Hunde lieben es, durch Wiesen und Felder zu toben. Doch lauert dort eine große Gefahr auf sie: Grannen, wie unter anderem die Organisation Vier Pfoten warnt. Im schlimmsten Fall können die Schäden lebensgefährlich sein. Wie du deinen Hund schützt, erfährst du hier.
Ein Hund, der über ein Getreidefeld tobt – was idyllisch klingt, könnte Vierbeinern tatsächlich schaden. Die Tierschutzstiftung Vier Pfoten warnte schon 2022 in einer Pressemitteilung: Grannen, also die borsten- oder fadenförmigen Pflanzenteile von Getreide und anderen Wiesenpflanzen, können für Hunde zur Gefahr werden und im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres führen.
Denn die Pflanzenteile verfügen über kleine Widerhaken, die sich am Körper des Hundes verfangen können. Sobald sich die Grannen im Fell des Hundes festgesetzt haben, dringen sie laut Pressemitteilung mit jeder Bewegung tiefer ein. Haben sich die Pflanzenteile einmal in die Haut des Hundes gebohrt, können sie an der entsprechenden Stelle Infektionen, Entzündungen oder Abszesse verursachen. Beim Toben könnten Hunde Grannen außerdem verschlucken oder durch Nase und Ohren aufnehmen. Dann können die Fremdkörper zum Beispiel durch den Magen-Darm-Trakt und die Atemwege wandern und dort lebensbedrohliche Schäden anrichten, warnt die Tierschutzorganisation.
Hund vor Grannen schützen: Das kannst du tun
Wer seinen Vierbeiner vor Grannen bewahren will, sollte einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Sarah Ross, Heimtier-Expertin bei Vier-Pfoten, rät dazu, den Hund aktuell nicht durch hohes Gras oder Getreidefelder laufen zu lassen.
Außerdem sollte man laut Expertin:
- das Fell kurzhalten, besonders das an den Pfoten,
- die Unterwolle ausbürsten sowie
- den Hund nach jedem Spaziergang nach Grannen absuchen.
Wer Grannen findet, die nur leicht in die Haut eingedrungen sind, sollte diese mit einer Pinzette entfernen, rät Ross. „Ist eine Granne jedoch schon tiefer in der Haut, muss der Hund umgehend in tierärztliche Behandlung, damit die Granne dort entfernt und der Hund entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente erhalten kann.“
Symptome: Wie du Grannen-Befall beim Hund erkennst
Grannen lassen sich nicht immer mit dem bloßen Auge erkennen – je nach Stelle zeigt der Hund verschiede Symptome.
Besonders häufig graben sich Grannen zum Beispiel zwischen den Zehen an der Pfote fest. In dem Fall leckt und beißt der Hund sich in die Pfote oder könnte humpeln. Wenn die Granne in die Pfote wandert, ist an der Eintrittsstelle ein kleines Loch zu sehen, aus dem Sekret austritt.
„Sitzt sie im Ohr, zeigt er das durch Kratzen am Ohr oder häufiges Kopfschütteln. Es kann außerdem sein, dass der Hund seinen Kopf schief hält und dabei übelriechende Flüssigkeit aus dem Ohr austritt“, erklärt Sarah Ross von Vier-Pfoten.
„Grannen in der Nase können Niesen, auslaufendes Nasensekret oder Nasenbluten auslösen. Wandern Grannen über die Nase und Luftröhre des Hundes zur Lunge, führt dies zu plötzlichem und anhaltendem Husten oder Atemnot: Es besteht absolute Lebensgefahr für den Hund.“
Kratzt sich der Hund vermehrt am Auge, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass sich Grannen dort festgesetzt haben. Auch Tränenfluss und Lichtempfindlichkeit sind laut Vier-Pfoten Symptome für Fremdkörper im Auge.
Natürlich können die Symptome auch andere Ursachen haben. Sarah Ross rät trotzdem zum Tierarztbesuch, „denn die Folgen können von eher harmlosen Abszessen oder Infektionen über Mittelohrentzündungen oder Lungenentzündungen bis schlimmstenfalls zum Tod des Tieres reichen“.
Grannen stellen übrigens nicht nur für Hunde, sondern auch für Katzen eine Gefahr dar. Die Symptome sind laut Tierschutzorganisation TASSO sehr ähnlich – auch Katzenfell von Freigängern sollte kontrolliert werden und bei Verdacht auf Grannenbefall ein Tierarzt aufgesucht werden.
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