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Öko-Test Augencreme: bedenkliche Stoffe in manchen Produkten

Test Augencreme
Foto: Öko-Test

Augencremes versprechen jugendliches Aussehen ganz ohne Krähenfüße. In der Realität halten sie jedoch kaum, was sie versprechen. Öko-Test vergab deshalb an keine der Cremes die Bestnote, manche Cremes fielen sogar wegen bedenklicher Inhaltsstoffe durch.

Die kleinen Tuben versprechen viel: Augencremes sollen Falten wegzaubern, die Haut straffen und verjüngen und andere Zaubertricks vollbringen. Dabei halten sie oft nicht, was sie versprechen. Öko-Test hatte bereits im Frühjahr Augencremes untersucht, die in Apotheken, Drogerien und (Bio-)Supermärkten zu kaufen sind – davon acht zertifizierte Naturkosmetik-Produkte. Die Testergebnisse sind nun auch im Jahrbuch Kosmetik 2023 abrufbar. Haben sich zwischenzeitlich Änderungen bei den Produkten oder bei gesetzlichen Grenzwerten ergeben, ließ Öko-Test eine neue Laboranalyse durchführen. Die meisten der 21 Cremes sollen laut Hersteller Falten um die Augenpartie verringern. Bei Marken, die ausdrücklich eine Anti-Falten-Wirkung auf der Packung anpreisen, verlangte Öko-Test Nachweise in Form von Studien.

Alle Augencremes wurden außerdem im Labor auf allergieauslösende und hautreizende Stoffe untersucht. Das Labor testete die Produkte zudem unter anderem auf PEG/PEG-Derivate und synthetische Polymere, also Kunststoffe. Außerdem erkundigte sich Öko-Test bei den Herstellern, ob die Plastiktuben und -flaschen recyceltes Plastik enthalten. Kritische Inhaltsstoffe, ein zu geringer Recyclinganteil oder zu viel Verpackung verschlechterten das Gesamturteil. Am meisten Punktabzug erhielten die Augencremes jedoch in Sachen Anti-Aging-Versprechen: Durch die Bank konnte keines der Produkte belegen, dass es tatsächlich „verjüngend“ auf die Haut wirkt.

Die Gewinner und die Verlierer des Tests

Strenggenommen gibt es keine Gewinner in diesem Test, denn: Keine der 22 Augencremes erhielt in der Gesamtbewertung ein „sehr gut“. Das lag weniger an den Inhaltsstoffen (die bei allen Cremes bis auf zwei Ausnahmen „sehr gut“ waren), sondern an der fehlenden Anti-Aging-Wirkung und den mangelnden Nachweisen dazu.

Dennoch schnitten sieben der Augencremes immer noch mit „gut“ ab, vor allem Naturkosmetik konnte hier punkten. Unter den „guten“ Cremes waren zum Beispiel:

  • Alverde Vital Augencreme Bio-Lupinen-Peptide, ca. 4,- Euro
    erhältlich bei dm.
  • Dr. Hauschka Augencreme, ab ca. 20,- Euro
    erhältlich u.a. bei Dr. Hauschka oder Flaconi.
  • Weleda Glättende Augenpflege Wildrose, ab ca. 11,- Euro
    erhältlich u.a. bei Shop Apotheke oder Ecco Verde.
  • Balea Q10 Anti-Falten Augencreme, ca. 2,- Euro
    erhältlich bei dm.
  • Isana Augencreme Q10 Anti-Falten Power, ca. 2,- Euro
    erhältlich bei Rossmann.

Zwei Augencremes hingegen fielen mit dem Gesamturteil „mangelhaft“ bzw. „ungenügend“ durch:

  • Judith Williams Anti-Aging Hyaluron Aktiv Augencreme („mangelhaft“)
  • L‘Oréal Revitalift Filler Augencreme für das Gesicht („ungenügend“)

In beiden Produkten fanden die Tester:innen sogenannte halogenorganische Verbindungen in dem Konservierungsmittel Chlorphenesin, das laut Öko-Test zu Hautreizungen und Allergien führen kann. In einem der Produkte wies das Labor zudem einen hohen Anteil an Silikonen nach – also an flüssigem Kunststoff, den die Haut nicht aufnimmt, der aber die Umwelt und das Abwasser belastet.

Augenwischerei: Anti-Aging-Wirkung nicht nachgewiesen

Der größte Kritikpunkt im Öko-Test zu Augencremes ist die fehlende Wirksamkeit der Augencremes, wenn es darum geht, Falten zu entfernen und die Haut jünger aussehen zu lassen. Zwar schickten viele Hersteller Studien, um die Anti-Aging-Effekte ihrer Produkte zu belegen, aber die Nachweise waren für Öko-Test nicht ausreichend.

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Im Vergleich zu anderen Kosmetikstudien konnte keine Wirksamkeit gegen Falten bestätigt werden, die über das hinausgeht, was andere Cremes auch leisten, so die Verbraucherschützer: Feuchtigkeit werde lediglich in den oberen Hautschichten gebunden und kleine Trockenheitsfältchen könnten so vorübergehend aufgepolstert werden. Das kann aber auch eine normale Feuchtigkeitscreme.

Weitere Infos zum Test findest du im Jahrbuch Kosmetik 2023 und auf www.oekotest.de.

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