Laub zu entsorgen ist in einigen Fällen in Deutschland obligatorisch. Wann das gilt und wie du Laub am besten beseitigen kannst, erfährst du hier.
Buntes Laub setzt im Herbst nicht nur farblich schöne Akzente im Garten, es erfüllt für Boden und Pflanzen auch eine wichtige Funktion. Deshalb ist es häufig nicht notwendig, Laub zu entsorgen – schließlich verrottet es auch von allein. Für Gehwege, Regenrinnen und Abflussrohre gilt jedoch eine Ausnahme: Hier solltest du die bunten Blätter grundsätzlich entfernen.
Laub entfernen: Auf Gehwegen und in Regenrinnen
Laut der Verbraucherzentrale NRW müssen Gehwege in Deutschland frei von Laub sein. So soll das Risiko gesenkt werden, dass Menschen auf nassem Laub ausrutschen. Es gelten dementsprechend die folgenden Regelungen:
- Befinden sich auf deinem Grundstück Gehwege, bist du als Eigentümer:in dazu verpflichtet, sie von Laub zu befreien.
- Einige Gemeinde haben diese Pflicht auch auf Gehwege ausgeweitet, die zum Grundstück hinführen. Informiere dich deshalb am besten, welche Regelungen in deiner Gemeinde oder Stadt gelten.
- Als Eigentümer:in kannst du die Pflicht, das Laub zu entfernen, auf Mieter:innen übertragen. Das muss jedoch ausdrücklich im Mietvertrag stehen.
- Eigentümer:innen müssen überprüfen, ob Mieter:innen auch tatsächlich regelmäßig das Laub entsorgen.
- Wie oft Eigentümer:innen oder Mieter:innen das Laub entfernen müssen, ist nicht vorgeschrieben.
- Weitere Informationen zu diesem Thema bekommst du hier: Wer muss Laub räumen – Kommunen oder Bewohner:innen?
Neben Gehwegen gibt es einen weiteren Fall, in dem du Laub entsorgen solltest: In Regenrinnen und vor Abflussrohren können sich so viele Blätter ansammeln, dass die Abflüsse verstopfen, so die Verbraucherzentrale NRW. Im schlimmsten Fällen kann es dann zu teuren Wasserschäden kommen. Deshalb solltest du Regenrinnen und Abflussrohre im Herbst regelmäßig kontrollieren und das Laub gegebenenfalls entfernen. Alternativ kannst du auch spezielle Gitter anbringen, an denen die Blätter abrutschen.
Laub entsorgen: So geht's
Um Laub ökologisch und rechtlich richtig zu entsorgen, können dir die folgenden Hinweise helfen:
- Am besten entsorgst du die Blätter in der Biotonne. Im Rest- oder Papiermüll sollten die Blätter hingegen nicht landen.
- Es gibt in deiner Gemeinde keine Biotonne? Dann kannst du direkt bei der Gemeinde oder dem Abfallunternehmen vor Ort nachfragen, wie sich das Laub entsorgen lässt. Häufig gibt es auch spezielle Laubsäcke, die du füllen und abholen lassen kannst.
- Falls du einen eigenen Kompost angelegt hast, ist das der beste Weg, Laub zu entsorgen. Denn die Blätter zersetzen sich gut und werden so wieder zu nährstoffreicher Erde. Mehr Informationen dazu bekommst du hier: Laub kompostieren: Das musst du beachten.
- Noch immer ist es weit verbreitet, Laub und andere Gartenabfälle zu verbrennen. In vielen Kommunen ist dies jedoch verboten. Und das aus gutem Grund: Beim Verbrennen der Blätter wird Feinstaub freigesetzt. Zudem raucht und stinkt Laub häufig sehr stark.
- Nur für kranke Blätter oder Blätter mit Pilzbefall gilt: Diese am besten in kleinen Mengen im Restmüll entsorgen.
- Möchtest du für die Gehwege einen Laubbläser benutzen, kannst du das nur zu bestimmten Zeiten tun. Erlaubt ist es meist unter der Woche von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr. In einigen Kommunen und Städten herrschen teilweise auch strengere Regelungen. Aus ökologischer Perspektive empfehlen wir jedoch grundsätzlich, auf Laubbläser und Laubsauger zu verzichten. Die Gründe dafür erfährst du hier: Deshalb sind Laubbläser und Laubsauger so gefährlich.
Abseits von Gehwegen und Abflussrohren ist es ratsam, Laub einfach liegen zu lassen. Im Garten bildet es etwa eine Schutzschicht, die Erde und Pflanzen vor starkem Regen, Wind oder Frost schützt. Zudem verrotten die Blätter zu Humus, der Pflanzen mit vielen wichtigen Nährstoffen versorgt. Mehr dazu erfährst du hier: 3 gute Gründe, warum du Herbstlaub nicht wegwerfen solltest.
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