Haare spenden: Das solltest du vorher wissen

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Haare zu spenden ist eine einfache und schnelle Möglichkeit, anderen Menschen eine große Freude zu machen. Hier erfährst du, was du bei der Spende genau beachten solltest.

Lange Haare sind für viele Menschen erstrebenswert – allerdings auch oft pflegeintensiv oder nervig und manchmal wünscht man sich eine Veränderung. Wenn du dir deine Mähne abschneiden lassen willst, solltest du sie aber nicht einfach so im Friseursalon zurücklassen. Haare kannst du auch spenden – und damit etwas Gutes tun

Warum du deine Haare spenden solltest

Haare zu spenden hilft Menschen, die auf eine Perücke angewiesen sind.
Haare zu spenden hilft Menschen, die auf eine Perücke angewiesen sind. (Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Spendest du deine Haare, kann aus ihnen eine Echthaar-Perücke hergestellt werden. Diese wird Menschen zur Verfügung gestellt, denen aufgrund von Erkrankungen keine Haare wachsen oder die viele Haare verloren haben. Gerade für Kinder, die zum Beispiel aufgrund von Krebserkrankungen oder Verbrennungen ihr Kopfhaar verloren haben, ist eine Echthaar-Perücke oftmals ein Segen. Sie nimmt ihnen zumindest einen kleinen Teil ihrer seelischen Last und bringt etwas Normalität in ihren Alltag zurück.

Da Perücken aus Echthaar im Fachgeschäft sehr teuer sind, können sie sich viele nicht leisten. Daher sind sie auf Menschen angewiesen, die Haare spenden. Krankenkassen zahlen oft nur einen Bruchteil, der meist gerade einmal für eine Kunsthaarperücke oder eine Kurzhaarperücke reicht. Kunsthaarperücken sind jedoch oft noch als Fremdkörper zu erkennen und haben für die Betroffenen einen relativ niedrigen Tragekomfort.

Haare spenden: Seriöse Organisationen

Spende deine Haare nur an vertrauenswürdige Organisationen.
Spende deine Haare nur an vertrauenswürdige Organisationen. (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Willst du deine Haare spenden, solltest du diese bei einer vertrauenswürdigen Organisation tun. Mit echten Haaren lässt sich nämlich erstaunlich viel Geld verdienen. Sogar von einem Millionengeschäft ist die Rede – vor allem in ärmeren Ländern. Recherchiere dazu am besten im Internet und lese dir Erfahrungen anderer Haarspender:innen durch. Entstehen bei der Recherche Ungereimtheiten, solltest du von einer Spende absehen und nach anderen Organisationen suchen.

Auf diese Organisation für eine Haarspende kannst du dich verlassen: 

  • Der Verein Haarfee aus Österreich, der Perücken für Kinder produziert, die ihre Haare verloren haben. Da der Verein komplett von Geld- und Haarspenden lebt, sind die Perücken für die Betroffenen völlig kostenlos.
  • Dann gibt es Organisationen, die die gespendeten Haare gesammelt verkaufen und das Geld anschließend gemeinnützigen Institutionen zukommen lassen. Dazu gehört beispielsweise BVZ Rapunzel, eine Organisation, zu deren Unterstützern unter anderem Eckhart von Hirschhausen gehört. Der Erlös der Haarspenden wird beispielsweise für krebskranke Kinder gespendet oder geht an die DKMS
  • Auch Haare-Spenden.de ist eine seriöse Organisation. Sie wird von der Perücken-Manufaktur Rieswick & Partner vertrieben, mit der auch die Krebshilfe zusammenarbeitet. Das Team von Haare-Spenden.de verspricht, unkompliziert, transparent und ohne Umwege zu arbeiten. Die Perücken gehen hauptsächlich an Kinder und Jugendliche. 

Oft kannst du die Haare aber auch gleich im Friseursalon lassen, da manche Friseur:innen mit den erwähnten Organisationen zusammenarbeiten.

Haare spenden: Die Länge ist entscheidend

Ab 25 cm Länge kannst du deine Haare spenden.
Ab 25 cm Länge kannst du deine Haare spenden. (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Nicht jedes Haar eignet sich für eine Haarspende – vor allem die Länge spielt eine wichtige Rolle. Da Perücken geknüpft werden, ist die Länge der Haare beim fertigen Produkt grundsätzlich schon mal kürzer. Kurzes oder sogar schulterlanges Haar eignet sich daher leider nicht für die Herstellung einer Perücke. 

Die abgeschnittenen Haare müssen eine Länge von mindestens 25 bis 30 Zentimetern aufweisen. Die geforderte Länge schwankt teilweise nach den individuellen Vorgaben der jeweiligen Organisation. Generell gilt: je länger, desto besser.

Mit ein paar Tricks und Empfehlungen, kannst du deine Haare schneller wachsen lassen.

Haare spenden: Das solltest du außerdem beachten

Für eine Haarspende dürfen deine Haare nicht chemisch behandelt sein und sollten möglichst gesund aussehen.
Für eine Haarspende dürfen deine Haare nicht chemisch behandelt sein und sollten möglichst gesund aussehen. (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Lässt du dir im Friseursalon deine Haare schneiden, solltest du beachten, dass die Haare damit rechtlich der Friseurin oder dem Friseur gehören. Möchtest du deine Haare spenden, kannst du zum einen nachfragen, ob der Salon die Haarreste direkt selbst an Organisationen schickt. Ist dies nicht der Fall, solltest du dich am besten vorher absichern, ob du deine Haare behalten kannst, um sie dann persönlich zu spenden.

Damit du deine Haare spenden kannst, müssen sie neben der Länge noch bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

  • Die Haare dürfen nicht chemisch behandelt sein. Das heißt, gefärbte, blondierte, gesträhnte oder dauergewellte Haare werden zur Spende nicht angenommen. Färbst du deine Haare mit Henna, kannst du sie aber spenden. Frage im Zweifelsfall gerne bei der Organisation nach, an die du deine Haare spenden möchtest. 
  • Deine Haare sollten möglichst gesund aussehen und nicht zu stark strapaziert sein, zum Beispiel durch Spliss. Planst du deine Haare zu spenden, kannst du sie zum Beispiel vor der Sonne schützen oder mit einer Haarkur pflegen. 
  • Dreadlocks können grundsätzlich nicht weiterverarbeitet werden.
  • Binde die abgeschnittenen Haare am besten am Ansatz und an den Spitzen fest zusammen. Zudem solltest du die Haare vorher ordentlich durchkämmen und dafür sorgen, dass sie möglichst alle in der gleichen Richtung liegen. Einige Organisationen schreiben auch vor, die Haare zu einem festen Zopf zu flechten. Dabei kann dir auch ein:e Friseur:in helfen. 
  • Achte darauf, dass die Haare komplett getrocknet sind, bevor du sie verschickst. Landen die nassen Haare im Paket, kann es passieren, dass sie anfangen zu schimmeln.

Auf den Webseiten der einzelnen Organisationen erhältst du genauere Informationen zu den individuellen Voraussetzungen.

Überarbeitet von Lea Hermann

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