Wie heizt und lüftet man eine Ein-Zimmer-Wohnung richtig? Mit einigen Tricks lässt sich Schimmel vermeiden und viel Energie sparen – auch auf kleinem Raum.
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2022 lebte in circa 41 Prozent der 40,9 Millionen Haushalte in Deutschland nur eine einzige Person, das geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts hervor. Das entspricht circa 20 Prozent der Bundesbürger:innen.
Einzelne Personen beanspruchen oft weniger Wohnfläche, Ein-Zimmer-Wohnungen sind vor allem unter Student:innen und Singles beliebt. Diese Wohnungen bestehen in der Regel aus einem einzigen Wohnraum – meist inklusive Küche – sowie einem separaten Badezimmer und einem kleinen Flur. Wer in einem Apartment mit nur einem Zimmer lebt, kann mit ein paar Kniffen beim Heizen und Lüften leicht Energie sparen.
Wie teuer ist es, eine Ein-Zimmer-Wohnung zu heizen?
Wer in einer Ein-Zimmer-Wohnung lebt, hat in der Regel niedrigere Heizkosten als eine Wohnung mit mehr Zimmern. Denn insgesamt müssen im Winter nur zwei Zimmer beheizt werden: der Wohnraum und das Badezimmer. Wie viel Geld man fürs Heizen ausgibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Quadratmeterzahl, dem Heizungstyp sowie der Energieeffizienz des Gebäudes – und natürlich dem persönlichen Temperaturempfinden.
Eine größere Wohnung muss stärker beheizt werden als eine kleine. Doch Heizkosten hängen auch mit dem verwendeten Brennstoff zusammen. Laut Heizspiegel zahlten Verbraucher:innen 2023 im Schnitt 12,9 Cent/kWh für Erdgas, bei Holzpellets waren es dagegen nur 7,8 Cent/kWh. Auch die Isolierung spielt für Kosten eine Rolle. Ein-Zimmer-Wohnungen in einem Altbau können schließlich erheblich mehr Energie verbrauchen als vergleichbare Wohnungen in Neubauten, weil über die Außenwände und Fenster ein Teil der erzeugten Wärme wieder verloren geht.
Wie viel Grad sollte das Zimmer haben?
Unser Kälteempfinden unterscheidet sich von Person zu Person. In der eigenen Wohnung sollte man nicht frieren – aber jedes Grad weniger spart Heizkosten und Energie. Das Umweltbundesamt empfiehlt, das Thermostat im Wohnbereich nicht über 20 Grad zu stellen, sofern die Temperatur als behaglich empfunden wird.
Die Behörde geht nicht speziell auf Ein-Zimmer-Wohnungen ein, schlägt für das Schlafzimmer aber eine Temperatur von 17 Grad Celsius vor. Vor dem Schlafengehen kann man die Temperatur im Wohnraum also entsprechend absenken.
Im Badezimmer empfiehlt das Umweltbundesamt 22 Grad, nachts sollte man die Heizung aber herunterdrehen.
Wer die Wohnung verlässt, sollte die Temperatur absenken – je schlechter ein Haus gedämmt ist, desto mehr lohnt sich das Runterregeln auch für kurze Zeitspannen.
Wie lüftet man eine Ein-Zimmer-Wohnung richtig?
Über den Tag verteilt reichern wir die Luft durchs Atmen, Schwitzen, Kochen, Waschen usw. mit Feuchtigkeit an. In einer Ein-Zimmer-Wohnung halten wir uns besonders oft in demselben Raum auf – lüften ist dort deshalb besonders wichtig. Nur so lässt sich Schimmel vorbeugen – allerdings geht beim Lüften auch Wärme verloren. Es gilt also, effizient zu lüften, um Energie zu sparen.
Wie häufig man lüften sollte, hängt davon ab, wie viel Luftfeuchtigkeit sich in der Wohnung befindet.
- Allgemein lautet der Richtwert: drei- bis viermal täglich stoßlüften oder querlüften.
- Je kälter es draußen ist, desto kürzer musst du lüften.
- Das Umweltbundesamt empfiehlt, nach dem Kochen einige Minuten die Fenster zu öffnen, und im Bad nach dem Duschen.
- Ebenso sollte man vor und nach dem Schlafen stoßlüften.
- Dazwischen kann man sich an einem Hygrometer orientieren. Das Gerät zeigt die relative Luftfeuchtigkeit im Innenraum an. Liegt diese über 60 Prozent, ist es Zeit, die Fenster zu öffnen. Ein güngstiges Hygrometer mit hoher Messgenauigkeit ist das TFA Dostmann Moxx, – erhältlich ab ca. 11 Euro bei Obi, Conrad oder Amazon
Tipp: Solltest du dir unsicher sein, ob bei dir bereits ein Schimmelproblem entsteht, kann ein Testkit helfen. Solche Kits gibt es online zum Beispiel beim Anbieter Ivario.
Wie lüftest du richtig?
Wer in einer Eckwohnung wohnt, kann zum Lüften Fenster auf unterschiedlichen (am besten gegenüberliegenden) Seiten der Wohnung öffnen. Dann sollte ein Durchzug entstehen, der die feuchte Luft schnell nach draußen transportiert (querlüften).
Viele Ein-Zimmer-Wohnungen verfügen nur über wenige Fenster auf einer Hausseite – teilweise nur über ein einziges. Ist das der Fall, kann man sich durch Stoßlüften behelfen. Einfach das Fenster für einige Minuten komplett öffnen, um einen schnellen Luftaustausch zu begünstigen.
Viele Wohnungen sind so geschnitten, dass man sich eines Tricks bedienen kann, um besonders effizient zu lüften: Verfügt das Treppenhaus über ein Fenster, kann man dieses öffnen, dazu die Wohnungstür und das eigene Fenster. So kann die Luft leichter durchziehen. Während des Lüftens sollte man allerdings nicht die Wohnung verlassen.
Weitere Energiespar-Tipps für Single-Haushalte
Singles, die in einer Ein-Zimmer-Wohnung leben, können auf verschiedene Art und Weise Energie sparen. Zum Beispiel reicht ihnen oft ein kleinerer Kühlschrank. Kühlschränke sind echte Energiefresser – je größer, desto mehr Strom verbrauchen sie in der Regel. Außerdem sollte man die richtige Temperatur einstellen (circa 7 Grad) und die Energieeffizienzklasse beim Kauf berücksichtigen.
Wer alleine wohnt, hat außerdem in der Regel weniger Schmutzwäsche als ein Haushalt mit mehreren Mitgliedern. Wer ein bestimmtes T-Shirt oder anderes Kleidungsstück bald wieder tragen möchte, könnte in Versuchung kommen, die Waschmaschine nur halbvoll anzustellen. Das verschwendet jedoch Energie und Wasser. Besser man wartet, bis eine volle Ladung Schmutzwäsche zusammenkommt. Wer so lange nicht warten will, kann bestimmte Kleidungsstücke auslüften – oft kannst man sie so länger tragen. Richtwerte für bestimmte Kleidungsstücke listen wir hier auf: Wie oft sollte man Wäsche waschen?
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