Blockheizkraftwerke sind besonders effizient in der Energie- und Wärmegewinnung. Hier erfährst du, was sie sind, wie sie funktionieren und welche Vor- und Nachteile es gibt.
Das ist ein Blockheizkraftwerk
Bei einem Blockheizkraftwerk handelt es sich um eine Anlage, die Energie und Wärme erzeugt. Es ist ein relativ kleines Kraftwerk, das auch einzelne Häuser mit Wärme und Strom versorgen kann.
Für die Erzeugung von Strom wird in dem Blockheizkraftwerk Brennstoff verbrannt. Bei diesem Vorgang entsteht Wärme, die wiederum für Warmwasser und Heizungen genutzt werden kann. Der Strom ist dafür da, um den Eigenbedarf zu decken, der Überschuss kann ins Netzt eingespeist werden.
Mit einem Blockheizkraftwerk werden Wärme und elektrische Energie besonders effizient erzeugt. Deswegen wird es von Bund und Ländern sowie Energieversorgern bezuschusst. Denn Blockheizkraftwerke weisen einen besonders hohen Wirkungsgrad auf: Der eingesetzte Brennstoff lässt sich doppelt benutzen. Du kannst es dir wie folgt vorstellen:
- Blockheizkraftwerk: 1 Einheit Brennstoff erzeugt Strom und Wärme
- andere Methoden der Energiegewinnung: 1 Einheit Brennstoff erzeugt Strom und 1 Einheit Brennstoff erzeugt Wärme
So funktioniert ein Blockheizkraftwerk
Ein Blockheizkraftwerk funktioniert nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung.
Im Kern eines Blockheizkraftwerks steckt ein Verbrennungsmotor. Dieser kann mit Öl, Gas, Heizöl oder Holz betrieben werden. Im Prinzip kannst du es dir wie einen Motor im Auto vorstellen: Das Auto überträgt die Kraft, die der Motor erzeugt, auf die Straße, um sich fortzubewegen. Das Blockheizkraftwerk steckt die Kraft in einen Generator, um Strom zu erzeugen. Bei diesem Vorgang der Stromerzeugung entsteht Wärme, die zuerst in einen Pufferspeicher geleitet wird. Von hier aus werden die Heizkörper im Haus mit Wärme versorgt. Die Erwärmung von Brauchwasser geschieht ebenfalls mit der Wärme aus dem Pufferspeicher.
Es gibt zwei Varianten von Blockheizkraftwerken: Sie können stromgeführt und wärmegeführt sein.
- Stromgeführt: Das Blockheizkraftwerk ist so ausgelegt, dass es möglichst viel Strom produziert. Die Stromversorgung ist demnach die vordergründige Funktion der Anlage und die Wärme ein Nebenprodukt. Diese Bauweise ist eher selten.
- Wärmegeführt: Größe und Betriebsweise der Anlage richten sich nach dem jeweiligen Wärmebedarf. Wird viel Wärme benötigt, wird gleichzeitig viel Strom produziert. Die meisten Blockheizkraftwerke sind wärmegeführt.
Diese Vor- und Nachteile besitzt ein Blockheizkraftwerk
Ob ein Blockheizkraftwerk für deinen Haushalt infrage kommt, solltest du gut abwägen. Dabei könnten dir die folgenden Vor- und Nachteile helfen.
Vorteile:
- Sehr hoher Wirkungsgrad: Mit einem Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent kann fast die gesamte Energie verwertet werden, die im Brennstoff gespeichert ist.
- Der gewonnene Strom kann selbst verbraucht oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Für die Einspeisung ins öffentliche Netz erhältst du eine Vergütung. Es ist jedoch wirtschaftlicher, den Strom selbst zu verbrauchen.
- Mit der Produktion von eigener Wärme und eigenem Strom bist du unabhängig von Energieversorgern.
- Die laufenden Kosten sind sehr niedrig. So können sich die hohen Anschaffungskosten nach einer bestimmten Zeit auszahlen.
- Du kannst selbst entscheiden, mit welchem Brennstoff du das Blockheizkraftwerk betreibst.
Nachteile:
- Die Anschaffungskosten sind sehr hoch.
- Es ist nur wirtschaftlich, wenn viel Strom produziert und selbst verbraucht wird. Mit einer hohen Laufzeit und einem Stromspeicher kannst du das gewährleisten. So kannst du auch den Strom verbrauchen, von dem an einigen Tagen zu viel produziert wurde.
- Es lohnt sich nur, wenn das ganze Jahr über ein relativ hoher Wärmebedarf besteht. Da die meisten Blockheizkraftwerke wärmegeführt sind, erzeugen sie nur ausreichend Strom, wenn viel Wärme benötigt wird. Das kann jedoch ausgeglichen werden, indem der Wärmebedarf herangezogen wird, der an den meisten Tagen des Jahres herrscht. Heiße Sommertage, an denen nicht geheizt werden muss, fallen hierbei nicht so sehr ins Gewicht. Mit einem Stromspeicher kannst du die geringere Stromversorgung ebenfalls ausgleichen.
- Wenn ein Blockheizkraftwerk mit fossilen Brennstoffen, wie Erdgas, Erdöl oder Kohle betrieben, entstehen sehr hohe Emissionen. Holz wächst zwar nach, doch auch hier musst du genauer hinschauen – siehe auch: Heizen mit Holz statt Gas und Öl? Wieso das Umweltbundesamt davon abrät. Trotzdem brauchst du bei einem Blockheizkraftwerk weniger Energieeinsatz als bei anderen Energie- und Wärmegewinnungsformen: Man spricht von ca. einem Drittel weniger Primärenergieeinsatz im Vergleich zu Heizkessel und Strom aus dem öffentlichen Netz.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Bad heizen: Heizkosten sparen, ohne zu frieren
- Solarstrom als Mieter:in: So kannst du ihn beziehen
- Mit Wärmepumpe heizen: In diesen Fällen lohnt sie sich
War dieser Artikel interessant?
- Umfrage Ökostrom: Von Puristen und Pragmatikern
- Das braucht die Energiewende, um weiter voranzukommen
- Was ist eigentlich Atomstrom? So funktioniert Kernenergie
- Gasanbieter wechseln – so geht's
- Vom Mantra des Wachstums: Das Versagen der Kohlekommission
- Wirklich ganz aus? So stellst du fest, ob Geräte wirklich ausgeschaltet sind
- „Eigentlich ist alles dringend“: Wo wir bei der Energiewende stehen
- Kühlschrank frisst zu viel Strom: Hilft der Taschenlampen-Trick?
- Zu Ökostrom wechseln in drei Schritten – und was es dir bringt