Herrlich, so ein Steinpilz-Risotto oder Pasta mit Pfifferling-Rahmsoße. Wer die Pilze dafür im Supermarkt kauft, dem ist vielleicht schon aufgefallen, dass diese nie aus Deutschland stammen. Doch warum ist das so?
Auch wenn sie hierzulande in Wäldern wachsen, in den hiesigen Supermarkt-Regalen wird man Steinpilze oder Pfifferlinge deutscher Herkunft nicht finden. Das hat einen bestimmten Grund, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen 2024 in einer Pressemitteilung erklärte.
Sowohl Pfifferlinge als auch Steinpilze zählen nämlich zu den Wildpilzen. Anders als etwa Kulturchampignons oder Kräuterseitlinge können sie nicht einfach angebaut werden. „Um zu wachsen, benötigen sie natürliche Bedingungen und bestimmte Waldbäume. Dieses Zusammenspiel lässt sich kommerziell nicht erzeugen“, so Hannah Zeyßig, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale NRW.
Wildpilze in Deutschland nur für Eigenbedarf sammeln
Und was ist denn nun mit den Exemplaren, die wild wachsen? Sie dürfen nicht im Handel verkauft werden. Das Sammeln von Wildpilzen ist in Deutschland nämlich per Gesetz nur in geringen Mengen für den Eigenbedarf erlaubt.
Der Verbraucherzentrale NRW zufolge stammt der Großteil der hierzulande im Handel erhältlichen Steinpilze und Pfifferlinge aus Osteuropa. Dort kommen sie häufig vor und dürfen für kommerzielle Zwecke gesammelt werden.
Wer also hiesige Steinpilze und Pfifferlinge servieren will, kommt nicht darum herum, selbst im Wald auf die Suche zu gehen. Damit nichts Giftiges ins Körbchen wandert, gilt: nur Arten sammeln, die man sicher erkennt.
Frische Pfifferlinge und Steinpilze erkennen
Die Verbraucherzentrale NRW verrät, worauf du achten solltest, wenn du Pfifferlinge kaufst:
- Frische Pfifferlinge erkennst du an ihrem aromatischen Duft und der prallgelben Farbe. Das Fleisch sollte fest sein, nicht verfärbt und die aufgeschnittenen Stiele weiß bis cremefarben.
- Einzelne verdorbene Pilze können die ganze Packung verderben. Lass deshalb Körbe mit einzelnen schmierigen Pilzen, oder Exemplaren mit schwarzen Stellen oder weißen Schimmelspuren besser stehen. Auch zusammengeklebte Lamellen oder zersetzte Hüte können ein Warnzeichen sein. „Der Verzehr verdorbener Pfifferlinge kann Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber auslösen“, warnen die Verbraucherschützer:innen.
- Achte darauf, dass keine Feuchtigkeit in der Packung ist. In perforierten Folienverpackungen kann sich Kondenswasser bilden, das die Pilze schleimig und schimmelig macht.
Frische Steinpilze haben eine weiße bis helle Farbe, schreibt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL Bayern). Zu lange gelagerte Exemplare erkennst du daran, dass sich die Röhrenschicht von hell nach grünbraun verfärbt, sich das Fleisch verfärbt, an Druckstellen oder daran, dass der Pilz wässrig oder weniger fest wird. Später können die Pilze auch schmierig werden, austrocknen oder Schimmel bilden.