Eine Fahrradcodierung macht es Kriminellen schwer, das gestohlene Fahrrad zu verkaufen – denn du wirst dabei als Besitzer:in zugeordnet. Wir erklären, wie die Fahrradcodierung funktioniert und warum einige Hersteller sie verbieten.
Fahrraddiebstahl vorbeugen
Pro Jahr gibt es rund 261.000 registrierte Fahrraddiebstalsfälle in Deutschland. Mit verschiedenen Maßnahmen kannst du dein Rad davor schützen:
- Achte beim Kauf darauf, ein unauffälliges und einfaches Fahrrad zu wählen. Je unauffälliger und günstiger in der Anschaffung, desto sicherer ist es meist.
- Beim Kauf eines teuren Fahrrads solltest du schon vorher wissen, wie und wo du es abstellen kannst. Verschlossen im Keller ist sicherer als am Laternenpfahl auf der Straße.
- Suche ein gutes Schloss, dass sich in Tests als besonders sicher herausgestellt hat. Testsieger bei Stiftung Warentest war 2017 das Trelock Bügelschloss BS 650 (gibt es zum Beispiel bei **Amazon).
- Ist in der Hausratversicherung das Fahrrad nicht mitversichert, kannst du eine Diebstahlversicherung abschließen. Dies lohnt sich aber nur bei teuren Fahrrädern.
Eine weitere Möglichkeit ist die Fahrradcodierung, auch EIN-Code genannt (Eigentümer-Identifizierungs-Nachweis). Dabei bekommt dein Rad eine persönliche Kennnummer in den Rahmen graviert oder aufgeklebt.
Das hat zwei Vorteile:
- Dein Rad ist für Diebe nicht mehr so attraktiv. Ein codiertes Rad lässt sich schwieriger weiterverkaufen, da sich der Verkäufer nicht so einfach als Eigentümer:in ausgeben kann. Eine Gravur kann nicht einfach entfernt werden und bleibt in der Regel erkennbar.
- Dein Rad ist eindeutig dir zuzuordnen. Sollte es doch gestohlen werden, bekommst du es möglicherweise zurück. Wenn ein gestohlenes Rad bei der Polizei abgegeben wird, kann sie dich über die Fahrradcodierung ausfindig machen, um das Rad zurückzugeben.
Fahrradcodierung: Wie funktioniert sie?
(Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)
Der persönliche Code setzt sich wie folgt zusammen:
- KFZ-Kennzeichen deines Wohnortes,
- Codes für die Gemeinde und die Straße,
- deine Hausnummer,
- deine Initialen
- und die Jahreszahl der Codierung.
So ist der Code immer auf dich zurückzuführen. Durch die Angabe des Jahres kann dich die Polizei auch nach einem Umzug noch kontaktieren, ohne dass du etwas ändern musst. Das Einwohnermeldeamt kann deine neue Adresse dann an die Beamten weitergeben, damit du das Rad zurückbekommst.
Fahrradcodierung ist nicht immer möglich
Bevor du dein Fahrrad codieren lässt, solltest du dir die Garantie deines Fahrradherstellers genauer ansehen. Manche Hersteller entziehen bei einer Codierung nämlich die Garantie, da ihrer Meinung nach die Fräsung die Stabilität des Rahmens beeinträchtigt. Außerdem können dünne Rahmen und Carbonrahmen nicht codiert werden. Besonders wichtig ist dagegen eine Codierung bei E-Bikes, da sie sehr häufig gestohlen werden.
So lässt du dein Rad codieren
(Foto: CC0 / Pixabay / Photorama)
Es gibt mehrere Anlaufstellen für eine Fahrradcodierung:
- Fahrradhändler
- ADFC-Niederlassungen
- die Polizei
Hier kannst du nach einem Anbieter in deiner Nähe suchen. Um dein Rad persönlich kennzeichnen zu lassen, musst du Folgendes mitbringen:
- das Rad und einen Eigentumsnachweis
- deinen Personalausweis
- ungefähr 15€ (laut ADFC) – über die genauen Kosten solltest du dich je nach Ort vorher informieren
Passend zu deiner Fahrradcodierung kannst du dir von der Polizei einen Fahrradpass ausstellen lassen. Mit diesem Pass kannst du dich eindeutig als Eigentümer ausweisen. Es gibt den Fahrradpass auch als praktische App.
Achtung: Solltest du dein codiertes Rad weiterverkaufen, denke daran, einen Kaufvertrag abzuschließen. So kommt der neue Besitzer nicht in Schwierigkeiten. Er kann die Fahrradcodierung ändern lassen, wenn er den Vertrag vorlegt, muss das aber nicht tun.
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