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Hund an der Leine? Ja, bitte! Gründe, warum das im Frühling überlebenswichtig ist

Besser anleinen: Junge Wildtiere vor Hunden schützen
Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-tmn

Der Frühling zieht viele Menschen nach draußen – doch gerade jetzt ist Rücksicht gefragt: Zahlreiche Wildtiere bringen in diesen Wochen ihren Nachwuchs zur Welt. Warum Hunde an der Leine bleiben sollten – und wie wir alle helfen können.

Wer auf ruhigen Feldwegen spazieren geht, lässt seinen Hund gerne frei laufen. Doch im Frühling kann das zur Gefahr für Wildtiere werden, warnt die Tierschutzstiftung Vier Pfoten. Denn jetzt kommt bei vielen heimische Arten der Nachwuchs zur Welt.

Nicht angeleinte Hunde können in wenigen Sekunden zum tödlichen Risiko werden – selbst dann, wenn sie „nur spielen“ wollen. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten warnt: „Jedes Jahr erleiden unzählige Rehkitze und andere Jungtiere Verletzungen oder werden sogar getötet, weil sie von nicht angeleinten Hunden angegriffen werden“, sagt Wildtierexpertin Eva Lindenschmidt.

Im Frühjahr und Sommer sollten Hunde deshalb grundsätzlich an der Leine geführt und nicht abseits der Wege laufen gelassen werden.

Abstand halten – auch, wenn kein Muttertier zu sehen ist

Selbst der friedlichste Hund kann Jungtiere gefährden – allein durch seine Anwesenheit. Das gilt übrigens auch für Menschen. Viele Tierkinder wie Rehkitze oder Hasenjunge werden von ihren Müttern gezielt allein im hohen Gras zurückgelassen. Der Grund: Die Kleinen haben noch keinen ausgeprägten Eigengeruch und sind dadurch für Fressfeinde kaum auffindbar – sofern sie ungestört bleiben.

Doch: Nähern sich Hunde oder Menschen, kann das Muttertier sich nicht zurückwagen – oder flieht. Der menschliche Instinkt zu helfen ist gut gemeint, aber oft falsch: Ein scheinbar verlassenes Kitz oder ein kleiner Vogel am Boden ist in der Regel nicht in Not.

Was tun, wenn man ein Jungtier findet?

Wer ein allein liegendes Rehkitz oder einen Vogel am Boden entdeckt, sollte diese Punkte beachten:

  • Nicht anfassen! Menschlicher Geruch kann dazu führen, dass das Muttertier das Junge nicht mehr annimmt.
  • Fundort zügig verlassen, um Rückkehr der Elterntiere zu ermöglichen.
  • Nur, wenn das Tier offensichtlich verletzt ist oder eine akute Gefahr besteht (z. B. durch Verkehr), ist Eingreifen nötig. Informiere in diesem Fall Wildtierstation, Förster:in, Naturschutzverein oder Polizei. Wichtig dabei: das Tier möglichst nicht bewegen – und wenn, dann nur mit Handschuhen.

Verhaltenstipps für Hundehalter:innen – so schützt du Wildtiere

Gerade in der Brut- und Setzzeit (meist März bis Juli) sollten Hunde grundsätzlich an der Leine geführt werden – insbesondere in Feld- und Waldrandlagen.

Was du beim Gassigehen jetzt beachten solltest:

  • Informiere dich über örtliche Leinenpflichten – denn das ist nicht nur sinnvoll, sondern oft auch gesetzlich vorgeschrieben.
  • Bleibe mit deinem Hund auf Wegen. Auch angrenzendes Gebüsch oder Wiesenrand kann ein Rückzugsort für Wildtiere sein.
  • Nutze eine Schleppleine, wenn du deinem Hund trotzdem Bewegung ermöglichen möchtest.
  • Trainiere den Rückruf, um im Notfall sicher eingreifen zu können.
  • Meide Gebiete mit hoher Wilddichte – besonders bei Dämmerung, wenn viele Tiere aktiv sind.
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