Durchschnittliche Heizkosten: Wann zahlst du zu viel?

Durchschnittliche Heizkosten pro qm 2024: Zahlst du zuviel?
Foto: CC0 Public Domain / Pexels – Jan van der Wolf

Die Heizkosten machen meist den Großteil der Energiekosten aus. Welche Werte sind hier normal – und wann verbrauchst du zu viel Heizwärme? Der neue Heizspiegel gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Kosten.

Wie viel Energie du fürs Heizen verbrauchst und wie viel das kostet, hängt von der Art deiner Heizung ab, von der Gebäudeart und der Größe der Wohnfläche – und natürlich davon, wie viel du heizt. Vergleiche deine Heizkosten mit dem deutschen Durchschnitt, um deinen Verbrauch besser einzuschätzen.

Aufschluss über die Durchschnittswerte gibt der aktuelle Heizspiegel. Diesen veröffentlicht die gemeinnützige Beratungsgesellschaft CO2online jährlich. Zugrunde liegen rund 90.000 Heizenergie-Datensätze zentral beheizter Wohngebäude in Deutschland aus dem Abrechnungsjahr 2024. Berücksichtigt sind Gas-, Öl, Fernwärme-, Holzpellet- und Wärmepumpenheizungen.

Tipp: Auf der Website des Heizspiegels kannst du mit wenigen Klicks selbst ermitteln, wie groß dein Sparpotenzial beim Heizen ist. Für den Vergleich brauchst du deine Heizkostenabrechnung.

Durchschnittliche Heizkosten pro Quadratmeter 2024

CO2online hat Durchschnittswerte pro Energieträger ermittelt. Allerdings kann der eigene Wert je nach Heizungs- und Gebäudeart abweichen.

  • Bei Mehrfamilienhäusern mit Erdgasheizung liegt der durchschnittliche Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter bei 114 kWh (14,70 Euro/qm) – bei Einfamilienhäusern bei 121 kWh (13,60 Euro/qm)
  • Bei Mehrfamilienhäusern mit Ölheizung liegt der durchschnittliche Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter bei 123 kWh (14,70 Euro/qm) – bei Einfamilienhäusern bei 165 kWh (16,40 Euro/qm)
  • Bei Mehrfamilienhäusern mit Fernwärmeheizung liegt der durchschnittliche Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter bei 112 kWh (17,50 Euro/qm) – bei Einfamilienhäusern bei 89 kWh (15,20 Euro/qm)
  • Bei Mehrfamilienhäusern mit Wärmepumpe liegt der durchschnittliche Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter bei 30 kWh (9,70 Euro/qm) – bei Einfamilienhäusern bei 36 kWh (9,20 Euro/qm)
  • Bei Mehrfamilienhäusern mit Holzpelletheizungen liegt der durchschnittliche Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter bei 126 kWh (7,50 Euro/qm) – bei Einfamilienhäusern bei 148 kWh (8,80 Euro/qm)

Für Mehrfamilienhäuser gilt damit folgender durchschnittlicher Energieverbrauch pro Quadratmeter:

Energieträger Energieverbrauch pro qm
Erdgas 114 kWh
Heizöl 123 kWh
Fernwärme 112 kWh
Wärmepumpe 30 kWh
Holzpellets 126 kWh
Durchschnittlicher Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus 2024.

Für Einfamilienhäuser gilt folgender durchschnittlicher Energieverbrauch pro Quadratmeter:

Energieträger Energieverbrauch pro qm
Erdgas 121 kWh
Heizöl 165 kWh
Fernwärme 89 kWh
Wärmepumpe 36 kWh
Holzpellets 148 kWh
Durchschnittlicher Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter in einer Wohnung im Einfamilienhaus 2024.

Durchschnittlicher Gesamtverbrauch & Kosten 2024

Ein 130 Quadratmeter großes durchschnittliches Einfamilienhaus hatte laut CO2online 2024 je nach Energieträger Heizkosten zwischen rund 1.145 und 2.130 Euro.

In diesem Beispiel-Einfamilienhaus liegt der durchschnittliche Gesamtverbrauch pro Jahr

  • für Gasheizungen bei 15.730 kWh (1.770 Euro)
  • für Ölheizungen bei 21.450 kWh (2.130 Euro)
  • für Fernwärme bei 11.570 kWh (1.975 Euro)
  • für Wärmepumpen bei 4.680 kWh (1.195 Euro)
  • für Holzpellets bei 19.240 kWh (1.145 Euro)

Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung in einem Mehrfamilienhaus dagegen sehen die durchschnittlichen Verbrauchswerte und Kosten anders aus. Sie lagen 2024

  • für Gasheizungen bei 7.980 kWh (ca. 1.030 Euro)
  • für Ölheizungen bei 8.610 kWh (ca. 1.030 Euro)
  • für Fernwärme bei 7.840 kWh (ca. 1.225 Euro)
  • für Wärmepumpen bei 2.100 kWh (ca. 680 Euro)
  • für Holzpellets bei 7.910 kWh (ca. 610 Euro)

Wichtig: Alle Werte sind durchschnittlich und gerundet. Teils können sie sich stark unterscheiden – je nachdem, wann das jeweilige Gebäude erbaut wurde, wie die Dämmung und der Sanierungsstand ist, wie hoch die Außentemperatur und wie die Haushaltsgröße und das individuelle Heizverhalten ist.

Prognose 2025 und 2045: Die Heizkosten steigen

Die Kosten, die hier auf Basis der Heizperiode 2024 ermittelt wurden, werden für das laufende Jahr voraussichtlich anders aussehen: Die Preise einiger Energieträger steigen, und die Prognosen von CO2Online gehen davon aus, dass die Heizkosten für alle Heizungsarten 2025 höher ausfallen.

Mit der größten Kostensteigerung rechnen die Expert:innen in der aktuellen Heizperiode bei Holzpellets (+20%) und bei Gas (+15%). Das Heizen mit Heizöl, Fernwärme und Wärmepumpen wird der Schätzung nach nur geringfügig teuer. Die Daten zeigen auch, dass bereits seit 2022 das Heizen mit Wärmepumpe günstiger ist als Gas– und Ölheizungen.

CO2online geht davon aus, dass die Heizkosten auch in den kommenden Jahren steigen werden. In 20 Jahren könnte das Heizen mit Gas und Öl demnach dreimal so teuer sein wie heute. Das liegt vor allem am steigenden CO2-Preis und höheren Gasnetzgebühren. Bei Fernwärme und Holzpellets rechnen die Fachleute mit einer Verdopplung der Kosten. Am günstigsten entwickeln sich laut der CO2online-Prognose die Kosten beim Heizen mit Wärmepumpen. Allerdings dürfen ab 2045 sowieso nur noch klimaneutrale Heizungen laufen, reine Öl- oder Gasheizungen sind damit ausgeschlossen.

Heizenergie sparen und Kosten senken

Wenn du beim Blick in deine Heizkostenabrechnung feststellst, dass dein Verbrauch deutlich über dem Durchschnitt liegt, kann das daran liegen, dass du in einem schlecht gedämmten Altbau wohnst – oder aber daran, dass du durch deine eigenen Heizgewohnheiten Energie verschwendest.

Schon durch einige kleine Tricks können viele Haushalte ihre Heizkosten senken. Zum Beispiel:

  • Die Raumtemperatur um ein Grad abzusenken kann durchschnittlich um die sechs Prozent Heizenergie sparen. In Wohnräumen muss es nicht wärmer als etwa 20 Grad Celsius sein. Allerdings sollte es auch nicht kälter als etwa 16 Grad werden.
  • Die Heizung beim Lüften abzuschalten spart ebenfalls Energie.
  • Beim Lüften kurz stoß- oder querlüften – gekippte Fenster verschwenden Energie.
  • Auch bei Abwesenheit und über Nacht die Heizung etwas herunterzudrehen, kann Energie und Kosten sparen, außer bei Wärmepumpenheizungen.
  • Wer Warmwasser spart, spart in den meisten Fällen auch Energiekosten.
  • Geschlossene Jalousien oder Vorhänge können Wärmeverluste vermindern.
  • Bei Unsicherheiten sollte man einen Fachbetrieb damit beauftragen, die Heizkurve optimal einzustellen und/oder einen hydraulischen Abgleich vorzunehmen. Beides kann viel Heizenergie und damit Kosten einsparen.

Mehr Tipps:

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