Jeden Tag Softdrinks: Das sind die Folgen

Eine braune Flasche gießt eine dunkle, kohlensäurehaltige Flüssigkeit in ein durchsichtiges Glas auf weißem Hintergrund.
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay.de

Ausreichend zu trinken ist wichtig. Trotzdem schaden manche Getränke der Gesundheit – Cola, Limo & Co. zum Beispiel. Was würde passieren, wenn du jeden Tag Softdrinks trinken würdest?

Dass es keine gute Idee ist, jeden Tag Softdrinks zu trinken, ahnst du wahrscheinlich schon – schließlich gelten Softdrinks nicht als gesunde Durstlöscher. Doch warum eigentlich?

Was sind Softdrinks?

Der Begriff Softdrinks kommt aus dem Englischen und grenzt sich von den alkoholhaltigen „hard drinks“ ab. Im deutschen Lebensmittelbuch sind diese als Erfrischungsgetränke definiert. Es handelt sich um Getränke auf Wasserbasis mit geschmacksgebenden Zutaten.

Laut den Leitsätzen für Erfrischungsgetränke zählen zu diesen Getränken:

  • Fruchtsaftgetränke (mindestens sechs bis 30 Prozent Fruchtgehalt)
  • Fruchtschorlen (mindestens 25 bis 50 Prozent Fruchtgehalt)
  • Limonaden (dürfen nur natürliche Zutaten enthalten)
  • Brausen (enthalten künstliche Aromen und Farbstoffe)

Bei Softdrinks kann es sich also um viele unterschiedliche Getränke handeln: Klassiker wie Cola, Fanta, Sprite, aber auch Energydrinks, Saftschorlen oder zuckerhaltiges Wasser mit Aroma zählen dazu. Laut Destatis (2023) trinken wir in Deutschland durchschnittlich 93 Liter pro Kopf und Jahr. Mit 71 Prozent machen Cola, Cola-Mischgetränke und Limonaden den größten Anteil daran aus.

Was steckt in Softdrinks?

Die meisten Softdrinks vereint, dass sie viel Zucker enthalten: Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) enthalten sie etwa 80 bis 100 Gramm pro Liter und liefern damit viele Kalorien – und mehr Zucker als viele Erwachsene pro Tag zu sich nehmen sollten.

Die Nährwertangaben einiger Hersteller zeigen, wie viel Zucker pro Liter in einigen Klassikern enthalten sind:

Bei einer durchschnittlichen Verzehrmenge von 93 Litern pro Jahr käme man im Extremfall auf eine jährliche Zuckermenge von rund 10 Kilogramm. Neben Zucker sind in manchen Getränken auch künstliche Aromen, Farbstoffe und andere Zusatzstoffe wie Süßungsmittel oder Konservierungsstoffe enthalten.

Jeden Tag Softdrinks: Das sind die Folgen

Wenn du häufig oder sogar nahezu jeden Tag Softdrinks trinkst, dann hat das deutlich negative Auswirkungen auf deine Gesundheit:

  • Dein Risiko für Übergewicht ist erhöht: Viele Studien – unter anderem eine systematische Literaturanalyse aus dem Jahr 2017 – zeigen, dass der Verzehr von zuckerhaltigen Getränken sowohl für Kinder als auch für Erwachsene mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht verbunden ist.
  • Dein Risiko für Typ-2-Diabetes kann steigen: Darauf deutet z.B. eine Untersuchung aus dem Jahr 2025 hin.
  • Dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann steigen: Auch darauf deutet die Untersuchung aus dem Jahr 2025 hin.
  • Dein Risiko für Depressionen kann steigen: Eine Studie aus dem Jahr 2025 legt einen Zusammenhang nahe zwischen dem Verzehr von Softdrinks und sowohl der Diagnose einer Depression als auch der Schwere der Symptome. Insbesondere bei Frauen wurde dies beobachtet: Ein hoher Konsum war mit einer um 17 Prozent erhöhten Wahrscheinlichkeit für eine Depression und mit schwereren Symptomen verbunden.
  • Die Zusammensetzung deines Darmmikrobioms kann sich verändern: Dieselbe Studie aus dem Jahr 2025 deutet darauf hin, dass bei Frauen, die regelmäßig zuckerhaltige Limonaden trinken, das Darmmikrobiom beeinflusst wird. Diese Veränderungen könnten eine Erklärung für die Entwicklung von depressiven Symptomen sein.
  • Dein Sterberisiko kann steigen: Für eine Studie aus dem Jahr 2019 wurde anhand von mehr als 450.000 Teilnehmenden über einen Zeitraum von etwa 16 Jahren beobachtet, welche Folgen der Konsum von Softdrinks hat. Ergebnis: Wer täglich mindestens einen halben Liter Softdrinks trank, wies ein um 17 % erhöhtes Sterberisiko auf im Vergleich zu Menschen, die monatlich weniger als ein Glas konsumierten. Personen, die Softdrinks mit künstlichen Süßungsmitteln tranken, starben dabei um 52 Prozent häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Dein Risiko für Erkrankungen des Verdauungssystems kann sich erhöhen: Die Studie aus dem Jahr 2019 zeigte zudem, dass Menschen, die ein Glas täglich an Softdrinks tranken, zu 59 Prozent häufiger an Erkrankungen des Verdauungssystems litten.

Für deine Gesundheit ist es also gefährlich, regelmäßig oder jeden Tag oder Softdrinks zu trinken. Sind Light Produkte ohne oder mit weniger Zucker eine bessere Alternative?

Sind Light-Produkte besser als klassische Softdrinks?

Softdrinks in Light-Version enthalten weniger oder gar keinen Zucker und werden stattdessen mit Zuckerersatzstoffen oder Süßungsmitteln gesüßt. Diese Stoffe haben zwar den Vorteil, dass sie kalorienarm sind, gleichzeitig können sie aber negative gesundheitliche Nebenwirkungen haben.

Eine ganze Reihe von Süßstoffen steht dabei in der Kritik. Den Süßstoff Aspartam hat die Krebsforschungsagentur (IARC) der WHO sogar als möglicherweise krebserregend eingestuft.

Einige Studien (etwa diese aus den Jahren 2021 und 2024) deuten darauf hin, dass Süßstoffe wie etwa Aspartam, Sucralose und Saccharin die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen können. Nach einer wirklich empfehlenswerten Alternative klingt die Light-Version von Softdrinks also auch nicht.

Fazit: Softdrinks auf keinen Fall täglich trinken

Limonaden und andere Softdrinks zählen zu den Getränken, die du so weit wie möglich meiden und keinesfalls jeden Tag trinken solltest. Das benennt auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ganz klar. Der Grund dafür ist der hohe Zucker- und Energiegehalt der Produkte. Mit wenigen Gläsern Limo hat man bereits die empfohlene Höchstmenge an Zucker aufgenommen, ohne dass es wirklich auffällt.

Weil zu viel Zucker krank machen kann, wird auch politisch nach Möglichkeiten zur Reduzierung der Zuckeraufnahme gesucht. In England gibt es bereits seit 2018 die „Soft Drinks Industry Levy“ – eine Zuckersteuer auf stark zuckerhaltige Getränke für Hersteller. Die Hersteller senkten in der Folge den Zuckergehalt – und der tägliche Zuckerkonsum durch Softdrinks bei Minderjährigen hat sich seither fast halbiert. Was in England funktioniert, steht nun auch in Schleswig-Holstein zur Diskussion.

Nach derzeitigem Stand empfehlen wir im Einklang mit weltweiten Gesundheitsinstituten, deinen Durst überwiegend mit Wasser oder ungesüßtem Tee zu stillen. Du kannst das ergänzen durch gelegentliche Saftschorlen oder auch mal eine selbstgemachte Limonade. Dabei kannst du selbst entscheiden, welche Zutaten du verwendest und wie hoch der Zuckergehalt sein soll.

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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