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Aerifizieren: Wie es geht und was es dem Rasen bringt

aerifizieren
Foto: CC0 / Pixabay / EugenesDIYDen

Aerifizieren gehört zur regelmäßigen Rasenpflege dazu. Was Aerifizieren ist, wie es geht und was es dem Rasen bringt, erklären wir dir hier.

Den Rasen zu aerifizieren bedeutet, dass der Rasen gelüftet wird. Rasenflächen wachsen meist auf Sandböden, die sowohl mineralische als auch organische Bestandteile enthalten. Durch die wasser- und luftführenden Bodenporen wird der Rasen mit Nährstoffen versorgt.

Damit er langfristig gut wächst, solltest du Rasen regelmäßig pflegen. Dazu gehört, dass du deinen Rasen düngst, gießt und auch die Grob- und Mittelporen im Boden aufrechterhältst. Sie sind unerlässlich dafür, dass das Gras Wasser, Luft und Nährstoffe aufnehmen kann. 

Wenn du den Boden nicht regelmäßig aerifizierst, kann sich die Oberfläche deines Rasens mit der Zeit verdichten: Die Erde wird durch das Wetter und häufiges Betreten zusammengepresst und die Poren im Boden verschließen sich. Je mehr sich die Grasnarbe verdichtet, desto mehr Moos wächst. So entsteht Staunässe und es gelangt keine Luft mehr an die Graswurzeln. Irgendwann wächst der Rasen dann gar nicht mehr und wird anfällig für Unkräuter und Moos

Das Aerifizieren kann dabei helfen, die Poren wieder zu öffnen und den Rasen optimal mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen. 

Was ist Aerifizieren?

Aerifizieren bedeutet, die Grasnarbe zu lockern.
Aerifizieren bedeutet, die Grasnarbe zu lockern.
(Foto: CC0 / Pixabay / GoranH)

Beim Aerifizieren des Rasens lockerst du die Bodenporen auf, indem Löcher in den Boden stichst. Auch beim Vertikutieren wird der Boden aufgeschnitten – es gibt jedoch Unterschiede: 

  • Wenn du den Rasen vertikutierst, kannst du abgestorbene Materialien und den sogenannten Rasenfilz aus dem Rasen entfernen. Dabei ritzt das Messer des Vertikutierers die Grasnarbe einige Millimeter tief ein. Fachleute und Hobbygärtner sind sich allerdings nicht einig, wie effektiv das Vorgehen wirklich ist.  Bei viel Moos gilt Vertikutieren aber als sinnvoll.
  • Beim Aerifizieren lockerst du die tieferliegende Grasnarbe hingegen durch Löcher im Boden auf. Dadurch kann die Luft im Boden besser zirkulieren und auch Mikroorganismen und Würmer können sich besser in der Erde ansiedeln.

Wann ist Aerifizieren sinnvoll?

Wächst viel Moos im Rasen, kann Aerifizieren sinnvoll sein.
Wächst viel Moos im Rasen, kann Aerifizieren sinnvoll sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / Black_Sea)

Es gibt einige Indizien, an denen du erkennen kannst, dass sich der Boden deiner Rasenfläche zu stark verdichtet hat und Aerifizieren sinnvoll ist:

  • Findest du viel Breitwegerich oder Moos auf deinem Rasen, deutet das auf Bodenverdichtung hin.
  • Wenn der Boden modrig riecht, kann das bedeuten, dass nicht genug Sauerstoff darin vorhanden ist. Ohne ausreichend Sauerstoff können Wurzeln nicht richtig wachsen und Mikroorganismen sind weniger aktiv. 
  • Dir fällt nach Regen oder dem Gießen auf, dass sich das Wasser staut und nicht richtig im Boden versickert? Auch das kann ein Zeichen dafür sein, dass dein Boden zu stark verdichtet ist.
  • Wenn dein Rasen stellenweise nicht mehr gut wächst, solltest du ihn ebenfalls aerifizieren.
  • Mit einem sogenannten Penetrometer kannst du die Bodendichte messen. Diese Messgeräte bestimmen den Widerstand beim Eindringen in den Boden. Frage am besten im Fachhandel nach Penetrometern. Manchmal kannst du so ein Gerät auch ausleihen. 

Prinzipiell verdichten sich allen Böden im Lauf der Zeit. Lehm- und tonhaltige Böden sind aber besonders schnell betroffen. Beobachtest du deinen Rasen genau und pflegst ihn regelmäßig, kannst du eine schöne, gesunde Rasenfläche aufrechterhalten. 

Aerifizieren: der beste Zeitraum

Für eine gleichmäßig grüne Rasenfläche solltest du den Boden regelmäßig aerifizieren.
Für eine gleichmäßig grüne Rasenfläche solltest du den Boden regelmäßig aerifizieren.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Generell solltest du deinen Rasen in regelmäßigen Abständen aerifizieren, um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen. Jedoch gibt es einige Dinge zu beachten: 

  • Die Witterungs- und Bodenbedingungen sollten passen. Bei einem zu wassergesättigten Boden kann das Aerifizieren eher von Nachteil sein und die Bodenqualität weiter verschlechtern. Warte daher nach einer sehr nassen Regenperiode noch etwas ab, bevor du den Rasen aerifizierst. 
  • Aerifiziere den Gartenboden, während die Gräser stark wachsen. Das ist zwischen April und September der Fall. 
  • Ist der Boden stark verfilzt, kannst du den Rasen nach dem ersten Mähen im April lüften. Das Frühjahr eigentlich generell gut zur Rasenpflege
  • Stark beanspruchte Rasenflächen kannst du alle vier Wochen aerifizieren – das gilt vor allem, wenn darauf zum Beispiel Fußball oder Ähnliches gespielt wird.
  • Bei weniger beanspruchtem Rasen empfiehlt es sich, einmal im Frühjahr (März bis April) und einmal im Herbst (September bis Oktober) zu belüften. 

Rasen aerifizieren: So geht's

Vor dem Aerifizieren musst du den Rasen mähen.
Vor dem Aerifizieren musst du den Rasen mähen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Skitterphoto)

Wenn du deinen Rasen manuell aerifizieren willst, verwendest du am besten einen sogenannten Spoon. Dieses Gerät erhältst du im Fachhandel, gebraucht oder zum Ausleihen. Es funktioniert wie folgt:

  • An einer Schiene mit einem Stiel befinden sich hohle, kegelförmige Nägel, die in den Boden eingestochen werden. Eine Wanne fängt die nach oben gedrückten Erdkegel auf. Nach dem Belüftungsvorgang kannst du die aufgefangene Erde entsorgen.
  • Dir stehen verschiedene Arten von Spoons zur Auswahl: Neben den Hohlspoons kannst du auch sogenannte Vollspoons beziehungsweise Kreuzspoons verwenden. Außerdem gibt es Geräte, die mit komprimierter Luft oder Wasser arbeiten. Lass dich am besten im Fachhandel beraten, um das optimale Gerät für deinen Rasen zu finden. 

Wenn du mit einem Hohlspoon arbeitest und deine Rasenfläche manuell belüftest, solltest du beim Aerifizieren folgendermaßen vorgehen: 

  1. Mähe den Rasen.
  2. Vertikutiere den Rasen, indem du Moos, altes Schnittgut und Verfilzungen mit einer Harke herauskämmst oder mit einem Vertikutierer entfernst. Den anfallenden Rasenschnitt kannst du übrigens noch verwerten.
  3. Stich nun mit dem Hohlspoon Löcher in die betroffenen Rasenstellen – etwa 200 Löcher pro Quadratmeter. Wenn der Zinken im Boden steckt, kannst du die Löcher durch Rütteln noch etwas verbreitern.
  4. Fülle feinkörnigen, gewaschenen Sand in die entstandenen Hohlräume. Das hält die Bodenbeschaffenheit locker und begünstigt das Graswachstum. Du solltest nicht mehr als einen halben Eimer Sand pro Quadratmeter einarbeiten.
  5. Gieße den Rasen großzügig, nachdem du ihn aerifiziert und gesandet hast. 

Aerifizieren großer Rasenflächen

Bei großen Rasenflächen kann manuelles Aerifizieren mühsam sein.
Bei großen Rasenflächen kann manuelles Aerifizieren mühsam sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / Ghinzo)

Besonders große Rasenflächen lassen sich nur sehr mühsam per Hand aerifizieren. Folgende Möglichkeiten bieten sich in so einem Fall an: 

  • Für diesen Zweck gibt es Aeratoren, also Maschinen, mit denen du schnell große Rasenflächen belüften kannst. Frage am besten im Fachhandel nach, wo du dir so ein Gerät ausleihen kannst.
  • Ansonsten gibt es auch sogenannte Rasenlüfter (zum Beispiel online bei Amazon). Sie ähneln einem Rasenmäher und können in der Regel sowohl vertikutieren als auch aerifizieren.

Achtung: Rasenlüfter und Aeratoren benötigen Strom. Erstere tankst du beispielsweise mit Benzin. Für die Umwelt ist es daher besser, wenn du einen manuellen Spoon verwendest, um deinen Rasen zu aerifizieren. Geht es nicht anders, kannst du dir eines der Geräte ausleihen. 

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Überarbeitet von Lea Hermann

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