Nicht die Farbe verrät es: Mit ein paar Tricks erkennst du leicht, welche Granatäpfel reif sind. Außerdem erfährst du, wie du ohne Spritzgefahr an die köstlichen Kerne gelangst – und worauf man beim Kauf sonst noch achten sollte.
Ob die Frucht leuchtend rot oder eher blass beige-rötlich gescheckt ist, sagt nichts über seinen Reifegrad aus. Aber man kann einen reifen Granatapfel an zwei anderen Zeichen erkennen: eine raue, ledrige Schale und ein bereits deutlich trockener Blütenansatz. Darauf weist das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hin.
Reifen Granatapfel erkennen: Flecken kein Warnhinweis
Flecken auf der Schale müssen einen dagegen nicht abschrecken – sie sagen nichts über die (Über-)Reife des Granatapfels aus. Die Frucht sollte aber keine weichen Stellen aufweisen, weil sie dann im Inneren schon faulig sein kann, so die Ernährungsexperten.
Der robusten und ledrigen Haut verdankt der Granatapfel die besonders lange Lagerfähigkeit, die mehrere Monate erreichen kann. Selbst offene Granatäpfel halten sich im Kühlschrank noch mehrere Tage lang frisch.
So kommt man an die knackigen, saftigen Kerne
Um in den Genuss der Samen zu kommen, gibt es mehrere Strategien. Bewährt hat sich laut BZfE folgende Methode:
- Man schneidet den Bereich rund um die Krone (nicht zu tief) ein und hebt den entstehenden Deckel ab.
- Dann schneidet man entlang der Trennwände von oben nach unten tief ein. Der Granatapfel lässt sich nun leicht auseinandernehmen.
- Das eigentliche Heraustrennen der Samen – mit dem Finger oder einem Löffel – geschieht am besten in einer Schale unter Wasser; das spritzt nicht, denn der Saft ist überaus hartnäckig, wenn er auf die Kleidung gerät.
Mehr Varianten zum Öffnen findest du in folgendem Ratgeber:
Von Salat bis Saft: Wie du reife Granatäpfel verwendest
In der Küche werden die Samen von reifen Granatäpfeln meist roh verwendet: sie bereichern nicht nur optisch jeden Salat, jeden Smoothie und jede Bowl. Ihr süß-säuerlich-herber Geschmack prädestiniert Granatapfelkerne praktisch für alles, was eine gewisse geschmackliche Balance erfordert, etwa Schafs- und Ziegenkäse, aber auch Schmorgerichte von Lamm- und Wildfleisch.
Auch als Saft machen sich Granatäpfel ausgesprochen gut: Zum Entsaften einfach quer halbieren und auspressen wie eine Orange.
Woher der Granatapfel seinen Namen hat
Mit einem Apfel hat die Frucht nur Form und Größe gemeinsam, denn sie ist botanisch gesehen eine Beere. Sie verdankt ihren Namen keinerlei militärischen Hintergründen. Stattdessen leitet sich die Bezeichnung vom römischen „malum granatum“ ab, was „gekörnter Apfel“ bedeutet. Dabei bezieht sich das „Granatum“ (Korn) auf das gekörnte Fruchtfleisch mit den vielen Samen. Sie befinden sich in einzelnen weißlichen Kammern und haben eine kantige Form, eine intensivrote Färbung und schmecken leicht säuerlich-süß, etwas herb und sehr erfrischend.
Utopia-Tipp: Besser bio – und noch besser regionale Alternativen
Granatäpfel sind nährstoffreiche Beeren – doch nicht regional. Sie werden oft aus Mittelmeerländern wie Spanien, Italien oder der Türkei importiert. Teils stammen sie auch von noch weiter weg, etwa aus Israel, Ägypten oder Peru.
Mit dem Transport in deutsche Supermärkte gehen Emissionen einher. Nachhaltiger sind deshalb regionale Obstsorten wie Weintrauben, Himbeeren oder Erdbeeren. Wann diese Saison haben, verrät dir der Utopia-Saisonkalender.
Dazu kommt, dass Granatäpfel oft mit Pflanzenschutzmitteln belastet sind. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) testete 2022 19 Granatäpfel auf Pestizidrückstände und wurde in 14 Fällen fündig. 4 Proben erhielten mehr Rückstände als erlaubt.
Das Amt warnt: „Granatäpfel insbesondere aus der Türkei sind immer wieder […] aufgrund von Höchstgehaltsüberschreitungen an Pflanzenschutzmittelrückständen auffällig.“ Übrigens: Von den getesteten Granatäpfeln stammte nur einer aus ökologischem Anbau – dieser war aber frei von Pestizidspuren. In der Biolandwirtschaft ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln untersagt. Bio ist bei Granatäpfeln im Zweifel also die besser Wahl.
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