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Gut gemeint, aber gefährlich: Dieses Material solltest du Vögeln niemals zum Nestbau geben

Hundehaar Nestbau
Foto: CC0 / Pixabay - tommileew

Sie werden Vögeln gerne beim Nestbau angeboten, stecken aber voller Gefahren: Warum Hundehaare Küken schaden können und wie man die Tiere trotzdem beim Nestbau unterstützen kann.

Nicht nur wir Menschen haben im Frühjahr wieder einiges im Garten zu tun, auch Vögel sind jetzt fleißig: Sie suchen nach Materialien für den Nestbau. Tierfreund:innen versuchen sie dabei zu unterstützen, etwa mit Hundehaar – denn das ist schließlich weich und kuschelig. 

Tatsächlich ist das aber keine gute Idee, sagt Biologin und Wildtierexpertin Eva Lindenschmidt von Vier Pfoten: “In sozialen Netzwerken wird diese Idee immer wieder geteilt: ausgekämmte Hundehaare als Nistmaterial für Vögel. Doch so nett das klingt – in der Praxis kann es für viele Vogelarten sogar gefährlich werden.”

Hundehaare: Zu lang und zu viel Chemie

Das Problem: Hundehaare sind nicht frei von Rückständen, etwa von Spot-on-Präparaten gegen Zecken, Flöhe oder andere Parasiten. Diese enthalten Insektizide, die für Jungvögel gefährlich werden können. Auch Reste von Shampoos, Medikamenten oder Hautpflegemitteln können noch im Fell sein und ebenfalls schädlich wirken.

Einige Wildvögel verwenden zwar Haare von Wildtieren – aber nur einzelne und nicht ganze Haarhaufen wie bei ausgekämmtem Hundefell. Lange und dichte Hundehaare sind ein Risiko: “Längere Hundehaare können sich um die zarten Beine, Flügel oder Krallen von Jungvögeln wickeln”, so Eva Lindenschmidt. Das kann zu Verletzungen führen.

Vögel unterstützen mit diesen Materialien

Wer die Gartengäste beim Nestbau unterstützen möchte, kann ihnen natürliche, unbehandelte Materialien anbieten. Dabei sollte man allerdings auf die Menge und Mischung achten. Geeignet sind beispielsweise:

  • kurze, trockene Grashalme
  • kleine Zweige und Reisig
  • Moos oder Federn (falls sie natürlich vorkommen)

Noch besser ist es, eine wilde Ecke im Garten zu lassen, die naturnah und unaufgeräumt bleibt. Das kann eine Wildnisfläche mit hohem Gras, Sträuchern und Laub sein. Dort finden Vögel nicht nur Nistmaterialien, sondern auch Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten.

Tatsache ist aber auch: “Vögel sind wahre Baumeister”, sagt Wildtierexpertin Lindenschmidt. “Wenn wir ihnen Raum und Vielfalt bieten, finden sie ganz von selbst das, was sie brauchen – ganz ohne unsere Hilfe.”

Und wie hilft man Schwalben beim Nestbau?

Anders als die meisten anderen Arten, bauen Schwalben ihre Nester aus Lehm. Deshalb hilft es diesen Vögeln am meisten, wenn du eine Lehmpfütze in deinen Garten anlegst. Du brauchst dafür nur zwei Eimer Lehm, etwas Wasser und Stroh. Das Gemisch gibst du entweder in eine Wanne oder gräbst eine Mulde in den Boden. Entscheidest du dich für Letzteres solltest du eine Teichfolie unterlegen und mit Steinen beschweren, bevor du den Lehm einfüllst.

Alternativ kannst du den Schwalben auch fertige künstliche Nester zur Verfügung stellen. Geeignete Nisthilfen bekommst du zum Beispiel beim Online-Shop Vivara. Weiterführende Tipps findest du in folgendem Artikel:

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