt. Gut, dass es so ist. Dein Konsum ist Macht – nutze sie!
Solche Bilder wollen wir nicht mehr sehen:
5 Links für nachhaltigen Konsum
- Auch wenn es keine geschälten Bananen und Mandarinen oder Cola-Dosen in Plastik sind, viel zu oft nehmen wir Müllberge vom Einkaufen mit nach Hause: Plastik, nein danke: Verpackung vermeiden im Supermarkt
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Anstatt hinzunehmen, dass Konzerne unser Essen kontrollieren, können wir uns einfach selbst für einen bessseren Umgang mit Lebensmitteln einsetzen: Wert statt Ware: 9 Wege zu besseren Lebensmitteln
- Natürlich sind wir alle dagegen – trotzdem trägt jeder von uns dazu bei, dass jährlich Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne landen: 10 Tipps für weniger Essen im Müll
- Fashion Victims sind nicht die einzigen Opfer der Modebranche. Wollen wir uns wirklich in Mode kleiden, die Umwelt, Arbeitern und womöglich unserer Gesundheit schadet? Mode ohne Opfer: 6 Tipps für nachhaltige Kleidung
- Nachhaltiger Konsum klingt gut, aber womit soll ich anfangen? Z.B. hiermit: 10 Dinge, die aus deinem Haushalt verschwinden sollten
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