Im Netz kursiert zurzeit ein besonderer Energiespartrick: Mit einer Taschenlampe soll man auch als Laie Mängel am Kühlschrank feststellen können und so den Stromverbrauch senken. Klappt das wirklich?
Der Kühlschrank hält Lebensmittel rund um die Uhr kalt – und benötigt dafür Strom. Der Stromverbrauch kann aber beträchtlich steigen, wenn zum Beispiel die Dichtungen des Geräts defekt sind. Mit der Zeit können diese sich lösen, porös werden oder anderweitig Schaden nehmen. Dann kann kalte Luft aus dem Inneren ungehindert entweichen und der Kühlschrank muss mehr kühlen, also mehr Energie aufwenden.
Um das Problem rechtzeitig zu erkennen, empfehlen viele Webseiten aktuell einen Trick: Man legt einfach eine eingeschaltete Taschenlampe in den Kühlschrank und schließt die Tür. Scheint Licht durch die Ritzen, ist die Dichtung defekt und muss ausgetauscht werden.
Taschenlampen-Trick für Kühlschrank: Ist er wirklich sinnvoll?
Der Taschenlampen-Trick klingt fast zu einfach. Wir haben bei einem Kühlschrank-Hersteller nachgefragt, ob der Trick seriös ist. Aus Sicht von Liebherr-Hausgeräte spricht nichts dagegen, sofern die Lampe das Innere des Geräts nicht beschädigt. Um ganz sicher zu gehen, ob ein Defekt im Gerät vorliegt, empfiehlt der Hersteller aber, ein:e Expert:in zu kontraktieren.
Wer Mängel an den Dichtungen des Kühlschranks feststellt, sollte diese zeitnah austauschen. Ersatz-Dichtungen kann man zum Beispiel oft beim Hersteller bestellen.
Und lassen diese sich leicht selbst austauschen? Liebherr-Hausgeräte betonte Unterschiede je nach Gerätetyp. Eine Magnetdichtung könne selbstständig und ohne Werkzeug getauscht werden. Bei anderen Arten von Dichtungen, die zum Beispiel in die Türe eingeschäumt oder mit ihr verklebt sind, ist spezielles Werkzeug nötig. Hier empfiehlt der Hersteller, den Kundenservice zu kontaktieren.
Defekte Dichtungen erkennen
Neben dem Taschenlampen-Trick helfen auch andere Methoden dabei, eine undichte Kühlschranktür frühzeitig zu erkennen. Brummt der Kühlschrankmotor ständig, ohne Pause, kann das ebenfalls auf alte, poröse Dichtungsgummis hindeuten. Durch diese entweicht Kälte, der Kühlschrank muss deshalb ständig die Temperatur herunterregeln.
Wer vermutet, dass das Gerät nicht mehr richtig kühlt, kann dies leicht überprüfen. Dazu stellt man einfach ein Thermometer in ein Wasserglas und platziert dieses in einem mittleren Kühlschrankfach. Nach einiger Zeit liest man die Temperatur ab und vergleicht diese mit dem eingestellten Wert. Ein bis zwei Grad Variation sind normal. Kühlt der Kühlschrank deutlich weniger, als er sollte, könnte unter anderem ein Dichtungsproblem dahinterstecken.
Die optimale Kühlschrank-Temperatur liegt bei 7 ºC für den mittleren Bereich des Kühlschranks. Bei Kühlschränken ohne Thermometer und Regler von 1-6 oder 1-7 entspricht das meist den niedrigen Reglerstufen 1 oder 2.
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