Die Familie der pflanzlichen Milchalternativen hat Zuwachs bekommen: die Kartoffelmilch von DUG. Utopia hat sich angesehen, was genau im Kartoffeldrink steckt, wie gut die Barista-Version schäumt und vor allem wie die Kartoffelmilch schmeckt.
Hafer, Soja, Mandel oder doch Reis? Wer heute im Supermarkt nach einer pflanzlichen Milchalternative sucht, hat die Qual der Wahl. Seit Kurzem mischt eine neue Sorte das Regal auf: die Kartoffelmilch. „Das Knöllchen im Tetrapak“ klingt erstmal ungewöhnlich – was steckt dahinter? Wir haben uns den Drink von DUG genauer angesehen und im Alltag getestet.
Wer steckt hinter der neuen Kartoffelmilch von DUG?
Der Kartoffeldrink von DUG stammt vom schwedischen Unternehmen Veg of Lund. Gegründet wurde es 2016 von Professorin Eva Tornberg, die sich der wissenschaftlichen Lebensmittelinnovation verschrieben hat. Ihr Ziel: Die Kartoffel als nachhaltige, pflanzliche Proteinquelle in den Mittelpunkt rücken. Das Ergebnis ihrer Forschung ist die DUG-Milch basierend auf Kartoffelproteinen – ein Getränk, das nicht nur neugierig macht, sondern auch mit einigen spannenden Eigenschaften punktet.
Warum ausgerechnet Kartoffeln?
Kartoffeln sind in Europa ein Grundnahrungsmittel – aber als Milchbasis? Professorin Tornberg entdeckte, dass Kartoffelprotein ein hervorragender Emulgator ist. Das bedeutet: Es kann zwei eigentlich nicht mischbare Flüssigkeiten – wie Wasser und pflanzliches Fett – zu einer cremigen Milch verbinden.
Ein weiteres Plus: Das Aminosäureprofil des Kartoffelproteins ähnelt dem von Eiern und ist frei von den 14 häufigsten Allergenen. Damit ist die kartoffelige Milchalternative auf dem Papier nicht nur für Allergiker:innen interessant, sondern auch eine echte Alternative zu Soja-, Nuss- und Haferdrinks – und sogar zu Kuhmilch, die oft ebenfalls Allergene enthält.
Was steckt drin? Die Zutaten der DUG-Kartoffelmilch
Die Kartoffelmilch von DUG gibt es in drei Variationen: Original, Barista und Unsweetened. Alle drei Sorten teilen sich die grundlegende Zusammensetzung: Wasser, vier Prozent Kartoffel, Erbsenprotein, Rapsöl, Säureregulator (Dikaliumphosphat), Calcium-Carbonat, natürliches Aroma und die Vitamine D, B12 und Riboflavin.
Der Unterschied zwischen den Kartoffeldrink-Varianten besteht darin, dass Original und Barista im Gegensatz zur Unsweetened-Version zusätzlich Zucker beinhalten. Bei einem Blick auf die Zutatenliste anderer Milchalternativen zeigt sich, dass etwa Hafermilch-Anbieter im Vergleich zur Kartoffelmilch mit weniger Zutaten und Zusätzen zurechtkommen.
Dennoch sind alle Varianten der Kartoffelmilch vegan, gluten- und laktosefrei. Bio sind sie allerdings nicht – die verwendeten Kartoffeln stammen laut Hersteller aus Norddeutschland und werden konventionell angebaut, also möglicherweise auch mit chemisch-synthetischem Dünger gespritzt.
Kaufen kannst du die DUG-Kartoffelmilch derzeit für 2,49 Euro bei Rossmann und Kaufland. Online lässt sich die Milch von DUG zum gleichen Preis auch bei Rewe oder Knuspr finden.
Kartoffelmilch vs. Hafer-, Soja- & Co.: Was spricht für die Knolle?
Veg of Lund wirbt damit, dass die Kartoffel ressourcenschonend und außerdem nährstoffreich ist:
- Sie verbraucht im Anbau 96 Prozent weniger Wasser als Mandeln und benötigt nur die Hälfte der Anbaufläche wie der beliebte Hafer. Außerdem, so gibt DUG mit Verweis auf Carbon Cloud an, hat die Kartoffel im direkten Vergleich mit Kuhmilch einen um 67 Prozent besseren CO2-Fußabdruck.
- Die DUG-Drinks sind frei von den 14 häufigsten Allergenen und damit ideal für Menschen mit Unverträglichkeiten.
- Das Kartoffelprotein punktet mit einem ausgewogenen Aminosäureprofil, ähnlich wie Ei.
Praxistest: So schmeckt der DUG-Kartoffeldrink
Wir haben die Kartoffeldrinks Barista und Unsweetened im Kaffee, im Müsli und pur getestet. Das Ergebnis bei der Verkostung in der Utopia-Redaktion? Überraschend vielseitig:
- Im Kaffee: Die Kartoffelmilch in der Barista-Version lässt sich sehr gut aufschäumen. Der Milchschaum bleibt schaumig und fest und verwandelt sich nicht nach wenigen Minuten in traurigen Badeschaum. Die Konsistenz ist cremig, der Geschmack angenehm neutral, ohne die oft typische Süße von Hafermilch.
- Im Müsli: Hier macht sich die neutrale Note der Barista- aber auch der Unsweetened-Version bezahlt – kein dominanter Eigengeschmack, der das Müsli überlagert.
- Pur: Geschmacklich erinnern die DUG Barista und Unsweetened ein wenig an Sojamilch, dabei schmecken beide – selbst die zuckerhaltige Barista-Version – weniger süß. Manche Testende fanden sie eher säuerlich – das ist eindeutig Geschmackssache.
Bei Kuhmilch-Fans reichten die Reaktionen von „total begeistert“ bis „eher nicht“ – Kartoffelmilch polarisiert offenbar. Hafermilch-Trinkende lobten die Cremigkeit und den feineren Schaum im Kaffee. Wer es gerne süß mag, wird die Zurückhaltung der Kartoffelmilch vielleicht weniger schätzen.
Fazit: Kartoffelmilch – die unterschätzte Alternative?
Die DUG-Kartoffelmilch ist eine spannende Ergänzung im Pflanzenmilchregal. Sie punktet mit Nachhaltigkeit beim Anbau, Cremigkeit und Allergenarmut. Geschmacklich ist sie weniger süß als Hafermilch und im Kaffee ein echter Geheimtipp für cremigen Milchschaum.
Wer offen für Neues ist und keine Bio-Qualität erwartet, kann dem Knöllchen aus der Tüte definitiv eine Chance geben – vor allem, weil sie eine deutlich bessere Klimabilanz aufweist als Kuhmilch und ohne Tierleid auskommt. Wer jedoch Wert auf regionale, Bio-zertifizierte Zutaten legt, wird bei DUG (noch) nicht fündig.
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