Kribbeln in den Beinen beginnt oft ganz harmlos in den Zehen oder in den Füßen, kann aber ziemlich unangenehm werden. Erfahre hier, woher das Kribbeln kommt und wie du es wieder loswirst.
Orange unterstrichene oder mit ** markierte Links sind Partnerlinks. Wenn du darüber bestellst, erhalten wir einen kleinen Anteil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
Wer lange in einer Position verharrt, spürt manchmal ein Kribbeln in den Beinen. Das Kribbeln lässt sich mit einem Ameisenlauf auf deinen Beinen vergleichen. Dieses Gefühl tritt unter anderem auf, wenn der Fuß oder das Bein „eingeschlafen“ ist. Das damit verbundene Taubheitsgefühl erschwert das Aufstehen erheblich. Erfahre hier, welche Ursachen das Kribbeln in den Beinen noch haben kann und wie man es wieder loswird.
Ursachen für das Kribbeln in den Beinen
Neben Taubheits- und Spannungsgefühlen gehört Kribbeln in den Beinen und generell in den Gliedmaßen zu den vielen Beschwerden, die durch Fehlfunktionen im Nervensystem ausgelöst werden können. Die Symptome können ganz unvermittelt auftreten und ebenso schnell wieder verschwinden.
- Das passiert zum Beispiel, wenn ein Fuß oder Bein „eingeschlafen“ ist. Die Ursache dafür ist dann meistens eine mangelnde Durchblutung, eine schlechte Sitzhaltung oder ein eingeklemmter Nerv. Diese Art von Kribbeln verschwindet innerhalb weniger Minuten, wenn du aufstehst, umhergehst oder dich ein bisschen streckst.
- Wenn das Kribbeln in den Beinen jedoch länger anhält oder regelmäßig auftritt, können auch grundlegende nervliche oder andere körperliche Beschwerden dahinter stecken. Hast du den Verdacht, dass eine schlechte Sitzhaltung zu Problemen führt, können ergonomische Büromöbel (z.B. von MemoLife) eine Lösung für dich sein.
Übrigens: Ältere Menschen – ab etwa 50 Jahren setzt die Entwicklung ein – haben häufiger eingeschlafene Gliedmaßen als jüngere. Der Grund: Das Bindegewebe ist im Alter weniger straff. „Wenn man dann einen Arm an der Tischkante anlegt, führt das dazu, dass Nerven schneller gequetscht werden, weil es nicht mehr so viel Widerstand im Gewebe gibt“, sagt die Neurologin Prof. Claudia Sommer vom Uniklinikum Würzburg.
Harmlos oder nicht? Was den entscheidenden Hinweis gibt
Doch nicht immer steckt bloß eine harmlose Minderdurchblutung oder Nervenreizung hinter dem Kribbeln oder dem Taubheitsgefühl. Was sind Warnzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt?
„Das Taubheitsempfinden darf nicht zu lange andauern“, sagt Schmerzforscherin Claudia Sommer. „Wenn wir gesund sind, schüttelt man sich und alles ist wieder gut. Aber wenn man merkt, dass man dauerhaft ein eingeschlafenes Gefühl hat, sollte man der Ursache auf den Grund gehen.“
Das gilt vor allem auch dann, wenn es auf den ersten Blick keinen Anlass dafür gibt, dass Arme oder Beine prickeln oder taub werden. Erste Anlaufstelle ist die Hausarztpraxis.
Nährstoffmangel als Ursache?
Bei unregelmäßigen Beschwerden kann ein Nährstoffmangel die Ursache für Missempfindungen in verschiedenen Körperteilen sein, darunter auch Kribbeln in den Beinen:
- Unter anderem kann ein Mangel an Eisen, Vitamin B12, Magnesium oder Folsäure dafür verantwortlich sein. In den allermeisten Fällen ist eine falsche oder einseitige Ernährung der Grund für das Fehlen von Nährstoffen.
- Übermäßiger Konsum von Alkohol und Nikotin können dafür sorgen, dass die Nerven geschädigt werden.
- Darüber hinaus können akute und chronische Erkrankungen einen negativen Einfluss darauf nehmen, ob und wie gut der Körper Nährstoffe aufnimmt. Ein dauerhafter Nährstoffmangel kann zu ernsten und langfristigen Schäden führen, weshalb du ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest.
- Insbesondere, wenn der Verdacht besteht, dass dein Körper trotz richtiger Ernährung nicht genug Nährstoffe bekommt, solltest du dir ärztlichen Rat einholen und die Mangelerscheinungen untersuchen lassen. Für fachärztlichen Rat kannst du dich zunächst an deine:n Hausärzt:in wenden.
Kribbeln in den Beinen als Warnsignal
Neben harmlosen Ursachen für das Kribbeln im Bein gibt es einige Warnsignale, auf die man achten sollte, um Schlimmeres zu verhindern.
- Die Ursache für Kribbeln in den Beinen kann eine Schädigung des peripheren Nervensystems sein. Wenn das Kribbeln auch im Ruhezustand häufiger auftritt und sich nicht sofort bessert, liegen möglicherweise ernsthaftere Störungen in Nervenbahnen oder Durchblutung vor. Der Ursprung kann im Bereich der Wirbelsäule liegen und durch Muskelverspannungen oder Probleme mit den Bandscheiben ausgelöst werden. Drückt das Bandscheibengewebe auf Nerven, können Taubheit und Kribbeln die Folge sein, so Prof. Alexander Oberhuber, Facharzt für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Münster. Geht es um die Lendenwirbelsäule, zeigen sich die Empfindungsstörungen in Gesäß und/oder Beinen.
- Allerdings können Nervenschäden auch auf Entzündungen zurückzuführen sein. Probleme im Nervensystem und mit der Durchblutung können Spätfolgen von Nikotinabhängigkeit, Alkoholkonsum und Diabetes sein oder Symptome von Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder dem Fibromyalgiesyndrom.
- Eine häufige Form der Erkrankung, bei der Kribbeln in den Beinen auftritt, ist das sogenannte Restless-Legs-Syndrom (RLS). Dabei treten Missempfindungen auch in Form von Muskelkrämpfen und Taubheitsgefühlen auf. Hauptsächlich macht sich das RLS durch einen starken Bewegungsdrang oder sogar unkontrollierbares Zucken in den Beinen bemerkbar. Die Symptome treten dabei vor allem in den Abendstunden und nachts auf. Die Betroffenen des RLS leiden häufig unter Schlaflosigkeit und den damit einhergehenden Beschwerden. Mitunter lassen sich die Symptome nur lindern, indem man aufsteht und dem Bewegungsdrang der Beine Abhilfe verschafft.
- Neben den bereits beschriebenen Ursachen für kribbelnde Beine liegt beim RLS auch eine Störung bei der Verarbeitung des Botenstoffs Dopamin vor. Diese Störung kann unter Umständen durch einen Verzicht auf Koffein sowie durch Sport und Dehnübungen behoben werden. In schweren Fällen kann es auch notwendig werden, sie medikamentös zu behandeln. Diese Behandlung kann aber nur nach ärztlicher Untersuchung erfolgen, wenn die möglichen Ursachen der Dopaminstörung geklärt sind.
Es können auch Durchblutungsstörungen sein
Kribbeln und Taubheitsgefühle können aber ebenso auf eine gefährliche Durchblutungsstörung hindeuten – etwa aufgrund von Thrombosen oder verkalkten Arterien. Dann ist schnelles Handeln angesagt, „weil der Körper wirklich nach Hilfe schreit, da die Muskulatur nicht ausreichend durchblutet wird und die Nerven langsam Schaden nehmen“, sagt Alexander Oberhuber. Wichtig ist es, ärztlichen Rat einzuholen, damit die Symptome richtig gedeutet werden können.
Das Risiko für gefährliche Durchblutungsstörungen kann man verringern. Dabei spielt der Lebensstil eine entscheidende Rolle. „Ganz wichtig ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Und das bedeutet tatsächlich, nicht nur die Zahl der Zigaretten zu reduzieren, sondern aufhören heißt aufhören“, sagt Alexander Oberhuber.
Wichtig sei es zudem, sich ausreichend zu bewegen und gesund zu ernähren. Das bedeute idealerweise, den Konsum vor allem von rotem Fleisch zu reduzieren und den Fokus auf mediterrane Kost zu legen. Heißt: viel Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst – vor allem Beeren – und Nüsse.
Natürlich könne es auch einen genetischen Hintergrund für die Gesundheitsprobleme geben, „aber die Risiko-Reduktion ist relativ klar“, so Oberhuber, der Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin ist.
Wer bereits Vorerkrankungen hat, sollte darauf achten, dass der Blutdruck gut eingestellt ist und auch erhöhte Blutfette entsprechend mit Medikamenten behandelt werden.
Mehr Bewegung gegen das Kribbeln
Wenn du vom Sitzen oder einer komischen Bewegung ein Kribbeln in den Beinen bekommst, ist der Fall ziemlich klar: Dein Körper gibt dir einen Hinweis, dass irgendwo ein Nerv eingeklemmt oder eingedrückt ist. Das Kribbeln verschwindet von selbst, sobald die Blockade aufgehoben ist.
Falls es einmal länger dauert oder wirklich unangenehm wird, kann es helfen, wenn du aufstehst, umhergehst oder dich ein bisschen streckst. Bei bestehenden Verspannungen solltest du regelmäßig Übungen machen (Gymnastik, Yoga, Pilates, Rückenschule) oder in Zukunft besser auf deine Sitzhaltung achten.
In allen anderen Fällen, bei denen dir die Ursache für das Kribbeln nicht sofort bekannt ist, hilft nur eins: Hol dir ärztlichen Rat! Kribbeln in den Gliedmaßen kann ein ernsthaftes Alarmsignal deines Körpers sein. Alle Ernährungsumstellungen oder die Einnahme von Vitaminen hilft nichts, wenn die Ursache für deine Probleme nicht eindeutig geklärt ist.
Mit Material der dpa.
Überarbeitet von Melanie Grünauer
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.














