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Fuchs als Haustier? Warum das Tierquälerei ist

Fuchs als Haustier
Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos

Einen Fuchs als Haustier zu halten, mag für einige eine Wunschvorstellung sein. Wir erklären dir, aus welchen Gründen das für den Fuchs Tierquälerei ist.

Wildtiere sind für viele Menschen faszinierend. Immer häufiger wird in den Medien über entlaufene Wildtiere wie Löwenbabys oder Schlangen berichtet. Neben exotischen Tieren können sich einige Menschen auch vorstellen, einen Fuchs als Haustier zu halten.

Füchse sind schlaue Familientiere, die zur Familie der Hunde gehören. Womöglich sind sie deshalb bei vielen Menschen beliebt. In Russland wird tatsächlich schon lange versucht, den Fuchs zu domestizieren. Seit rund 60 Jahren finden dazu vor Ort Zuchtexperimente statt. Wie sieht das Ganze hierzulande aus? Ist es in Deutschland erlaubt, einen Fuchs als Haustier zu halten?

Fuchs als Haustier: So sieht die Gesetzeslage aus

In Deutschland ist es nach dem Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege verboten, ein Wildtier im Wald einzufangen und es als Haustier zu halten. Es droht dir ein hohes Bußgeld, wenn du einen Fuchs aus seinem natürlichen Lebensraum heraus zu dir nach Hause holst. Noch dazu steht der Rotfuchs unter Artenschutz. Findest du einen verletzten Fuchs im Garten, dann rufe das für deinen Ort zuständige Veterinäramt an.

Das Tierschutzgesetz sieht zudem vor, dass du ein Tier nur dann zu Hause halten darfst, wenn du es angemessen ernähren, pflegen und unterbringen kannst. Eine artgerechte Tierhaltung schließt auch eine ausreichende Bewegung mit ein.

Fuchs als Haustier – darum ist es Tierquälerei

Der Wald stellt einen der natürlichen Lebensräume des Fuchses dar.
Der Wald stellt einen der natürlichen Lebensräume des Fuchses dar.
(Foto: CC0 / Pixabay / Andrey_Lesya)

Sollte man nun einen Fuchs als Haustier halten? Schon die Gesetzeslage legt deutlich dar: Ein Fuchs ist ein Wildtier und sollte nicht als Haustier gehalten werden. Wir erklären dir die Gründe.

  1. Füchse benötigen ein großes Außengehege: Ein Fuchs benötigt sehr viel Auslauf und Bewegung. Ein entsprechendes Außengehege müsste laut dem Wildgehege-Verband pro Paar mindestens 30 Quadratmeter groß sein. Das Gehege müsste etwa drei Meter hoch sein, damit der Fuchs nicht ausbrechen kann. Auch eine Schlafbox muss darin für das Tier enthalten sein.
  2. Füchse kann man nicht an der Leine führen: Einen Fuchs kannst du nicht einfach wie einen Hund an die Leine nehmen und mit ihm spazieren gehen. Füchse sind Wildtiere und sind es gewohnt, sich frei bewegen zu können. An der Leine würden sie sich gestresst und ängstlich zeigen.
  3. Keine tierwürdigen Verhältnisse auf Zuchtfarmen: Es ist nicht möglich, einen Fuchs aus der Wildnis ins eigene Haus zu holen. Allerdings gibt es spezielle Zuchtfarmen, die Füchse züchten und sie an Privathaushalte abgeben. Die Verhältnisse, unter denen die Füchse bei diesen Züchter:innen leben, sind allerdings alles andere als artgerecht. Die Tiere werden zum Teil in kleinen Gitterkäfigen gehalten, in denen sie sich kaum bewegen können. Diese Form der Tierhaltung solltest du nicht unterstützen.
  4. Erziehung von Füchsen gestaltet sich als schwierig: Füchse sind scheue Tiere, die sich Menschen nur selten zeigen. Anders als einem Hund kann man einem Fuchs keine Kommandos oder Kunststücke beibringen. Füchse möchten in der Regel auch nicht gekuschelt werden. Diese Faktoren machen es schwer, eine Beziehung zu einem Fuchs aufzubauen.

    Füchse sind keine Haustiere

    Insgesamt raten wir dir davon ab, einen Fuchs als Haustier zu halten. Es ist nicht nur gesetzlich verboten, sondern auch Tierquälerei, da du dem Wildtier nur schwer eine artgerechte Haltung bieten kannst. Möchtest du dennoch nicht auf ein Haustier verzichten und kannst eine artgerechte Tierhaltung ermöglichen, dann kannst du aus dem Tierheim beispielsweise eine Katze oder einen Hund adoptieren.

    Auf diese Weise hilfst du vielleicht einem Tier aus einer Notsituation. Besonders lohnenswert ist es, wenn du dich für eine Tierschutzorganisation einsetzt, die sich für Tierrechte und Artenschutz engagiert. Dazu zählen beispielsweise der deutsche Tierschutzbund oder die Albert-Schweitzer-Stiftung.

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    Überarbeitet von Marie-Theres Bauer

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