Die Hundesprache ermöglicht eine Verständigung zwischen Mensch und Hund, sowie unter Artgenossen. Wir stellen dir wichtige Gesten und Mimiken vor, mit denen Hunde ihren Gefühlen und Forderungen Ausdruck verleihen.
Die Kommunikation zwischen Mensch und Hund erfolgt zum größten Teil durch Körpersprache. So nutzen Hunde verschiedene Gesten und Verhaltensweisen, um uns ihr Befinden oder ihre Bedürfnisse mitzuteilen. Für Menschen ist es wichtig, diese Signale richtig zu interpretieren. Sonst kann ein Angriff mit Verletzungen im schlimmsten Fall die Folge sein. Um dies zu vermeiden und die Gestik deines treuen Freundes besser verstehen zu können, solltest du dir der Bedeutung der verbreitetsten Signale der Hundesprache bewusst sein.
Hundesprache: Mit Schwanz wedeln
Das Schwanzwedeln gehört zu den bekanntesten Mitteln der Hundesprache und gilt als Ausdruck von Freude und Begeisterung. Dies hängt jedoch stark von der Höhe der Rute ab. Hat der Hund seinen Schwanz weit nach oben gestreckt und lässt ihn dabei hin- und herwedeln, signalisiert dies tatsächliche eine freudige Erregung. Hängt der Schwanz entspannt herunter, ist der Hund auch entspannt.
Dies ist zum Beispiel oft der Fall, wenn ein Mitglied der Familie nach Hause kommt oder ein Hund auf befreundete Artgenossen trifft. Wedelt ein Hund jedoch mit heruntergezogener Rute, will er damit in der Regel seiner Angst Ausdruck verleihen. In diesem Fall solltest du vorsichtig sein, besonders wenn du den Hund nicht gut kennst. So tendieren einige Hund dazu, bei Angst und Unsicherheit zuzubeißen, um sich vor einer Bedrohung zu schützen.
Beschwichtigungssignale der Hundesprache
Die sogenannten „Calming Signals“ sind ein wichtiger Bestandteil der Hundesprache. Hunde nutzen diese Signale, um sich selbst zu beruhigen und ihr Gegenüber zu beschwichtigen. Sie wenden sie besonders dann an, wenn sie sich irritiert und verunsichert fühlen.
Zu den Calming Signals gehören unter anderem:
- Kopf zur Seite abwenden oder senken
- Gähnen
- Auf dem Boden schnüffeln
- Bewegungen langsamer ausführen
- Urinieren
- sich kratzen
Beschwichtigungssignale setzen sich also aus ganz unterschiedlichen Bewegungen und Gesten zusammen, die Hunde im Alltag auch ohne weiteren Hintergedanken regelmäßig ausführen. Ob es sich also tatsächlich um ein Calming Signal handelt, ist immer stark abhängig vom Kontext.
So drücken Hunde Unterwürfigkeit aus
Fühlen sich Hunde bedroht oder verunsichert und wollen einen Konflikt in jedem Fall vermeiden, demonstrieren sie ihre Unterwürfigkeit. Dies geschieht größtenteils durch Bewegungen, mit denen sie ihre Körpergröße minimieren. So gehen Hund zum Beispiel in die Hocke, ducken sich oder legen sich sogar auf den Rücken. Hinsichtlich der Mimik können Hunde zum Beispiel auch noch ihre Ohren anlegen.
Dominanz und Aggressivität in der Hundesprache
Wollen Hund dagegen ihre Dominanz ausdrücken, dann richten und plustern sie sich auf und lehnen sich nach vorn. Richten sie ihren Blick dabei frontal auf ihre Gegenüber, zeigen sie damit zusätzlich ihre Furchtlosigkeit und Selbstsicherheit. Verengte Pupillen und Zähne zeigen sind klare Mittel der Bedrohung. Strecken Hund zudem ihre Rute steil nach oben, verleihen sie damit ihrem Zorn und Frust Ausdruck.
Oft falsch verstanden: Knurren
Hunde, die Menschen oder Artgenossen anknurren, gelten oft als besonders aggressiv und bedrohlich. Dabei muss ein Knurren nicht immer Anzeichen einer Bedrohung sein. So knurren Hund zum Beispiel auch aus Angst, Unbehagen oder weil sie gerade Schmerzen haben. Beim Spielen kann Knurren auch Ausdruck von Erregung sein, so die Organisation Vier Pfoten.
Bemerkst du also, dass dein Hund in bestimmten Situationen immer wieder knurrt, solltest du dich in Ruhe auf die Suche nach den möglichen Ursachen begeben. Im Zweifelsfall kannst du dir dabei von einem Experten helfen lassen.
Wie reagiere ich am besten auf einen fremden Hund?
- Triffst du auf einen Hund, der dir durch seine Hundesprache seine Dominanz und Aggressivität mitteilt, solltest du ruhig bleiben und keine hektischen Bewegungen machen. Wende deinen Kopf zur Seite oder nach unten, um dem Hund nicht direkt in die Augen zu schauen. Dies könnte er sonst als Drohung auffassen.
- Allgemein solltest du einen fremden Hunde nicht zu sehr anlächeln. Da du ihn dabei direkt ansiehst und deine Zähne zeigst, könnte er dies sonst als Bedrohung auffassen. Vermeide es zudem, den Hund von oben herab am Kopf zu streicheln. Die frontale Geste könnte er als Angriff missinterpretieren.
Missverständnisse unter Hunden
Zwischen Artgenossen nutzen Hunde Gestik und Mimik in erster Linie, um Auseinandersetzungen zu klären. So vermitteln sie sich gegenseitig ihre Unterwürfigkeit oder Dominanz. Durch dieses Herantasten und Abwägen können Hunde Konflikte meist ohne körperliche Auseinandersetzungen klären.
Doch auch unter Hunden kann es in der Hundesprache zu Missverständnissen kommen. So sind einige Rassen überzüchtet und haben dadurch unnatürliche körperliche Voraussetzungen. Sie sind zum Beispiel überdurchschnittlich groß oder klein, haben keine Rute mehr oder ungewöhnliche Ohrformen. Dadurch können Artgenossen gewisse Mitteilungen wahrnehmen, die vom Hund selbst gar nicht als solche beabsichtigt waren.
Weiterlesen bei Utopia:
- Zeckenmittel für Hunde: Diese natürlichen Mittel helfen
- Obst und Gemüse für Hunde: Das musst du beachten
- Hund abgeben: So handelst du verantwortungsbewusst
War dieser Artikel interessant?