Du denkst darüber nach, einen Hund zu adoptieren? Was dafür spricht, einen Hund bei dir einziehen zu lassen, wie eine Adoption abläuft und worauf es dabei ankommt, zeigen wir dir hier.
Wenn ein Hund bei dir einzieht, bedeutet das stets eine große Veränderung – sowohl für dich als auch für das Tier. Du solltest dich im Vorfeld gut darüber informieren, wo dein Hund herkommen soll und welche zeitlichen und finanziellen Ressourcen notwendig sind. Prinzipiell ist es eine gute Idee, einen Hund zu adoptieren. Denn in Tierheimen und Auffangstationen für Hunde leben unzählige Vierbeiner, die ein liebevolles Zuhause suchen. Viele Hunde landen hier, weil ihre Besitzer*innen sie nicht mehr wollten. Aber auch veränderte Lebensumstände oder Allergien können dazu führen, dass Hunde abgegeben werden.
Du solltest niemals Haustiere verschenken, denn besonders nach Weihnachten ziehen viele ungewollte Haustiere ins Tierheim ein. Im Bereich der Hundevermittlung aus dem Ausland handelt es sich oft um Straßenhunde und Tiere, die sich nicht mehr für die Jagd oder die Zucht eigneten und deswegen ausgesetzt oder abgegeben wurden.
Entscheidest du dich dafür, einen Hund zu adoptieren, leistest du einen aktiven Beitrag zum Tierschutz und bietest einem Hund ein langfristiges Zuhause. Wir haben für dich zusammengefasst, was du bei der Adoption eines Hundes berücksichtigen solltest.
Hund adoptieren: Was spricht dafür?
Auch wenn es seriöse Züchter*innen gibt, solltest du immer zuerst schauen, ob du einen Hund aus dem Tierheim findest. Denn jedes Jahr kommen laut der Vermittlungsplattform Tierheimhelden tausende Hunde ins Tierheim oder in andere Auffangeinrichtungen, die fortan darauf warten, ein neues Zuhause zu finden. Bei Züchter*innen kann mitunter eine gewinnbringende Vermehrung von Hunden im Vordergrund stehen oder sogar illegaler Handel – nicht immer kannst du das selbst überprüfen.
Häufig wird Hunden aus dem Tierschutz nachgesagt, dass sie schwer erziehbar seien oder aufgrund ihrer Vorgeschichte schwierige Verhaltensweisen zeigen. Tatsächlich kann es sein, dass ein Hund aus dem Tierschutz eine schwierige Vorgeschichte hat und die Erziehung mehr Zeit in Anspruch nimmt – das muss aber nicht sein. Halte Rücksprache mit dem Pflegepersonal, um mehr über den Charakter und den Abgabegrund der Hunde herauszufinden. Das hilft dir, einen Hund zu adoptieren, der zu dir und deinen Vorstellungen passt.
Der Hashtag #adoptdontshop („adoptieren, nicht kaufen“) soll auf die Problematik aufmerksam machen. Unter diesem Schlagwort findest du weitere Informationen zur Hundeadoption, was dafür spricht sowie Erfahrungsberichte.
Das solltest du vor einer Hundeadoption bedenken
- Möchtest du, dass ein Welpe bei dir einzieht oder ein Hund, der bereits älter ist? Jeder Hund benötigt Zeit und Zuwendung, zum Beispiel zum Spazierengehen und Spielen. Besonders Welpen brauchen viel Aufmerksamkeit, da sie viele Dinge erst noch lernen müssen. Überlege dir gut, ob du ausreichend Zeit hast, einen Welpen zu erziehen und ob ein Hund mit deinen Arbeitszeiten vereinbar ist.
- Solltest du zur Miete wohnen, sprich vorher mit deiner Vermieter*in, ob Hunde erlaubt sind.
- Sprich im Vorfeld mit den Personen, mit denen du zusammenwohnst. Fühlen sich alle wohl, mit dem Gedanken an einen weiteren Mitbewohner? Leben Kinder in deinem Haushalt? Dann könnte vielleicht ein ruhiger Hund eher etwas für dich sein als ein sehr aktives Tier. Klärt zudem ab, ob jemand eine Hundehaarallergie hat.
- Kennst du Menschen, die die Betreuung übernehmen können, wenn bei dir ein Notfall eintritt, du krank oder im Urlaub bist?
- Berücksichtige, dass ein Hund Kosten verursacht. Impfungen, Futter, Hundesteuer, Spielzeug und ärztliche Behandlungen – all das kostet Geld. Vor allem Tierarztbesuche sind in der Regel teuer, bestenfalls solltest du über finanzielle Ressourcen für den Notfall verfügen.
- Informiere dich vor der Adoption über den Charakter des Hundes und ob etwas über seine Vorgeschichte bekannt ist. So kannst du besser einschätzen, ob ihr zueinander passt und du dir ein Zusammenleben vorstellen kannst. Manche abgegebene Hunde mussten negative Erfahrungen machen, die zu schwierigen Verhaltensweisen geführt haben. Erfahrungen im Umgang mit Hunden und Geduld sind dann von Vorteil, um diese Verhaltensweisen wieder abzutrainieren.
Wenn du feststellst, dass deine Zeit nicht für einen Hund ausreicht oder in deiner Wohnung keine Hunde erlaubt sind, kannst du dich trotzdem für Tiere aus dem Tierheim engagieren.
So läuft eine Hundeadoption ab
Wenn du nach gründlicher Überlegung beschlossen hast, einen Hund zu adoptieren, wende dich an die passende Anlaufstelle. Das kann das Tierheim bei dir vor Ort sein oder eine Tierschutzorganisation, die dich bei der Vermittlung unterstützt. Ein seriöser Ansprechpartner ist zum Beispiel shelta, eine Plattform der Tierschutzorganisation TASSO e.V.. Sie hilft dir, Tierschutzhunde aus dem In- und Ausland zu finden. Ähnlich funktioniert die Tiervermittlung der Tierheimhelden, die in Kooperation mit dem Deutschen Tierschutzbund e.V. Hunde und andere Tiere vermittelt. Hier hast du außerdem die Möglichkeit, eine Patenschaft für ein Tier zu übernehmen, wenn du kein eigenes willst.
Seriöse Anlaufstellen fordern in der Regel eine Selbstauskunft von dir, in der du einige Punkte zu deinen Lebensumständen und Vorstellungen angibst. Dieser Schritt ist wichtig, um herauszufinden, welcher Hund zu dir passen könnte. Im nächsten Schritt vereinbart ihr einen Termin, bei dem du einen oder mehrere Hunde vor Ort kennenlernen darfst. Manche Vermittlungsstellen nehmen zusätzlich Hausbesuche vor, um zu schauen, ob dein Zuhause die passende Umgebung für einen Hund bietet.
Lass dich in jedem Fall bestmöglich von den Mitarbeitenden über den Charakter, Verhaltensweisen und die Vorgeschichte des jeweiligen Hundes informieren. Das ist nicht immer möglich, da oft Informationen über die abgegebenen Tiere fehlen. Je mehr du aber über den Hund weißt, umso besser wirst du einschätzen können, ob ihr zueinander passt. Ehe du dich für den Hund entscheidest, solltet ihr euch einige Male begegnen und erste Spaziergänge miteinander unternehmen.
Bevor der adoptierte Hund bei dir einzieht, musst du in den meisten Fällen eine sogenannte Schutz- oder Adoptionsgebühr entrichten. Diese beläuft sich meist auf 200 bis 300 Euro. Da die meisten Tierheime und Vermittlungsorganisationen ehrenamtlich arbeiten, sind sie auf dieses Geld angewiesen, um weiterhin ihrer Arbeit im Tierschutz nachgehen zu können und laufende Kosten zu decken. Bevor es für dich und deinen neuen Mitbewohner nachhause geht, solltest du unbedingt noch abklären, ob das Tier bereits geimpft, entwurmt und eventuell auch kastriert ist. Gib ihm zuhause dann ausreichend Zeit, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen.
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