Das Deutschlandticket soll auch unter der neuen Regierung bleiben – zu welchem Preis ist aber unklar. Bereits die Preiserhöhung im Januar tat weh, doch für viele Menschen lohnt es sich auch für 58 Euro im Monat. Der Überblick.
Vom 9-Euro-Ticket zum 49-Euro-Ticket zum 58-Euro-Ticket: Während die Idee des unkomplizierten, deutschlandweit gültigen Monatstickets immer noch höchst attraktiv ist, ist es der Preis inzwischen etwas weniger. Zumindest auf den ersten Blick.
Von Anfang an gab es bei der Finanzierung des Deutschlandtickets Schwierigkeiten, Bund und Länder mussten immer wieder neu verhandeln. Die Erhöhung um rund 18 Prozent zum Jahresbeginn 2025 schmerzte viele Bahnfahrer:innen. Nun sieht es aus, also sollte der Preis zumindest vorerst stabil bleiben.
Im neuen Koalitionsvertrag stellen Union und SPD klar: “Das Deutschlandticket wird über 2025 hinaus fortgesetzt.” Der nächste Satz liest sich als sollte auch der Preis bis Ende 2028 bestehen bleiben. Der “Anteil der Nutzerfinanzierung” solle ab 2029 “schrittweise und sozialverträglich” erhöht werden. Was das Ticket dann allerdings konkret kosten soll und ob es wirklich die kommenden dreieinhalb Jahre bei 58 Euro bleibt, ist unklar. Bekanntlich stehen die Pläne der neuen Regierungskoalition unter Finanzierungsvorbehalt.
Preiserhöhung: Für wen sich das Deutschlandticket für 58 Euro lohnt
Keine Frage: Fast 60 Euro im Monat sind für viele Menschen in Deutschland viel Geld. Dennoch lohnt sich das Deutschlandticket immer noch für viele Reisende.
Für (frühere) Verkehrsverbund-Kund:innen
Die Abos der Nahverkehrsunternehmen sind in den meisten Städten vergleichsweise teuer. Beim Münchner Verkehrsverbund MVV etwa kostet die Monatskarte zwischen rund 68 und 330 Euro, je nach Tarifzonen. In Berlin – wo es auch das 29-Euro-Ticket gibt – sind es 99 Euro, in Hamburg 69 Euro, in Frankfurt 106 Euro.
Wer also früher als Kund:in des örtlichen Verkehrsverbunds Monatstickets kaufen musste, fährt in den meisten Fällen mit dem Deutschlandticket für 58 Euro auch in Zukunft noch günstiger.
Wichtige Ausnahme: Im Gegensatz zu vielen Nahverkehrsunternehmen erlaubt das Deutschlandticket keine kostenfreie Mitnahme von Kindern über 6 Jahren. Unter Umständen kann ein lokales Abo, das die Mitnahme von Kindern erlaubt, dann günstiger sein als mehrere Deutschlandtickets.
Deutschlandticket für Vielfahrerende
Wer viel mit der (Regional-)Bahn unterwegs ist, wird in den meisten Fällen auch zukünftig mit dem Deutschlandticket sparen. Und zwar unabhängig davon, ob man beruflich pendelt oder gerne private Ausflüge macht. Schon wer beispielsweise bei einem Wochenendausflug an zwei Folgetagen mit der Regionalbahn unterwegs ist, spart mit einem Deutschlandticket für 58 gegenüber zwei Quer-durchs-Land-Tickets á 49 Euro (= 98 Euro) oder auch den Tagestickets der meisten Bundesländer (meist um 30 Euro/Tag). Je nach Entfernung und lokalen Ticketpreisen kann sich das Deutschlandticket schon bei wenigen Fahrten im Monat lohnen – einfach nachrechnen.
Deutschlandticket als Jobticket
Viele Unternehmen in Deutschland übernehmen inzwischen die Kosten für das Deutschlandticket für ihre Mitarbeitenden ganz oder teilweise. Wer eine solche Vereinbarung noch nicht getroffen hat, sollte sich informieren, was möglich ist. Denn die Zuschüsse können viel Geld sparen.
Bei einem Arbeitgeber-Zuschuss von 25 Prozent kostet das “Jobticket” die Mitarbeitenden – inklusive eines gesetzlichen Rabatts – maximal 40,60 Euro. Noch günstiger ist es natürlich, wenn das Ticket ganz übernommen wird. Einige Unternehmen bieten dies mittlerweile als Benefit an oder du kannst versuchen, es zum Bestandteil von Gehaltsverhandlungen zu machen.
Anstelle eines eigenen Autos
Im Idealfall soll das Deutschlandticket den Schienenverkehr attraktiver machen und Menschen dazu bewegen, vom Auto auf Bahn und Bus umzusteigen. Wer eine gute Anbindung an den ÖPNV hat und durch das – vergleichsweise – günstige und einfache Deutschlandticket auf ein eigenes Auto verzichten kann, spart mit ziemlicher Sicherheit richtig viel Geld.
Der ADAC berechnet regelmäßig die monatlichen Gesamtkosten diverser Automodelle. Ein Beispiel: Mit dem derzeit beliebtesten Neuwagen, dem VW Golf, kommt man je nach Variante auf Kosten von grob 600 bis 1.000 Euro – pro Monat. Das Deutschlandticket für monatlich 58 Euro kostet im ganzen Jahr gerade einmal 696 Euro. Autoscout24 geht auch für Gebrauchtwagen von mindestens 330 Euro Gesamtkosten im Monat aus.
Für Berufspendelnde
Dank der Entfernungspauschale kann man als Pendler:in pro Kilometer Arbeitsweg 30 Cent von der Steuer absetzen, ab dem 21. Entfernungskilometer sind es 38 Cent. Ab 2026 sollen es nach dem Willen der neuen Bundesregierung 38 Cent ab dem ersten Kilometer werden. Schon bei 30 Kilometern Arbeitsweg macht sich das Deutschlandticket damit alleine durch die Entfernungspauschale bezahlt.
Utopia empfiehlt: TicketPlus+ kombiniert das reguläre Deutschlandticket mit kostenlosen Sharing-Angeboten für E-Bikes und E-Scooter. Das Abonnement ist monatlich flexibel pausierbar und bietet einfache Bezahlmöglichkeiten via Google Pay und Apple Pay. Mehr über TicketPlus+ erfährst du in diesem Artikel:
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