Frische Feigen sind wegen ihres süßen Geschmacks beliebt, den sie aber nur nach ausreichender Reife haben. In diesem Artikel erfährst du, woran du reife Feigen erkennst – sowohl im Supermarkt als auch direkt am Feigenbaum.
Feigen, lateinisch Ficus, sind eine Gattung von Laubbäumen, bekannt für ihre aromatischen, süßen und saftigen Früchte. Die wahrscheinlich bekannteste Unterart ist die sogenannte Echte Feige (Ficus carica). Ursprüngliche Heimat der Feigen sind tropische und subtropische Regionen, sie kommen inzwischen jedoch auch vereinzelt in Privatgärten der wärmeren europäischen Gebiete vor.
Laut dem Bundeszentrum für Ernährung enthalten Feigen viele wertvolle Nährstoffe, unter anderem Ballaststoffe, Kalium, Zink, Selen und B-Vitamine. Das macht die honigsüßen Früchte zu einer beliebten Zutat in Rezepten – sowohl in getrockneter Form als auch frisch.
Feigen können nicht nachreifen, sobald du sie einmal geerntet oder gekauft hast. Aber woran genau erkennst du, ob Feigen reif sind?
Reife Feigen erkennen: Beim Einkaufen
Reife Feigen im Laden zu erkennen kann eine kleine Herausforderung sein, denn nicht bei allen Feigensorten ist der Reifegrad der Frucht an der Farbe ersichtlich. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen violettfruchtigen Feigen und grünfruchtige Feigen.
Welche Farben haben reife Feigen?
- Violettfruchtige Feigen bilden zuerst kleine grüne Früchte, die aber mit zunehmender Reife einen samtigen, dunkelvioletten Ton annnehmen. Er erinnert an die Farbe von Auberginen. Je dunkler und violetter die Schale, desto reifer die Feige.
- Grünfruchtige Feigen bilden genau wie ihre violetten Verwandten grüne Früchte, behalten ihre Farbe jedoch über den gesamten Reifeprozess. Deshalb kannst du hier mit bloßem Auge nicht gut erkennen, ob sie reif sind – du brauchst auch noch deinen Tastsinn dazu.
Vor allem im Supermarkt kann es schwer sein zu erkennen, mit welcher Feigenart du es zu tun hast, da die genaue Sorte oft nicht gekennzeichnet ist. Möchtest du dir also ganz sicher sein, lohnt es sich, wenn du zusätzlich zum Aussehen auch die Textur der Frucht überprüfst.
Reife Feige durch einen Drucktest erkennen:
- Nimm die Feige in die Hand und drücke die Frucht vorsichtig mit deinen Fingerspitzen.
- Unabhängig von der Sorte fühlen sich reife Feigen rundherum sehr weich an – ähnlich wie eine sehr reife Pflaume.
- Besonders reife Feigen können leichte Risse an der Schale haben oder sogar aufplatzen.
Wann kaufst du am besten reife Feigen?
Da Feigen ihre Hauptsaison von Juli bis November haben, lohnt es sich besonders in dieser Zeit, frische Feigen einzukaufen. Achte möglichst darauf, Feigen aus dem Mittelmeerraum zu kaufen, zum Beispiel Spanien, Frankreich oder Griechenland. Die Früchte aus diesen Regionen haben kürzere Anlieferungswege und sind somit klimaverträglicher als frische Feigen aus Asien oder Amerika.
Außerhalb der Saison kannst du Feigen auch getrocknet kaufen. Dies hat den Vorteil, dass du nicht auf den Reifegrad der Früchte achten musst. Zusätzlich sind getrocknete Feigen sehr gut halt- und lagerbar, sodass du auch in der kalten Winterzeit nicht auf deinen süßen Fruchtsnack verzichten musst. Aber Achtung, die Zuckerkonzentration ist darin sehr hoch.
Eigener Feigenbaum: Reife Früchte erkennen
Hast du einen eigenen Feigenbaum, gelten für das Erkennen des Reifegrades grundsätzlich die gleichen Tipps wie für den Einkauf reifer Feigen. Zusätzlich kannst du dich aber noch auf ein paar weitere Hinweise verlassen, um zu wissen, wann es Zeit für die Ernte ist:
- Wenige Tage vor der Reife beginnen deine Feigenfrüchte anzuschwellen und langsam die für ihre Sorte typische Farben anzunehmen. Hinweis: Es ist sehr schwer, eine Feigensorte anhand der Blätter des Baumes oder ähnlicher Merkmale zu erkennen, da ein Feigenbaum Blätter unterschiedlicher Form haben kann. Wenn du dir also unsicher bist, welche Feigensorte du in deinem Garten hast, verlasse dich bei der Bestimmung des Reifegrades tendenziell mehr auf den Drucktest als auf die Farbe deiner Feigenfrüchte.
- Sobald die Feigenfrüchte ihre sortentypische Farbe (bei der violetten Sorte) sowie eine weiche Textur haben, kannst du sie ernten.
- Spätestens, wenn Wespen anfangen, die süßen Früchte zu belagern, sind sie erntereif.
Tipp: Manchmal werden Feigen aufgrund schlechter Wetterbedingungen auch nicht ganz reif. Trotzdem musst du die Früchte aber nicht verkommen lassen: Du kannst sie zum Beispiel in einem Sirup einkochen. Denn durch das Kochen werden die giftigen Stoffe in den unreifen Früchten eliminiert und die Feigen somit verträglich gemacht.
Nach der Ernte: Frische Feigen verarbeiten
Nach der Ernte solltest du die Feigen tendenziell schnell verzehren oder verarbeiten, da die saftigen Früchte nur ein bis zwei Tage im Kühlschrank haltbar sind. Dabei solltest du bei Bio-Feigen die Schale der Feigen dran lassen, da du so am besten von den wertvollen Nährstoffen profitierst, die direkt unter der Schale sitzen.
Frische, reife Feigen kannst du in einer Vielzahl von leckeren Gerichten verarbeiten, zum Beispiel in einem süßen Feigen-Chutney, Feigenmarmelade oder einem schnellen Feigenkuchen.
Auch kannst du reife Feigen einfrieren oder trocknen, um sie länger haltbar zu machen und für den späteren Gebrauch zu lagern. Bei noch unreifen Feigen lohnt es sich, einen Feigensirup herzustellen, mit dem du zum Beispiel deinen Joghurt verfeinern oder andere Süßspeisen zu Delikatessen machen kannst.
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