Wassermelone ist ein beliebter, gesunder Snack im Sommer. Doch der Genuss ist nicht ganz frei von Nebenwirkungen.
Wassermelonen sind süß, erfrischend und vielseitig: Sie gelten als kalorienarme Durstlöscher. Im Supermarkt bekommt man sie das ganze Jahr über – doch sollte man wirklich regelmäßig Wassermelonen essen?
Wassermelone: über 1.200 verschiedene Sorten
Die Wassermelone gehört wie der Kürbis, die Gurke und die Zucchini zu den Kürbisgewächsen, kulinarisch wird sie jedoch als Obst verwendet und in der Regel roh gegessen.
Es gibt über 1200 unterschiedliche Sorten mit unterschiedlichen Formen und Farben. Am gängigsten sind runde Sorten mit rotem Fleisch und schwarz-grüner oder grün-gestreifter Schale wie etwa die „Sugar Baby“ oder die „Crimson Sweet“. Es gibt aber auch Melonen mit orangem, gelbem oder weißem Fruchtfleisch und Schalenfarben von grau-grün bis gelb. Sie können zwischen 800 Gramm und 18 Kilogramm wiegen.
Melonen werden weltweit angebaut, laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) stammen aber die allermeisten der in Deutschland erhältlichen Wassermelonen inzwischen aus Spanien – gefolgt von Italien, Griechenland, der Türkei und Marokko. Die Hauptsaison sind die Monate Mai bis September. Im Winterhalbjahr importiert Deutschland hauptsächlich aus Costa Rica, den USA, Brasilien und Panama.
Wie der Name es sagt, haben Wassermelonen einen hohen Wassergehalt. Deshalb wurden sie früher sogar zur Wasserspeicherung genutzt: Die Melonen wurden eingelagert und für trockene Jahreszeiten aufbewahrt.
Nährstoffe und Kalorien der Wassermelone
Genauer gesagt bestehen Wassermelonen zu rund 92 Prozent aus Wasser. Deshalb sind sie mit etwa 37 Kalorien auf 100 Gramm ein kalorienarmes Lebensmittel. Dennoch enthalten sie viele wertvolle Inhaltsstoffe:
- Vitamin A steckt in Form von Carotinoiden in der Wassermelone. Die Vorstufe des Vitamins ist für die rote Farbe des Fruchtfleischs verantwortlich. In 100 Gramm Melone sind etwa 85 Mikrogramm enthalten.
- Lycopin ist ein weiterer Farbstoff, der für die intensive rote Farbe sorgt. Der sekundäre Pflanzenstoff wirkt antioxidativ und entzündungshemmend.
- Citrullin ist eine Aminosäure, die sich positiv auf die Herz- und Gefäßgesundheit auswirkt.
- Kalium: 100 Gramm Wassermelone enthalten etwa 140 Milligramm Kalium. Der Mineralstoff spielt bei vielen Körperfunktionen eine wichtige Rolle – insbesondere für die Nervenweiterleitung, den Blutdruck und das Zellwachstum.
Das sind die Vorteile von Wassermelonen
Wer regelmäßig oder sogar täglich Wassermelone isst, kann von den gesunden Inhaltsstoffen profitieren.
Gesundheitliche Vorteile
- Du wirst mit Wasser versorgt: Durch den hohen Wassergehalt können Wassermelonen einen Beitrag zur Flüssigkeitsversorgung leisten.
- Du nimmst viele wertvolle Nährstoffe auf: Vitamin A, Lycopin, Citrullin und Kalium.
- Wassermelone kann beim Abnehmen unterstützend wirken: Eine kleine Studie aus dem Jahr 2022 untersuchte die Wirkung von Wassermelonensaft mit Fruchtfleisch und Schale auf das Übergewicht bei Kindern. Acht Wochen lang tranken die Kinder entweder Wassermelonensaft oder eine Zuckerlösung. In der achten Woche waren der Körperfettanteil und der BMI bei der ersten Gruppe deutlich niedriger.
- Möglicherweise werden deine Blutzuckerwerte verbessert: Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2019 stellte anhand von Untersuchungen an Mäusen fest, dass Wassermelonenpulver deren Blutzuckerwerte verbesserte. Allerdings ist weitere Forschung nötig.
- Dein Blutdruck kann sinken: Einige Studien deuten darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Wassermelone dazu beitragen kann, den Blutdruck zu senken, allerdings ist weitere Forschung nötig.
Gleichzeitig gibt es auch gesundheitliche Risiken, wenn du Wassermelone isst.
Diese Nebenwirkungen haben Wassermelonen
- Allergische Reaktionen: Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber es besteht theoretisch die Möglichkeit eine allergische Reaktion nach dem Verzehr von Wassermelonensamen zu erleiden. So gibt es einen bekannten Fall, bei dem ein 11-jähriger Junge unter anderem nach dem Verzehr von Wassermelonensamen mit einer allergischen Reaktion ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
- Migräne und Kopfschmerzen: Eine brasilianische Studie aus dem Jahr 2021 mit etwa 4.000 Migränepatient:innen zeigte, dass Wassermelonen an erster Stelle der pflanzlichen Lebensmittel standen, die nach ihrem Verzehr zu Kopfschmerzen führten.
- Verunreinigungen mit Bakterien: Vor allem bereits geschnittene Melonen können mit Bakterien verunreinigt sein. Aber auch ganze Melonen können ein Gesundheitsrisiko darstellen: Die Bakterien lagern sich auf der Schale ab und gelangen beim Aufschneiden auf das Fruchtfleisch. Dort können sich Bakterien wegen des säurearmen Fruchtfleischs schnell vermehren – insbesondere bei ungekühlter Lagerung. Im Jahr 2011 löste der Verzehr von importierten Wassermelonen unter anderem in Deutschland einen Salmonellen-Ausbruch aus.
Neben gesundheitlichen Risiken solltest du noch weitere Nachteile bedenken, wenn du das ganze Jahr über Wassermelone isst:
- Wassermelonen müssen importiert werden: Im Sommer kommen Wassermelonen meistens aus Spanien. Außerhalb der Sommersaison müssen sie aus Nord- oder Südamerika importiert werden. Das führt zu langen Transportwegen und einer schlechten Klimabilanz.
- Wassermelonen sind oft mit Pestiziden belastet: Untersuchungen aus den Jahren 2016 bis 2020 an 135 Melonen-Proben fanden an 98 Prozent der Proben Rückstände von Pestiziden, an 92 Prozent sogar von mehreren Pestiziden. Weil nur wenige Proben die Grenzwerte überschreiten, ordnet das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (cvua) diese Ergebnisse als gut ein. Nichtsdestotrotz: Viele Pestizide sind umweltschädlich und stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu wirken, insbesondere in wenig erforschten Kombinationen.
- Der Wassermelonen-Anbau ist wasserintensiv: Die Anbauregionen in Spanien leiden dabei sowieso unter Wassermangel. In Marokko hat der intensive Anbau der Wassermelone dazu geführt, dass das Grundwasser knapp wurde. Das gefährdet zusätzlich die Versorgung der einheimischen Bevölkerung.
Wassermelone: bewusst konsumieren
Wassermelonen haben aus gesundheitlicher Perspektive viele Vorteile: Wenig Kalorien, viele wertvolle Nährstoffe und lecker sind sie zudem. Gleichzeitig gibt es gesundheitliche Risiken – wenn auch mit geringer Wahrscheinlichkeit, davon betroffen zu sein. Hinzu kommen aber Auswirkungen auf die Umwelt beim Anbau des Fruchtgemüses.
Wir raten daher, Wassermelonen nicht täglich zu essen, sondern bewusst zu konsumieren: Kaufe Wassermelonen während der Saison in Bio-Qualität. Inzwischen gibt es sogar schon Melonen aus Deutschland oder du baust einfach selbst welche im Garten oder auf dem Balkon an.
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
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