Für viele Menschen gehören sie zur Adventsdekoration dazu: traditionelle Weihnachtspflanzen. Einige Sorten können allerdings giftig sein. Hier erfährst du, bei welchen Weihnachtspflanzen du aufpassen solltest.
Ob Amaryllis, Weihnachtsstern oder Misteln: Mit solchen Blumen kommt zuhause Weihnachtsstimmung auf. Doch unter den besonders zu Weihnachten beliebten Pflanzen gibt es einige, die Gesundheitsrisiken bergen. Denn manche Pflanzen sind giftig und stellen somit vor allem für Tiere oder Kinder, die unbedacht Pflanzenteile essen, eine Gefahrenquelle dar.
Misteln: Eine leicht giftige Weihnachtspflanze
Misteln, die in der Botanik Viscum album genannt werden, gelten seit Langem als Heilpflanzen und spielen als Zaubertrankzutat sogar in den Asterix-Comics eine Rolle. Für Menschen und Tiere sind sie allerdings ungenießbar. Sie enthalten Viscotoxine in den Blättern und Stängeln, die leichte Beschwerden im Magen-Darm-Trakt auslösen. Der Saft aus Blättern und Stängeln kann bei Hautkontakt auch zu Reizungen führen. Du solltest also darauf achten, dass Tiere und Kinder keinen Zugang zu Misteln haben, wenn du sie an Weihnachten in dein Zuhause hängst.
Übrigens: Die Beeren der Mistel sind weniger giftig als ihre anderen Teile. Wenn jemand aus Versehen davon gegessen hat, benötigt die Person keine ärztliche Aufsicht, sollte aber reichlich trinken.
Die Weiße Christrose: Bei Verzehr sehr giftig
Für ein Gesteck zu Weihnachten eignen sich weiße Christrosen besonders gut. Doch leider sind diese Pflanzen giftig. Alle Teile der Weihnachtsblume können bei Menschen und Tieren nach dem Verzehr schwere Symptome wie Herzrhythmusstörungen oder gar Nierenschäden verursachen. Erbrechen, Durchfall, ein Kratzen im Hals und Mund sowie vermehrter Speichelfluss und geweitete Pupillen sind weitere Symptome für eine Vergiftung durch diese Weihnachtspflanze.
Tipp: Achte darauf, die Pflanze für Kinder und Tiere unzugänglich aufzubewahren. Vor allem Katzen knabbern hin und wieder Pflanzen an, stelle also sicher, dass die Blume für das Tier nicht unerreichbar bleibt.
Roter Weihnachtsstern löst Vergiftungserscheinungen aus
Als blumiges Geschenk zu Weihnachten sind Weihnachtssterne beliebt. Jedoch solltest du die beschenkte Person darauf hinweisen, dass diese Pflanze giftige Bestandteile enthält. Der Weihnachtsstern sollte daher nur außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren als Weihnachtsdekoration verwenden werden.
Hier kannst du nachlesen, welche gefährlichen Symptome der Weihnachtsstern bei Haustieren auslösen kann: Giftig für Hunde und Katzen: Vorsicht vor beliebter Weihnachtspflanze
Bei Menschen können nach dem Verzehr der Pflanzenteile Symptome wie Übelkeit und Erbrechen auftreten. Auch der Kontakt mit dem Milchsaft löst Reaktionen aus und führt laut einem Beitrag der Stiftung Tox Info Schweiz zu starken Haut- und Schleimhautreizungen. Kommt der Milchsaft mit den Augen in Kontakt, kann er die Bindehaut reizen. Es gibt zwar auch ungiftige Sorten, doch diese sind für Laien nicht von toxischen Arten zu unterscheiden.
Nicht nur unter den Weihnachtspflanzen eine der giftigsten: Die Amaryllis
Die 30 Zentimeter großen Blüten der Amaryllis blühen oftmals zu Weihnachten auf. Doch auch bei dieser weihnachtlichen Zierblume ist größte Vorsicht geboten, denn sie enthält in nahezu all ihren Bestandteilen, besonders in der Zwiebel, Giftstoffe, die schon in geringen Mengen schwerwiegende Krankheitsbilder verursachen.
Wer Amaryllis-Blüten isst, leidet anschließend unter Durchfall, Lähmungen oder Benommenheit. Bei schweren Vergiftungen kann es zum Atemstillstand kommen. Auf der Haut kann das Gift zu Reizungen führen. Auch bei Hunden und Katzen, die Amaryllis-Blüten verzehren, können starke Gesundheitsschäden auftreten. Die Tierschutzorganisation PETA stuft die Amaryllis sogar als eine der 20 gefährlichsten Zimmerpflanzen für Tiere ein.
Tipp: Wenn du Amaryllis schneidest, solltest du unbedingt Handschuhe anziehen und dir danach gründlich die Hände waschen. Stelle die Pflanze zudem immer außer Reichweite von Kindern und Haustieren auf.
Die Weihnachtskirsche ist leicht giftig
Die Weihnachtskirsche oder auch Jerusalem-Kirsche (Solanum pseudocapsicum) findest du in so manchem Adventskranz. Wenn du die leuchtend orangen Beeren jedoch isst, kann das zu Magen-Darm-Beschwerden und Schwindel führen. Weihnachtskränze, die diese Beeren beinhalten, sollten also nur an Türen hängen oder auf Tischen stehen, wo kleine Kinder keinen Zugang zu ihnen haben.
Die Europäische Stechpalme: Eine leuchtend rote aber giftige Weihnachtspflanze
Die Bestandteile der Europäischen Stechpalme werden von der Informationszentrale für Vergiftungen als „gering giftig“ eingestuft. Allerdings führt der Verzehr der leuchtend roten Beeren durch deren hohen Gehalt an Saponin zu Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Schwerwiegende Vergiftungserscheinungen wie Fieber oder Bewegungsstörungen treten nur dann auf, wenn größere Mengen der Pflanze verzehrt wurden. Auch diese Weihnachtspflanze solltest du als Dekoration nur dann im Haus haben, wenn sie für Tiere und kleinere Kinder unzugänglich ist.
Giftige Weihnachtspflanze gegessen? So solltest du bei einem Notfall reagieren
Haben Menschen oder Tiere in deiner Umgebung von den genannten Pflanzen gegessen, solltest du zunächst Ruhe bewahren, aber zügig handeln. Verständige umgehend die Giftnotrufzentrale (Liste) oder den Rettungsdienst und folge den Anweisungen der Expert:innen beziehungsweise des medizinischen Personals.
Sollte ein Kind nur Hautkontakt mit den genannten Pflanzen gehabt haben, kann es in einigen Fällen ausreichen, den Saft mit Seife und Wasser gründlich abzuwaschen. Bei starken Beschwerden empfehlen wir aber, besser auf Nummer Sicher zu gehen und immer ärztliche Hilfe zu beanspruchen.
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Überarbeitet von Adriana Jodlowska
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