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Fahrradcodierung: Das solltest du beachten

Fahrradcodierung
Foto: CC0 / Pixabay / Pexels

Eine Fahrradcodierung macht es Kriminellen schwer, das gestohlene Fahrrad zu verkaufen – denn du wirst dabei als Besitzer:in zugeordnet. Wir erklären, wie die Fahrradcodierung funktioniert und warum einige Hersteller sie verbieten.

Im Jahr 2024 gab es rund 245.900 registrierte Fahrraddiebstahlfälle in Deutschland. Es ist daher wichtig, das eigene Fahrrad zu schützen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine davon ist die Fahrradcodierung. Dieses Verfahren wird auch EIN-Code genannt (Eigentümer-Identifizierungs-Nachweis). Dabei bekommt dein Rad eine persönliche Kennnummer in den Rahmen graviert oder aufgeklebt.

Die Vorteile einer Fahrradcodierung

Anders als eine Rahmennummer gibt es die Fahrradcodierung nur einmal. So kann dein Rad immer genau die zugeordnet werden.
Anders als eine Rahmennummer gibt es die Fahrradcodierung nur einmal. So kann dein Rad immer genau die zugeordnet werden. (Foto: CC0 / Pixabay / This_is_Engineering)

Eine Fahrradcodierung hat Vorteile

  1. Dein Rad ist für Dieb:innen nicht mehr so attraktiv. Ein codiertes Rad lässt sich schwieriger weiterverkaufen, da sich Verkäufer:innen nicht so einfach als Eigentümer:innen ausgeben können. Eine Gravur kann nicht einfach entfernt werden und bleibt in der Regel erkennbar. 
  2. Dein Rad ist eindeutig dir zuzuordnen. Sollte es doch gestohlen werden, bekommst du es möglicherweise zurück. Wenn ein gestohlenes Rad bei der Polizei abgegeben wird, kann sie dich über die Fahrradcodierung ausfindig machen, um das Rad zurückzugeben.
  3. Eine Fahrradcodierung kann besser zurückverfolgt werden als eine Rahmennummer. Jeder Hersteller hat ein eigenes System, die Rahmen zu beziffern. Da es keine herstellerübergreifende Datenbank gibt, können Rahmennummern mehr als einmal vergeben werden.

Fahrradcodierung: Was bedeutet der Code?

Eine Fahrradcodierung weist dich eindeutig als Eigentümer aus.
Eine Fahrradcodierung weist dich eindeutig als Eigentümer aus. (Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Der persönliche Code setzt sich aus diesen personenbezogenen, verschlüsselten Daten zusammen:

  • KFZ-Kennzeichen deines Wohnortes,
  • Codes für die Gemeinde und die Straße, in der du wohnst,
  • deine Hausnummer,
  • deine Initialen
  • und die Jahreszahl der Codierung.

So ist der Code immer auf dich zurückzuführen. Durch die Angabe des Jahres kann dich die Polizei auch nach einem Umzug noch kontaktieren, ohne dass du etwas ändern musst. Das Einwohnermeldeamt kann deine neue Adresse dann an die Beamten weitergeben, damit du das Rad zurückbekommst.

Wie funktioniert die Fahrradcodierung?

Gravur, Prägung oder Sticker – du kannst dein Fahrrad auf unterschiedliche Weise codieren lassen.
Gravur, Prägung oder Sticker – du kannst dein Fahrrad auf unterschiedliche Weise codieren lassen. (Foto: CC0 / Pixabay / nahidhatamiz)

Es gibt drei Möglichkeiten, das Fahrrad codieren zu lassen:

  1. Eine Gravur wird etwa 0,1 bis 0,2 Millimeter tief rechts am Sattelrohr eingefräst. Zum Schutz wird ein Aufkleber mit einem Sichtfenster darüber geklebt. Die Gravur eignet sich für Fahrräder mit einem Stahlrohr- und Aluminiumrahmen.
  2. Mit einer Art Akkuschrauber wird der Code in den Rahmen eingeprägt. Pedelecs, E-Bikes, Lastenräder und Anhänger können mit einer Prägung markiert werden.
  3. Die Fahrradcodierung kann auch auf einen Rahmen geklebt werden. Diese Klebecodierung ist eine Art besonders haltbarer Aufkleber und besteht aus witterungsbeständigen Materialien. Er lässt sich dadurch nur schwer bis gar nicht vom Fahrrad lösen. Diese Variante ist besonders für Carbon-, Renn- sowie Kleinkinderräder geeignet. 

Bevor du dein Fahrrad codieren lässt, solltest du dir die Garantie deines Fahrradherstellers genauer ansehen. Manche Hersteller entziehen bei einer Codierung nämlich die Garantie, da ihrer Meinung nach die Fräsung die Stabilität des Rahmens beeinträchtigt. Das ist in der Regel jedoch nicht der Fall. Bei besonders dünnen Rahmen bietet sich aber trotzdem am ehesten eine Klebecodierung an. 

So lässt du dein Rad codieren

Dein Rad kannst du bei mehreren Anlaufstellen codieren lassen.
Dein Rad kannst du bei mehreren Anlaufstellen codieren lassen. (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Es gibt mehrere Anlaufstellen für eine Fahrradcodierung: 

  • Fahrradhändler
  • ADFC-Niederlassungen
  • die Polizei 

Um dein Rad persönlich kennzeichnen zu lassen, musst du Folgendes mitbringen:

  • etwa 10 Minuten Zeit 
  • das Rad und einen Eigentumsnachweis beziehungsweise den Kaufvertrag
  • deinen Personalausweis 
  • ungefähr 15 bis 20 Euro (laut ADFC) – über die genauen Kosten solltest du dich je nach Ort vorher informieren

Passend zu deiner Fahrradcodierung kannst du dir von der Polizei einen Fahrradpass ausstellen lassen. Mit diesem Pass kannst du dich eindeutig als Eigentümer:in ausweisen. Es gibt den Fahrradpass leider nur noch auf Papier. Die dazugehörige App wurde kürzlich eingestellt.

Achtung: Solltest du dein codiertes Rad weiterverkaufen, denke daran, einen Kaufvertrag abzuschließen. So kommt der neue Besitzer oder die neue Besitzerin nicht in Schwierigkeiten. Er oder sie kann die Fahrradcodierung ändern lassen, wenn er oder sie den Vertrag vorlegt, muss das aber nicht tun. 

Weitere Möglichkeiten, dein Fahrrad vor Diebstahl zu schützen

Ein Schloss ist die wichtigste Sicherung für dein Fahrrad.
Ein Schloss ist die wichtigste Sicherung für dein Fahrrad. (Foto: CC0 / Pixabay / Photorama)

Neben der Fahrradcodierung kannst du noch weitere Maßnahmen nutzen, um dein Rad vor einem Diebstahl zu schützen:

  • Achte beim Kauf darauf, ein unauffälliges und einfaches Fahrrad zu wählen. Je unauffälliger und günstiger in der Anschaffung, desto sicherer ist es meist.
  • Beim Kauf eines teuren Fahrrads solltest du schon vorher wissen, wie und wo du es abstellen kannst. Verschlossen im Keller ist sicherer als am Laternenpfahl auf der Straße.
  • Suche ein gutes und sicheres Schloss.
  • Ist in der Hausratversicherung das Fahrrad nicht mitversichert, kannst du eine Diebstahlversicherung abschließen. Dies lohnt sich aber nur bei teuren Fahrrädern.

Überarbeitet von Jennifer Watzek

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