Du bist bei Gewitter im Zelt? Dann kann das Camping schnell zur Gefahr werden. Wie du dich in diesem Fall verhalten solltest, erfährst du hier.
Camping ist eine gute Möglichkeit, einen nachhaltigen Urlaub in Deutschland zu verbringen, der Natur ganz nah zu kommen oder hin und wieder ein kleines Mikroabenteuer zu erleben. Doch Zelten ist nicht bei allen Wetterereignissen empfehlenswert.
So ist ein Zelt bei einem Gewitter grundsätzlich kein sicherer Ort, denn es bietet keinen Schutz vor direktem Blitzeinschlag. Besonders gefährlich wird es, wenn Blitzstrom über das Metallgestänge ins Erdreich fließt und sogenannte Spannungstrichter entstehen. In solchen Situationen drohen Schrittspannungen, also gefährliche Stromunterschiede im Boden, die über den Körper abgeleitet werden können.
Bei Gewitter im Zelt zu bleiben, ist also zunächst einmal keine gute Idee. Besser ist es, in einem nahestehenden Gebäude oder einem Fahrzeug Unterschlupf zu suchen. Doch was tun, wenn weder ein festes Gebäude noch ein Fahrzeug in der Nähe sind?
Bei Gewitter im Zelt: So erhöhst du deine Sicherheit
Wenn du bei einem Gewitter im Zelt bleiben musst und keine andere Unterschlupfmöglichkeit besteht, solltest du dich an folgende Regeln halten:
- Berühre die Zeltwand und das Gestänge nicht. Halte Abstand zu allem, was aus Metall ist.
- Halte dich in der Mitte des Zelts auf, so weit entfernt wie möglich vom Gestänge. Begib dich in die sogenannte Kauerstellung: Füße zusammen, angezogene Knie, Arme eng an den Körper.
- Setze dich nicht direkt auf den Zeltboden. Verwende stattdessen eine trockene Luftmatratze oder eine Campingliege. Wichtig: Achte darauf, die Metallteile der Liege nicht zu berühren! Isomatten schützen übrigens nicht ausreichend vor einem Blitzeinschlag.
- Entferne alle Kabel aus dem Zelt.
- Entferne die Gummifüße an Zeltstangen. Sie verhindern eine gleichmäßige Erdung und erhöhen die Gefahr von Spannungsüberschlägen.
Diese Maßnahmen senken das Risiko – bieten aber keine Garantie auf Sicherheit.
Vor dem Gewitter: Richtig aufbauen, sicher campen
Auch eine gute Vorbereitung schützt vor den Gefahren eines Gewitters. Denn wer sein Lager an einem ungünstigen Ort aufschlägt, erhöht das Risiko bei einem Gewitter deutlich. Deshalb gilt:
- Zelte nie auf Hügelkuppen oder Anhöhen.
- Halte Abstand zu Bäumen, Masten und Stangen. Besonders gefährlich sind einzelne, hoch aufragende Objekte, die direkt neben deinem Zelt stehen.
- Campe nie direkt am Waldrand. Bei einem starken Sturm können herabstürzende Äste auf dein Zelt fallen.
- Halte einen Abstand von mindestens drei Metern zu Nachbarzelten oder Campingwagen ein.
- Spanne keine metallenen Spanndrähte zwischen Zelten. Sie leiten Strom und erhöhen somit bei einem Gewitter die Gefahr für einen gefährlichen Blitzeinschlag.
Diese Regeln helfen nicht nur bei Gewitter, sondern auch bei Starkregen und Sturm. Um die Wahrscheinlichkeit zu senken, dass du plötzlich bei Gewitter im Zelt sitzt, ist es zudem empfehlenswert vor dem Urlaub die Wetterprognose zu checken. Siehst du dann schon Unwetterwarnungen, ist es sinnvoller, einen anderen Ort für den Campingurlaub zu suchen. Bei Camping mit Kindern solltest du besonders vorsichtig sein.
Mit Material der dpa
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