Bio-Bike, E-Bike, Push-Bike: Die semantische Verwirrung häuft sich mit immer neuen Modellen in der Fahrradbranche. Doch es handelt sich dabei lediglich um Begriffsstreitigkeiten und nicht um biologisch zertifizierte Fahrräder. Wir klären auf.
Bei dem Begriff Bio-Bike denkt man vermutlich als Erstes an Holzräder, die umweltfreundlich hergestellt und vielleicht sogar biologisch abbaubar sind. Das ist aber nicht der Fall: Bio-Bikes haben nichts mit einem Bio-Siegel zu tun.
Stattdessen deutet der Begriff auf eine begriffliche Problematik in der modernen Fahrradbranche hin, die durch das Aufkommen immer neuer Modelle Schwierigkeiten hat, die vielen Fahrradtypen zu unterscheiden.
Hintergründe aus der Fahrradindustrie
Zunächst etwas Kontext aus der Fahrradbranche: Seit einigen Jahren sind E-Bikes, also Fahrräder mit motorisierter Fahrhilfe, auf dem Vormarsch. Was zunächst ein kostspieliger Spaß für wenige war, ist mittlerweile zur Norm für viele geworden.
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland erstmals mehr E-Bikes als normale Fahrräder verkauft. Die Marktdaten des ZIV-Fahrradverbundes berichten von einem knappen Sieg der E-Bikes mit 53 Prozent Verkaufsrate über 47 Prozent der Räder ohne elektrischen Antrieb.
Der Trend zeigt: E-Bikes gewinnen an Beliebtheit – und der Absatz stromloser Fahrräder geht zurück.
Bio-Bike: Wie kann man Fahrräder differenzieren?
Mit dem modernen Trend hin zu motorisierten Rädern stellt sich in Fachkreisen nun die begriffliche Frage: Wenn wir von Fahrrädern sprechen, meinen wir dann noch die scheinbar veralteten Drahtesel ohne Motor oder die vorherrschenden motorisierten Gestelle?
Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, wird in Internetforen und Magazinen fleißig diskutiert, wie man der semantischen Verwirrung entgegenwirken und die unterschiedlichen Fahrradtypen differenzieren kann.
Der Begriff Bio-Bike bezeichnet also lediglich ein analoges Fahrrad, das kein E-Bike ist, also nur per Muskelarbeit angetrieben wird.
Bio-Bike: Wie nachhaltig können Fahrräder sein?
Die Bezeichnung Bio-Bike ist und bleibt vorerst jedoch umstritten und hat sich (noch) nicht weitgehend als Name für stromlose Räder etabliert.
Beispielsweise werben einige Fahrradgeschäfte mit umweltfreundlichen Bio-Bikes und verwenden den Begriff anders: In diesem Zusammenhang soll es sich bei Bio-Bikes um Fahrräder handeln, die aus nachhaltigen Materialien wie Holz und Bambus oder mit umweltschonenden Produktionsmethoden hergestellt wurden. Sie zielen auf eine ökologisch bewusste Zielgruppe ab, die nach nachhaltigen Alternativen zu herkömmlichen Fahrrädern sucht.
Allgemein lässt sich festhalten: Fahrradfahren ist eine umweltfreundliche Transportmethode – ob mit oder ohne E-Bike. Wenn du dir ein neues Fahrrad kaufen möchtest, dann kannst du beispielsweise auf Secondhand-Angebote zurückgreifen oder dir bei Bedarf ein E-Bike mieten. Denn nicht für jede:n lohnt sich ein E-Bike.
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Ob du dein Rad am Ende analog, bio, oder normal nennst, das bleibt ganz dir überlassen.
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