Kondenswasser am Fenster ist ein Zeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit. Wie das Kondenswasser entsteht und wie du es in Zukunft vermeiden kannst, verraten wir dir mit diesen praktischen Tipps.
Bei kalten Außentemperaturen in Herbst und Winter kann sich schnell Kondenswasser an der Innenseite von Fenstern bilden. Das passiert, da sich Wasser aus der Raumluft immer an den kältesten Stellen niederschlägt – und das sind meist die Fenster. Versammelt sich dort Wasser, deutet das auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung hin. Die solltest du vermeiden, um Schimmelbildung zu verhindern.
Kondenswasser am Fenster: Die Ursachen
Entscheidend dafür, ob sich Kondenswasser am Fenster bildet, sind vor allem drei Faktoren:
- Die Raumtemperatur: Luftfeuchtigkeit ist bekanntlich immer relativ. Wärmere Luft kann grundsätzlich deutlich mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft. In einem schlecht geheizten Zimmer ist die Luft also schneller gesättigt und das Wasser schlägt sich auf kalten Oberflächen nieder. Achte darauf die verschiedenen Räume ähnlich warm zu halten oder die Türen zu den kalten Räumen zu schließen. In der Heizperiode sollte eine Raumtemperatur von 16 Grad nicht unterschritten werden, so die Verbraucherzentrale.
- Die Außentemperatur: Je höher der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur, desto schneller beschlagen auch die Fenster. Das liegt daran, dass auch gut isolierte Fenster dann mit der Zeit stark abkühlen. Und auf einer kalten Oberfläche sammelt sich das Wasser schneller als anderswo. Deshalb ist Kondenswasser am Fenster eher in der kalten Jahreszeit ein Problem.
- Die Luftfeuchtigkeit: Sie ist der entscheidende Grund dafür, dass Fenster im Winter beschlagen. Bei dauerhaft erhöhter Luftfeuchtigkeit im Zimmer sind beschlagene Fenster oft ein erstes Anzeichen. Wie du die Luftfeuchtigkeit in deinen Räumen beeinflusst, verraten wir dir im nachfolgenden Absatz.
Beschlagene Scheiben vermeiden: Kochen, Wäsche und Duschen
In Wohnräumen erhöht sich die Luftfeuchtigkeit mit der Zeit ganz von alleine. Der Grund dafür ist, dass wir in unserem Alltag jede Menge Wasser in die Raumluft bringen. Hier sind einige Dinge, die für ein feuchtes Raumklima sorgen und somit Kondenswasser am Fenster begünstigen können:
- Unsere Atemluft enthält Feuchtigkeit, die sich über den Tag verteilt in der Luft ansammelt. Besonders nachts fällt das ins Gewicht, da man sich hier über längere Zeit im gleichen Zimmer aufhält. Da zudem das Schlafzimmer meist etwas kälter ist als die restlichen Räume, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit hier schneller. Wirklich vermeiden kannst du das nur, wenn du das Fenster nachts angekippt lässt. Das solltest du aber nur machen, wenn die Außentemperatur der idealen Schlafzimmertemperatur von 15 bis 19 Grad entspricht, da die Wände sonst auskühlen beziehungsweise du Wärme ins Zimmer lässt. Dann ist gründliches Lüften nach dem Aufstehen die Lösung. Tipp: Empfehlungen für die geeignete Zimmertemperatur gibt es hier: Raumtemperatur: Diese Zimmertemperaturen sind ideal.
- Beim Kochen verdunstet in der Küche so viel Wasser, dass es sich schon nach wenigen Minuten an beschlagenen Scheiben zeigen kann. Hier solltest du grundsätzlich alle Töpfe mit einem Deckel abdecken – so kannst du zudem Energie beim Kochen sparen. Außerdem kann eine Dunstabzugshaube helfen, das kondensierte Wasser direkt über dem Herd aufzufangen. Hast du keinen Dunstabzug, können dir die Tipps in diesem Artikel weiterhelfen: Keine Dunstabzugshaube in der Küche: Darauf kannst du achten
- Wenn Wäsche in Wohnräumen getrocknet wird, gibt sie dabei jede Menge Feuchtigkeit an die Luft ab. Nach Möglichkeit solltest du daher deine Wäsche draußen oder etwa auf dem Dachboden trocknen. Musst du deine Wäsche in der Wohnung trocknen, ist hier besondere Vorsicht angebracht. Während du im Sommer für ausreichend Frischluft sorgen solltest, musst du im Winter regelmäßig stoßlüften und anschließend wieder heizen. So kann die Raumluft die Feuchtigkeit besser aufnehmen, ohne dass sich Schimmel bildet. Mehr Tipps gibt es hier: Wäsche trocknen im Winter in der Wohnung: So geht’s richtig
- Beim Duschen erhöht sich die Luftfeuchtigkeit in kurzer Zeit. Fliesen und Spiegel beschlagen noch schneller, wenn das Badezimmer nicht ausreichend beheizt ist. Darum empfehlen Expert:innen im Bad eine etwas höhere Raumtemperatur von 22 bis 24 Grad Celsius. Die Tür zum Badezimmer sollte unbedingt geschlossen bleiben, damit sich die Feuchtigkeit nicht im Rest der Wohnung ausbreitet.
Richtig lüften hilft gegen Kondenswasser am Fenster
Damit sich bei erhöhter Luftfeuchtigkeit an Fenstern und Wänden kein Schimmel bildet, ist es unbedingt notwendig, durch regelmäßiges Stoßlüften für Luftaustausch zu sorgen.
- Dazu solltest du die Fenster grundsätzlich immer für fünf bis zehn Minuten ganz öffnen und nicht nur ankippen.
- Die Fenster kannst du außerdem mit einen Scheibenabzieher trocknen.
- Wenn möglich, sollte auch durch „Querlüften“ für Durchzug gesorgt werden. Dann kann sich das Raumklima schneller normalisieren.
- Auch ist es wichtig, das Heizkörperthermostat so einzustellen, dass die Räume nicht zu sehr auskühlen.
- In einem gesonderten Artikel geben wir dir noch mehr Tipps, worauf du beim Lüften achten solltest.
Um Schimmel zu vermeiden, sollte die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen 70 Prozent nicht dauerhaft überschreiten. Je nach Raumnutzung ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent optimal. Ein Hygrometer hilft dir dabei, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten. So kannst du rechtzeitig lüften, um die optimalen Luftfeuchtigkeit in Räumen zu erreichen.
Ein günstiges Hygrometer mit hoher Messgenauigkeit ist das Modell TFA Dostmann Moxx – erhältlich ab ca. 11 Euro bei Obi, Conrad oder Amazon
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- Heizkosten sparen: Diese 20 Tipps helfen dir beim günstig Heizen
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- Wäsche waschen, aber nachhaltig: 10 Tipps
Überarbeitet von Annika Reketat
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