Eicheln, Kastanien, Walnüsse: Im Herbst fällt so allerhand Interessantes von den Bäumen, das bei jungen und neugierigen Hunden den Spieltrieb weckt. Und schnell sind die herbstlichen Fundstücke in Bellos oder Bellas Maul verschwunden. Hier erfährst du, bei welchen Nüssen du vorsichtig sein solltest.
Unter dem raschelnden Herbstlaub verstecken sich jede Menge Nüsse, Bucheckern und Kastanien. Für Hunde ist es verlockend, mit den kleinen Früchten, die so lustig rollen, zu spielen. Und vor allem junge Hunde verwandeln sich draußen nicht selten in kleine Staubsauger, die alles mal probieren wollen. Im Herbst solltest du genau hinsehen, was dein Hund ins Maul nimmt – denn einige Nüsse und Herbstfrüchte sind giftig für die Tiere. Ihr Verzehr kann im schlimmsten Fall tödlich enden.
Welche Nüsse dürfen Hunde fressen – und welche sind giftig?
Dürfen Hunde Eicheln fressen?
Nein! Die Früchte der Eiche sind für Hunde sehr giftig, schon einige wenige Exemplare können tödlich sein. Eicheln enthaltenen Tannine, die zu Verdauungsproblemen, Durchfall und sogar zu Nierenversagen führen können.
Wenn dein Hund Eicheln gefressen hat und Anzeichen für eine Vergiftung zeigt, heißt es: schnell zum Tierarzt! Er oder sie kann den Hund zum Erbrechen bringen oder im schlimmsten Fall den Magen auspumpen.
Dürfen Hunde Walnüsse fressen?
Kommt darauf an. Frische, grüne Walnüsse dürfen Hunde auf keinen Fall fressen. In und unter der grünen Schale von Walnüssen kann sich ein giftiger Schimmelpilz bilden, der mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist und der für Leber und Nieren schädlich ist. Unreife Walnüsse enthalten außerdem Gerbsäure, die zu Magen-Darm-Beschwerden führen kann. Reife Walnüsse dagegen sind für Hunde ein gesunder Snack.
Dürfen Hunde Kastanien fressen?
Rosskastanien sind (im Unterschied zu Esskastanien) giftig für Hunde. Sowohl die grüne stachelige Schale als auch die Frucht enthalten Triterpensaponin, das für Hunde toxisch ist. Allerdings müsste dein Hund eine riesige Menge an Kastanien fressen, damit es wirklich zu Vergiftungserscheinungen kommt.
Problematischer ist es, wenn dein Hund Kastanien als Ganzes verschluckt. Dank ihrer glatten Oberfläche rutschen sie problemlos durch die Speiseröhre. Im Magen zersetzt die Magensäure die Oberfläche, die dann aufgeraute Oberfläche kann dazu führen, dass die Kastanie im Darm stecken bleibt und im schlimmsten Fall zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss führt.
Dürfen Hunde Bucheckern fressen?
Nicht in größeren Mengen. Bucheckern (die Früchte von Rotbuchen) enthalten gleich mehrere Giftstoffe, die zu Vergiftungserscheinungen führen können: Blausäure, Fagin und Oxalsäure. Die Giftmenge der dreikantigen Früchte ist allerdings sehr gering. Hat dein Hund nur einige wenige Bucheckern gefressen, besteht kein Grund zur Panik.
Dürfen Hunde Haselnüsse fressen?
Haselnüsse sind für Hunde unbedenklich. Allerdings nur ohne Schale und wenn sie zerkleinert wurden. Die Schale der Haselnuss ist für Hunde nicht giftig, sie kann aber zu Verletzungen im Maul und Darm führen.
Dürfen Hunde Pilze fressen?
Auch von Pilzen, die im Wald oder in der Wiese wachsen, sollte dein Hund Abstand nehmen: Pilze sind für Hunde fast immer giftig.
Gefahr von Verletzungen und Darmverschluss
Andere Früchte sind zwar nicht giftig, können aber trotzdem zu gesundheitlichen Problemen führen. Sie können Verletzungen im Maul, der Speiseröhre und im Darm verursachen und sie können im Darm stecken bleiben und so zu einem gefährlichen Darmverschluss führen. Wenn dein Hund Magen- oder Darmprobleme (Durchfall, Verstopfung, Erbrechen) hat, solltest du im Zweifel zum Tierarzt gehen, um einen eventuellen Darmverschluss auszuschließen.
Behalte deinen Hund gut im Auge, vor allem, wenn er draußen ohne Leine läuft. Noch besser ist es, wenn du ihm beibringst, generell nichts zu fressen, was er unterwegs findet und was du ihm nicht erlaubst (Stichwort Antigiftköder-Training). Auf den Befehl „Aus!“ sollte er alles, was er im Maul hat, ausspucken.
Symptome für eine Vergiftung sind
- Lethargie
- Fressunlust
- Vermehrter Speichelfluss
- Magen-Darm-Probleme wie Erbrechen, Durchfall
- Verfärbung der Schleimhäute ins Gelbliche
- Neurologische Störungen (Torkeln / Krämpfe / Zittern)
- Kreislaufkollaps
Welche Nüsse sind für Hunde giftig?
Folgende Nüsse sind zwar draußen nicht zu finden, aber im Herbst und Winter snacken wir Zweibeiner gerne Nüsse jeglicher Art. Bei deinem Hund solltest du vorsichtig sein. Hier siehst du, welche Nüsse dein Hund fressen darf und welche nicht.
- Macadamianüsse sind für Hunde sehr giftig.
- Die Muskatnuss enthält Halluzinogene, die zu Übelkeit, Muskelzittern und Orientierungslosigkeit führen und tödlich enden können.
- Süße Mandeln sind erlaubt, Vorsicht bei Bittermandeln. Bittermandeln sind giftig! Wir Menschen würden die bitteren Kerne sofort ausspucken, Hunde können den bitteren Geschmack nicht wahrnehmen.
- Cashewkerne darf dein Hund fressen.
- Pistazien enthalten häufig Schimmelsporen und sind aus diesem Grund keine gute Idee.
- Erdnüsse sind nicht giftig und dürfen verfüttert werden, allerdings nicht an herz- oder nierenkranke Hunde.
- Paranüsse darf dein Hund fressen.
Nüsse für Hunde? Bitte unbedingt beachten
Generell sind Nüsse ein gesunder Snack, aber…
- Nüsse enthalten viel Fett – und damit jede Menge Kalorien. Deshalb Nüsse immer nur in Maßen verfüttern.
- Wenn du deinem Hund Nüsse füttern möchtest, starte mit einer kleinen Menge, denn auch Hunde können allergisch auf Nüsse reagieren. Teste am besten mit einer kleinen Portion, ob dein Hund die Nusssorte verträgt. Anzeichen für eine Allergie sind Bauchschmerzen, Juckreiz und ein Anschwellen der Schleimhäute.
- Nüsse für Hunde sollten immer naturbelassen sein, das heißt nicht gesalzen, gezuckert oder gewürzt.
- Dein Hund sollte keine Nüsse als Ganzes bekommen (Erstickungsgefahr!), deshalb Nüsse gehackt oder gemahlen unters Hundefutter mischen.
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