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Hanf anbauen: Cannabis zu Hause legal pflanzen

Hanf anbauen
Foto: CC0 / Pixabay / gabrielvilo94

Seit April ist es in Deutschland legal, Hanf anzubauen. Was du dabei beachten musst und woher du die Samen bekommst, erfährst du in diesem Artikel.

Selber Hanf anbauen – mit dem Beschluss des Cannabisgesetzes ist das seit dem 1. April 2024 in Deutschland legal. Volljährige dürfen für den eigenen Konsum bis zu drei Cannabispflanzen in ihrem Haushalt anbauen. Welche Pflanzen sich dafür eignen, wo du die Samen herbekommst und worauf du noch achten musst, erklären wir in diesem Artikel.

Übrigens: Cannabis ist die lateinische Bezeichnung für Hanf. Es handelt sich dabei also um die gleiche Pflanze. Nutzhanf, der meist wesentlich größer wächst als Cannabis, enthält allerdings meist nur geringe Mengen an Tetrahydrocannabinol (THC). Er wird vielseitig eingesetzt, etwa zur Gewinnung von Lebensmitteln, Papier oder Textilien. Marihuana, umgangssprachlich auch als Gras oder Weed bezeichnet, meint die getrockneten Blüten der weiblichen Hanfpflanze.

Bedenke, dass trotz der Legalisierung von Cannabis, es immer noch rechtliche Grenzen gibt und dass es sich noch immer um eine Droge handelt, die je nach Person unterschiedliche Kurz- und Langzeitfolgen hervorrufen kann. Hier findest du mehr Infos dazu: 

Hanf anbauen: Das richtige Saatgut auswählen

Um Hanf anzubauen, brauchst du das richtige Saatgut.
Um Hanf anzubauen, brauchst du das richtige Saatgut.
(Foto: CC0 / Pixabay / PrimeShot)

Um deinen eigenen Hanf anzubauen, brauchst du Saatgut der weiblichen Hanfpflanze, denn nur die weiblichen Pflanzen produzieren hohe Konzentrationen der gewünschten Cannabinoide. Wenn du Anfänger:in bist, ist es laut RND sinnvoll, nicht nur feminisiertes, sondern auch automatisches Saatgut zu verwenden. Diese sogenannten Autoflowering-Samen gehen nach einer gewissen Zeit unabhängig vom Lichtzyklus automatisch in die Blüte.

Dein Saatgut kannst du laut Bundesgesundheitsministerium legal zum privaten Eigenanbau aus EU-Mitgliedsstaaten beispielsweise über das Internet einführen. Auch Anbauvereinigungen dürfen bis zu sieben Samen oder fünf Stecklinge pro Monat an ihre Mitglieder weitergeben.

Im Internet findest du eine riesige Auswahl an Cannabis-Sorten, die unterschiedliche psychoaktive Inhaltsstoffe sowie häufig bestimmte Aromen aufweisen. Informiere dich am besten vor dem Kauf genau, wie die jeweilige Sorte voraussichtlich wirkt und was sie für Ansprüche an ihre Anbauumgebung stellt.

Kaufen: Autoflowering-Samen, aber auch eine große Auswahl anderer Cannabis-Samen, findest du Online zum Beispiel bei Hanfgarten, Lucky Hemp oder Royal Queen Seeds

Gras pflanzen: So gelingt dir die Anzucht

Nach einigen Tagen zeigen sich deine Hanf-Keimlinge.
Nach einigen Tagen zeigen sich deine Hanf-Keimlinge.
(Foto: CC0 / Pixabay / TheFreeMan2020)

Je nach Sorte stellt dein Cannabis unterschiedliche Ansprüche an seine Umgebung. Grundsätzlich kannst du aber so vorgehen, um deinen Hanf anzubauen:

  • Samen keimen lassen: Um deinen Hanf anzubauen, musst du deine Samen zunächst zum Keimen bringen. Lege sie dazu zwischen zwei angefeuchtete Papiertücher in eine verschließbare Dose und stelle die Dose zum Beispiel auf dein Fensterbrett. Das Papier solltest du feucht halten und zwischendurch mit Wasser besprühen. Nach wenigen Tagen sollten deine Cannabis-Samen kleine Wurzeln entwickeln. Dann sind sie bereit zum Einpflanzen.
  • Samen einpflanzen: Sobald sie Wurzeln ausgebildet haben, kannst du die Samen einpflanzen. Dafür eignen sich wiederverwendbare Anzuchtkästen (zum Beispiel von Amazon). Bedecke deine Samen nur leicht mit Erde. Nach einigen Tagen sollten sich kleine Keimlinge zeigen.
  • Anzucht der Keimlinge: Jetzt benötigen deine Keimlinge besondere Pflege, damit aus ihnen ertragreiche Cannabis-Pflanzen heranwachsen. Obwohl die Keimlinge viel Licht brauchen, solltest du sie langsam an die starke Sonneneinstrahlung gewöhnen. Du kannst sie drinnen oder draußen aufziehen – laut RND haben sie ähnliche Ansprüche wie Tomaten. Mehr Infos findest du hier: Tomaten pflanzen auf dem Balkon: So klappt’s!

Drinnen oder Draußen: Pflege deiner Hanfpflanzen

Du kannst Cannabis drinnen oder draußen pflanzen.
Du kannst Cannabis drinnen oder draußen pflanzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / NickyPe)

Du kannst deinen Hanf drinnen und draußen anbauen:

  • Im Freien: Deine Hanfpflanzen benötigen ähnlich wie Tomatenpflanzen viel Sonne. Wenn du sie im Freien anbaust, wachsen deine Pflanzen wie andere Pflanzen von Frühling bis Spätsommer. Es ist also im Freien nur ein Anbauzyklus im Jahr möglich. Noch dazu ist dein Cannabis im Freien durch Regen und Kälte eher anfällig für Schimmel. Achte also darauf, dass du die Pflanzen an einem luftigen, zugigen Ort platzierst.
  • In Innenräumen: Wenn du deinen Hanf drinnen anbaust, kannst du theoretisch einen höheren Ertrag erzielen. Wenn du auf das bereits erwähnte automatische Saatgut zurückgreifst, bilden deine Pflanzen automatisch Blüten aus. Auch die Investition in ein Growzelt oder eine Growbox (zum Beispiel erhältlich bei Hanfgarten oder Amazon) kann sich lohnen. Unter anderem durch integrierte Pflanzenlampen, Bewässerungs- und Belüftungssysteme werden optimale Bedingungen für deine Graspflanzen geschaffen. In Growzelten kannst du im Übrigen nicht nur Hanf, sondern auch andere Pflanzen heranziehen.

Der richtige Erntezeitpunkt

Sieh dir die Blütenstempel und Trichome genau an, um den richtigen Erntezeitpunkt zu erkennen.
Sieh dir die Blütenstempel und Trichome genau an, um den richtigen Erntezeitpunkt zu erkennen.
(Foto: CC0 / Pixabay / felipebmarques)

Um ein möglichst hochwertiges Produkt zu erhalten, ist der richtige Erntezeitpunkt wichtig. Grob kannst du dich dabei an den Richtwerten der Samenproduzent:innen orientieren. Um sicher zu erkennen, ob du deine Blüten wirklich ernten kannst, solltest du dir die Pflanze aus der Nähe anschauen. Eine Lupe kann dabei hilfreich sein. Sieh dir insbesondere die Blütenstempel und Trichome deiner Cannabisblüten genauer an:

  • Trichome: In den Trichomen werden unter anderem Cannabinoide wie THC oder Cannabidiol (CBD) produziert. Die Trichome sehen aus wie winzige Härchen mit kugelförmigen Enden. Von Nahem erinnern sie optisch ein wenig an Schneckenfühler. Deine Blüten sind erntereif, wenn ungefähr 70 Prozent dieser Trichome weiß, 15 Prozent klar und weitere 15 Prozent bernsteinfarben sind.
  • Blütenstempel: Die Blütenstempel sind im Vergleich zu den Trichomen größer und sehen aus wie Haare. Wenn rund 90 Prozent der Blütenstempel dunkelrot bis braun gefärbt sind, sind die Blüten erntereif.

Schneide nun die blütentragenden Äste mit einer scharfen Gartenschere in der Nähe des Hauptstängels ab. Trage dabei am besten Gartenhandschuhe, um die Blüten nicht zu beschädigen.

Die Äste müssen nun laut RND bei rund 60 Prozent Luftfeuchtigkeit für ein bis zwei Wochen an einem dunklen Ort trocknen. Hierfür eignet sich auch ein Growzelt. Nach der Trocknungsphase solltest du deine Blüten in luftdichten Schraubgläsern an einem dunklen Ort noch drei Wochen aushärten lassen. Dann sind sie bereit für den Konsum.

Hanf pflanzen: Darauf musst du noch achten

Du kannst dein Cannabis in luftdichten Schraubgläsern an einem dunklen Ort aufbewahren.
Du kannst dein Cannabis in luftdichten Schraubgläsern an einem dunklen Ort aufbewahren.
(Foto: CC0 / Pixabay / elsaolofsson)

Zu Hause darfst du laut Cannabisgesetz 50 Gramm Cannabis besitzen. Diese Menge ist aber nur für deinen eigenen Konsum vorgesehen, du darfst also nichts an Dritte weitergeben. In diesem Zusammenhang bist du verpflichtet, bestimmte Sicherheitsregelungen einzuhalten.

Das Cannabisgesetz sieht vor, dass keine Dritten und keine Kinder Zugriff auf dein Cannabis haben dürfen. Zusätzlich sollte sich niemand durch deinen Anbau in Form von beispielsweise Gerüchen gestört fühlen. Mehr zu den gesundheitlichen Risiken des Konsums kannst du in unserem Artikel über Cannabis nachlesen.

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