Blut spenden: Das solltest du vorher wissen

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Blut spenden kann fast jede:r – und mit deiner Spende hilfst du anderen Menschen in Lebensnot. Hier findest du Antworten auf wichtige Fragen, die du dir im Vorfeld vielleicht stellst.

Blutspenden ist enorm wichtig und kann viele Leben retten. In Deutschland werden rund 2.500 Blutspenden täglich benötigt. Diese Menge kann nur dank der freiwilligen Spender:innen bereitgestellt werden. Eine Blutspende schadet einem gesunden Menschen nicht, kann aber für Kranke oder Verletzte im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden.

Wenn auch du helfen willst, mit deinem Blut Leben zu retten, dann hast du vor deiner ersten Blutspende sicher viele Fragen. Wir erklären dir alles, was du zum Thema Blutspende wissen musst.

Blut spenden: Wichtige Infos vorab

Beim Blutspenden kannst du dich nicht mit Krankheiten anstecken.
Beim Blutspenden kannst du dich nicht mit Krankheiten anstecken. (Foto: CC0 / Pixabay / Annett_Klingner)

Vor der ersten Blutspende stellen sich potenziellen Spender:innen meist zwei Fragen:

  • Kann ich mich mit Krankheiten anstecken?
  • Werde ich dafür bezahlt?

Das Wichtigste vorab: Bei der Blutspende kannst du dich nicht mit Krankheiten anstecken. Jede Blutspende ist wichtig, denn sie kann einem anderen Menschen im Ernstfall das Leben retten. Für dich als Spender:in besteht dabei kein gesundheitliches Risiko.

Nach § 10 des Transfusionsgesetzes erfolgt für das Spenden von Blut keine Bezahlung im eigentlichen Sinne. Spender:innen erhalten aber eine Aufwandsentschädigung, in der Regel etwa 20 Euro, einen Gutschein und/oder eine kleine Stärkung. Das variiert je nach Anbieter und Region. 

Warum Blutspenden so wichtig sind, kannst du auch hier lesen: Gutes tun: Steckt dir Helfen im Blut?

Blut spenden: Wie läuft das Ganze ab?

Eine Vollblutspende dauert nur etwa zehn Minuten.
Eine Vollblutspende dauert nur etwa zehn Minuten. (Foto: CC0 / Pixabay / Annett_Klingner)

Vor der eigentlichen Blutspende wirst du registriert, deine Spenderdaten werden aufgenommen und eine kurze ärztliche Untersuchung (zum Beispiel Pulsmessung) durchgeführt. Die Spende selbst dauert nicht lange – in der Regel nur etwa zehn Minuten, zumindest bei Vollblutspenden. Bei speziellen Spendearten (zum Beispiel Plasmaspende) kann der Prozess aber deutlich länger dauern.

Danach bleibst du noch eine Weile zur Erholung, denn nach dem Blutspenden solltest du dich ausruhen, viel trinken und etwas essen. Dann normalisiert sich dein Kreislauf schnell wieder. Snacks und Getränke stehen nach dem Blutspenden normalerweise kostenfrei zur Verfügung.

  • Für den ganzen Prozess kannst du bei einer Vollblutspende mit etwa einer Stunde rechnen. Beim Spenden von Plasma oder Thrombozyten kann es gut sein, dass du die doppelte Zeit oder mehr einplanen musst – besonders bei der ersten Spende. 

Nach der Spende wird dein Blut in ein Labor geschickt und dort untersucht. Sollten dabei auffällige Entdeckungen gemacht werden, wirst du umgehend informiert.

Hinweis: Die Institution bekommt deine Blutspende kostenlos. Der anschließende Weiterverkauf an Krankenhäuser deckt laut DRK die Kosten, um die Blutpräparate herzustellen.

Wer kann Blut spenden?

Blut spenden kann fast jede:r gesunde Erwachsene.
Blut spenden kann fast jede:r gesunde Erwachsene. (Foto: CC0 / Pixabay / michellegordon2)

Nicht jede:r darf Blut spenden – einige Voraussetzungen gibt es dafür. Unter anderem musst du:

  • mindestens 18 Jahre alt sein
  • mindestens 50 Kilogramm wiegen
  • dich rundum gesund fühlen

Außerdem müssen zwischen einzelnen Blutspenden mindestens 56 Tage liegen. Männer dürfen sechsmal im Jahr, Frauen nur vier Mal spenden. Seit 2023 gibt es kein Höchstalter für Blutspender:innen mehr. Stattdessen wird bei Personen ab 60 Jahren vor der Erstspende oder nach einer längeren Pause individuell und in ärztlicher Absprache entschieden, ob die Person als Spender:in geeignet ist oder nicht.

Unabhängig von Alter und Geschlecht darf zudem nur spenden, wer passende Hämoglobin-Werte hat. Diese Werte werden vor jeder Spende getestet.

Tipp: Wenn du nicht als Blutspender:in infrage kommst, und trotzdem Gutes tun möchtest, kannst du auch seriöse Organisationen durch Spenden unterstützen. 

Wenn du nicht weißt, wo du Blut spenden kannst, wirst du zum Beispiel auf der Website vom Deutschen Roten Kreuz fündig. Dort findest du alle Termine für deine Stadt aufgelistet. Das Deutsche Rote Kreuz deckt etwa 70 Prozent des Bedarfs an Blutspenden ab.

Blut spenden: Was passiert mit dem Blut?

Spenderblut ist für das Gesundheitssystem unerlässlich.
Spenderblut ist für das Gesundheitssystem unerlässlich. (Foto: CC0 / Pixabay / rdelarosa0)

Blutspenden sind enorm wichtig für das Gesundheitssystem. Bei schweren Verletzungen und großen Operationen geht nichts ohne Blut. Wusstest du, dass ein Großteil der Bevölkerung mindestens einmal im Leben auf Spender:innenblut angewiesen ist?

Das meiste Blut kommt bei Krebs-, Herz- und Magen-Darm-Erkrankungen zum Einsatz. Danach folgen Verletzungen durch Unfälle. Bei schweren Unfällen können laut DRK bis zu zehn Blutkonserven nötig sein.

Der Spenderausweis

Den Blutspendeausweis gibt es auch in digitaler Form.
Den Blutspendeausweis gibt es auch in digitaler Form. (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Den Spenderausweis gibt es in zwei Formen:

Analog

Seit Januar 2012 gibt es den Blutspendeausweis im praktischen Kartenformat. Wenn du zum ersten Mal Blut spendest, erhältst du den Ausweis etwa vier Wochen nach der Blutspende per Post. Darauf ist unter anderem deine Blutgruppe vermerkt.

Digital

Zudem gibt es den digitalen Blutspendeausweis. Mit dieser Variante kannst du dich vor Ort per Barcode oder QR-Code scannen lassen, ganz ohne Papierkram. Deinen gültigen Lichtbildausweis (Personalausweis) musst du aber trotzdem dabei haben. Den digitalen Blutspendeausweis kannst du mit deiner Spendernummer aktivieren. Diese bekommst du in der Regel innerhalb von vier Wochen nach deiner ersten Spende per Post zugeschickt.

Trotz der wachsenden Beliebtheit des digitalen Blutspendeausweises bleibt der Blutspendeausweis aus Papier aber weiterhin gültig. 

Wichtig: Trage deinen analogen Spendeausweis immer bei dir, wenn du einen besitzt. Falls du in einen Unfall gerätst und eine Transfusion benötigst, kann dadurch kostbare Zeit gespart werden.

Übrigens: Wusstest du, dass du neben Blut auch Knochenmark und Haare spenden kannst? 

Überarbeitet von Jennifer Watzek

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