Als Wildpflanze nützlich, als Unkraut unbeliebt: Ackerschachtelhalm wird oft bekämpft, wenn er im Garten wuchert und anderen Pflanzen den Platz raubt. Dabei kannst duauf Herbizide verzichten – hier erfährst du, wie.
Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) ist auch unter der Bezeichnung Zinnkraut oder Pferdeschwanz bekannt. Der Farn wird teils als Heil- und Wildpflanze geschätzt, ist als Unkraut bei Gärtner:innen jedoch unbeliebt. Wenn er im Garten oder auf Rasenflächen wuchert, kannst du Ackerschachtelhalm bekämpfen – und zwar mit ganz natürlichen Mitteln.
Dabei solltest du wissen, dass Ackerschachtelhalm eine flachwurzelnde Pflanze ist und ihre sich Ausläufer mehrere Meter durch den Boden ziehen. Daher ist es nicht möglich, Ackerschachtelhalm zu bekämpfen, indem du die Triebe wie Unkraut jätest. Die Reste der Rhizome im Boden bilden bald wieder neue Triebe und wuchern weiter.
Es gibt jedoch andere Möglichkeiten, das Zinnkraut loszuwerden. Wir geben dir drei Tipps zur wirkungsvollen Bekämpfung.
1. Ackerschachtelhalm bekämpfen: Boden verbessern
Die beste Möglichkeit, Ackerschachtelhalm zu bekämpfen, ist es, ihm die Lebensgrundlage zu entziehen. Das kannst du tun, indem du den Boden so verbesserst, dass das Zinnkraut darauf nicht mehr wachsen mag. Ackerschachtelhalm bevorzugt schwere lehmhaltige Böden und Nässe. Mit gezielten Maßnahmen kannst du diesen Lebensraum umgestalten:
- Boden auflockern: Ackerschachtelhalm gedeiht am besten auf dichten Böden. Durch gezielte Auflockerung und Umgraben kannst du es der Pflanze schwer machen, sich anzusiedeln. Arbeite dabei zusätzlich etwas Sand oder Kies in den Boden ein. So vermeidest du Staunässe, die wiederum das Wachstum von Zinnkraut fördert.
- Boden düngen: Wenn du den Boden auflockerst, arbeite zusätzlich etwas organischen Dünger oder Kompost in den Boden ein. Ackerschachtelhalm verträgt keinen Boden, der reich an Nährstoffen oder Humus ist. Indem du so den Ackerschachtelhalm bekämpfst, schaffst du zugleich eine neue Lebensgrundlage für andere Pflanzen.
- Boden kalken: Ackerschachtelhalm bevorzugt saure Böden. Wenn du Kalk, beispielsweise Algenkalk, in den Boden einarbeitest, kannst du den pH-Wert so verändern, dass sich das Zinnkraut dort nicht mehr wohlfühlt.
Weitere Tipps und Anleitung findest du in unserem Ratgeber zur Bodenverbesserung im Garten.
2. Mit Lupinen Ackerschachtelhalm verdrängen
Was du manuell zur Bodenverbesserung und Bekämpfung von Ackerschachtelhalm beitragen kannst, das machen Lupinen ganz natürlich. Sie sind als Leguminosen gut geeignet, um Böden aufzuwerten: Die tiefreichenden Wurzeln der Lupine lockern den Boden auf und können so den Ackerschachtelhalm vertreiben.
Tipp: Damit die Lupinen ihren Job gut machen können, ist es hilfreich, zunächst den größten Teil des Ackerschachtelhalms beim Umgraben zu entfernen. Anschließend kannst du die Lupinensamen aussäen.
3. Ackerschachtelhalm bekämpfen im Rasen
Wenn du im Rasen oder auf einer Wiese Ackerschachtelhalm bekämpfen möchtest, dann ist es meist effektiv, das Zinnkraut gemeinsam mit dem Rasen zu mähen. Diese Methode kann den Ackerschachtelhalm nicht langfristig verdrängen, da er aus den Rhizomen erneut austreibt. Dennoch ist Mähen eine effektive Möglichkeit, den Farn in Schach zu halten.
Besonders im März und April solltest du das regelmäßig tun, denn zu dieser Zeit bereitet sich Ackerschachtelhalm auf die Vermehrung vor. Wenn du ihn dann schneidest, verhinderst du die Ausbildung von Sporen und eine verstärkte Ausbreitung.
Hilfreiche Ratgeber findest du hier:
- Rasenpflege im Frühjahr: Beachte unbedingt diese Reihenfolge!
- Das ist die optimale Tageszeit zum Rasenmähen
- Wie oft sollte man den Rasen im Sommer mähen? Die Antwort ist überraschend einfach!
Tipp: Auch an anderen Stellen im Garten kann es hilfreich sein, den Farn regelmäßig zurückzuschneiden, um den Schachtelhalm kleinzuhalten.
Ackerschachtelhalm: Unkraut oder Nutzpflanze?
Gärtner:innen wollen Ackerschachtelhalm bekämpfen, da er ausladend wuchert und anderen Pflanzen den Lebensraum streitig machen kann. Wusstest du jedoch, dass er auch als Heil- und Nutzpflanze Anwendung findet?
In der Naturheilkunde wird Ackerschachtelhalm beispielsweise als Tee zubereitet. Bei Sammler:innen ist er als Wildpflanze beliebt, da die jungen Triebe essbar sind. Mit einer Schachtelhalmbrühe kannst du Schädlinge im Garten natürlich bekämpfen.
Mehr zu den verschiedenen Anwendungsgebieten hier: Ackerschachtelhalm: Anwendung und Wirkung.
Die strikte Unterteilung in Unkraut und Nutzpflanze ist also nicht immer möglich. Vielleicht findest du einen Weg, das vielseitige Kraut anderweitig kontrolliert im Garten zu nutzen.
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