Hilft Hühnersuppe wirklich gegen Erkältung?

Hühnersuppe bei Erkältung
Foto: CC0 / Pixabay - Matthias Lipinski

Was durchwärmt, tut gut, wenn man erkältet ist. Viele sind davon überzeugt: Hühnersuppe wie von Oma bringt mich schnell wieder auf die Beine. Ist da etwas dran?

Nase dicht, Hals kratzt: Wer erkältet ist, wünscht sich, dass die lästigen Beschwerden so schnell wie möglich verschwinden. Kann dazu vielleicht eine warme Hühnersuppe einen Beitrag leisten? 

Entzündungshemmende Effekte im Reagenzglas nachgewiesen

Auch wenn viele auf das Hausmittel schwören – bei wissenschaftlichen Belegen dafür wird es dünn. Die Stiftung Gesundheitswissen verweist darauf, dass die Effekte von Hühnersuppe bisher nur im Labor untersucht wurden, aber nicht am Menschen: Einer Labor-Studie aus dem Jahr 2000 zufolge könnte Hühnersuppe die sogenannten Neutrophile hemmen, eine Unterart von weißen Blutkörperchen. Das könnte eine entzündungshemmende Wirkung haben.

Bisher fehlten jedoch Belege für die Wirksamkeit beim Menschen. Die zu untersuchen, ist nicht leicht: Schließlich kommen in einer Suppe viele Zutaten zusammen – vom Hühnerfleisch mit verschiedenen Fettsäuren über Gemüsesorten wie Sellerie, Karotten oder Porree. Doch im Jahr 2025 haben Wissenschaftler:innen neue Erkenntnisse gewonnen.

Hühnersuppe bei Erkältung: Neue Erkenntnisse

Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2025 deutet nun darauf hin, dass Hühnersuppe vielleicht doch wissenschaftlich begründete Wirkungen beim Menschen hat: Die Metastudie fasst systematisch vier Studien mit insgesamt 342 Teilnehmenden aus den USA und Asien zusammen, die den Effekt von Hühnersuppe auf Atemwegserkrankungen untersucht haben.

Dabei gab es je eine Gruppe, die mit Gemüse angereicherte Hühnersuppe aß und eine Kontrollgruppe, die nur Wasser oder Tee trank. Die Hühnersuppen enthielten unterschiedliche Zutaten, darunter Getreide (geschälter Weizen, Reis), Hülsenfrüchte, Gemüse (Karotten, Zwiebeln, Spinat, Rüben) sowie eine Vielzahl von Kräutern und Gewürzen (Petersilie, Koriander, Minze, Selleriesamen) mit entzündungshemmenden und antioxidativen Wirkungen.

Die Ergebnisse:

  • Drei der Studien zeigten eine leichte Verringerung der Symptome wie eine weniger verstopfte Nase und die Reduktion von Halsschmerzen und Husten.
  • Eine Studie zeigte die Verkürzung der Krankheitsdauer um einen bis zweieinhalb Tage.
  • Zwei der Studien zeigten eine Senkung von Entzündungsmarkern.
  • Die Studien ließen keine Rückschlüsse auf krankheitsbedingte Fehlzeiten und das allgemeine Wohlbefinden zu.

Die Forschenden schlussfolgern vorsichtig, dass Hühnersuppe zu einer leichten Linderung der Symptome von Atemwegserkrankungen und Entzündungen führen kann. Gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass weitere Studien notwendig sind, um die Effekte abschließend zu bewerten.

Fazit: Hühnersuppe als Hausmittel bei Erkältungen scheint ihre Berechtigung zu haben – allerdings bleibt unklar, welche der vielfältigen Zutaten welchen Effekt auslösen. Schließlich enthielten die Suppen neben Fleisch auch viele weitere gesundheitsfördernde Zutaten. Ob du nun eine Suppe mit oder ohne Huhn wählst – klar ist: Die Zufuhr von warmer Flüssigkeit hilft bei Atemwegserkrankungen.

Heiße Flüssigkeiten helfen beim Lösen von Schleim

Suppen regen die Durchblutung des Gewebes an. Das empfinden viele Menschen bei einer Erkältung als wohltuend. Warme Flüssigkeiten können zudem dabei helfen, dass Schleim sich löst und besser abfließen kann. 

Einer kleine, sehr alte Studie (1978) zufolge kann Hühnersuppe tatsächlich kurzfristig Nasenschleim flüssiger machen, sodass er besser abläuft. Einen ähnlichen Effekt hat jedoch auch heißes Wasser.

Du musst also nicht unbedingt Huhn essen, wenn du erkältet bist. Auch eine vegane „Hühnersuppe“ mit viel Gemüse, Kräutern und Gewürzen dürfte aufgrund ihrer hohen Temperatur einen wohltuenden Effekt haben.

Mit Material der DPA

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
War dieser Artikel interessant?