10 Lebensmittel, die du immer falsch gelagert hast – Tomaten, Bananen, Erdbeeren & Co. Von Annika Flatley Kategorien: Ernährung Stand: 23. Mai 2023, 09:18 Uhr Fotos: CC0 Public Domain / Unsplash – Markus Spiske (L, M), Priscilla Du Preez (R) Wer seine Lebensmittel richtig lagert, hat mehr davon – mehr Geschmack, weniger Müll und obendrein Geld gespart. Die folgenden Tipps helfen dir, häufige Fehler zu vermeiden und dein Essen optimal aufzubewahren. Rund elf Millionen Tonnen Essen landen in Deutschland jährlich im Müll (BZfE). Daran sind in erster Linie wir Verbraucher:innen schuld: Etwa die Hälfte der Lebensmittelabfälle verursachen wir selbst. Weil wir zu viel einkaufen, zu schlecht planen, uns vom Mindesthaltbarkeitsdatum verunsichern lassen – oder weil wir Lebensmittel falsch lagern und diese so schneller verderben. Lebensmittel richtig lagern = weniger Verschwendung Die Nahrungsmittel richtig zu lagern, hilft also nicht nur Nährstoffe und Geschmack zu erhalten, sondern auch Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Das spart obendrein Geld, denn wenn du weniger Essen wegwirfst, musst du weniger neu kaufen. Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank Tomaten mögen keine Kälte. (Foto: © Colourbox.de) Tomaten verlieren im Kühlschrank an Aroma und können sogar schneller schimmeln. Besser ist es, wenn man sie in einem kühlen Raum aufbewahrt (zum Beispiel Keller oder Speisekammer); ideal ist eine Temperatur von circa 15 Grad. Wenn du keinen solchen Raum hast: Tomaten bei Zimmertemperatur zu lagern ist immer noch sinnvoller als im Kühlschrank. Das gilt übrigens auch für einige andere Gemüsesorten mit hohem Wasseranteil, zum Beispiel Gurken, Paprika, Zucchini und Auberginen. Aber Vorsicht: Damit Tomaten lange haltbar bleiben, lagere sie am besten nicht neben Äpfeln – es sei denn, du möchtest, dass sie schneller nachreifen. Lebensmittel richtig lagern: Brot schimmelt in Plastik Ideal: Brot im Tontopf lagern. (Foto: © Miro Poferl / Utopia) Mal davon abgesehen, dass man plastikverpacktes Supermarkt-Brot eh besser nicht kaufen sollte: Brot hält sich am besten, wenn man es in einem luftdurchlässigen Behälter lagert. Luftdicht in Plastik verpackt fängt es schnell an zu schimmeln. Die vermeintlich altmodischen Brotkästen machen darum durchaus Sinn. Optimal sind Tongefäße, darin bleibt das Brot am längsten frisch. Bananen und Äpfel vertragen sich nicht Optimal: Bananen hängend lagern (Foto: © labalajadia - stock.adobe.com) Obst gehört zu den Lebensmitteln, bei denen die richtige Lagerung am wichtigsten ist. Verdirbt Obst zu schnell, ist das vermeidbarer Foodwaste. So schön eine bunte Obstschale auch aussieht: (reife) Bananen und Äpfel lagern am besten nicht zusammen. Bananen werden neben Äpfeln schneller braun, da Äpfel viel von dem Reifegas Ethylen ausstoßen und Bananen empfindlich darauf reagieren. Ethylen beschleunigt die Reifung – und führt dazu, dass anderes Obst schneller verdirbt. Auch Birnen und Tomaten geben übrigens Ethylen ab. Weil von reifen Bananen besonders viel Ethylen ausgeht, sollte man sie grundsätzlich getrennt von anderem Obst und Gemüse lagern – idealerweise hängend, denn in der Obstschale bekommen sie leicht Druckstellen. In den Kühlschrank gehören sie auf keinen Fall: Dort werden Bananen schnell braun. Lebensmittel richtig lagern für Profis: Käse muss atmen können Käse lieber in Wachspapier als in Plastik verpacken (Foto: © Colourbox.de) Käse sollte man nicht in Plastik verpackt und/oder luftdicht lagern. Er hält sich besser, wenn man ihn in einer luftdurchlässigen Verpackung aufbewahrt, also beispielsweise in einem leicht angefeuchteten Tuch, in Käsepapier (Wachspapier) oder Wachstuch. Tipp: Viele Käsehändler:innen auf dem Wochenmarkt packen dir den Käse in Käsepapier ein oder du kannst ihn dir direkt in einen mitgebrachten Behälter geben lassen – im Supermarkt bekommt man meist nur Plastik. Zitronen mögen keine Kälte Zitronen und andere Südfrüchte haben es gerne etwas wärmer. (Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap) Zitronen und andere Zitrusfrüchte wie zum Beispiel Orangen oder Mandarinen vertragen keine Kälte – wie viele andere Lebensmittel solltest du sie nicht im Kühlschrank lagern. Bei (nicht allzu hoher) Zimmertemperatur und offener Lagerung bleiben sie länger frisch. Selbst angeschnittene Zitronen halten sich bei Zimmertemperatur gut eine Woche. Am besten legt man sie mit der Schnittseite nach oben auf einen Teller, so dass diese ein dünnes Häutchen bilden kann und nicht schimmelt. Lebensmittel lagern: Champignons brauchen Luft Pilze am besten in Papier lagern. (Foto: © Colourbox.de) Bei manchen Lebensmitteln wird das richtige Lagern durch die übliche Verpackung erschwert: Champignons kauft man im Supermarkt meist in Plastikschalen. Besser geht es ihnen aber, wenn man sie zuhause im Kühlschrank in Papiertüten oder eingeschlagen in ein sauberes Geschirrtuch aufbewahrt: Die Pilze müssen „atmen“ können, in luftdichten Plastikverpackungen werden sie schnell feucht und verderben. Außerdem lagert man Pilze am besten nicht unmittelbar neben geruchsintensiven Lebensmitteln, da sie leicht fremde Gerüche annehmen. In jedem Fall sollte man Pilze schnell verbrauchen, denn länger als ein paar Tage halten sie sich nicht. Erdbeeren bleiben besser ungewaschen In einem großen Sieb im Gemüsefach des Kühlschranks sind Erdbeeren länger haltbar. (Foto: CC0 / Pixabay / cocoparisienne) Wenn du vorhast, Erdbeeren noch am selben Tag zu essen, lagere sie am besten so lange bei Zimmertemperatur. Da Wasser den Früchten Aroma entzieht, wasche Erdbeeren erst direkt vor dem Verzehr. Wichtig bei Erdbeeren: Faulige Stellen immer sofort herausschneiden oder die Früchte entfernen. Wegen ihres hohen Wasseranteils breitet sich Schimmel sonst schnell aus. Im Gemüsefach des Kühlschranks halten sich Erdbeeren bis zu zwei Tage. Dafür ist es wichtig, dass du die Erdbeeren ungewaschen im Kühlschrank lagerst. Tipp: Damit die Erdbeeren genug Luft bekommen, kannst du sie in ein großes Sieb legen. Um überschüssige Flüssigkeit aufzusaugen, kannst du Küchenpapier oder ein altes Geschirrtuch darunter legen. Essensreste: Lebensmittel ohne Plastikmüll lagern Essensreste halten sich gut in Brotdosen – Frischhaltefolie ist völlig unnötig. (Foto: © ECO Brotbox) Reste vom Abendessen oder angeschnittenes Obst und Gemüse bedecken viele Menschen mit Frischhaltefolie, um es dann bis zum nächsten Tag im Kühlschrank aufzubewahren. Das ist eine vollkommen unnötige Verschwendung von Plastik: Du kannst solche Reste genauso gut in wiederverwendbaren, verschließbaren Dosen – zum Beispiel plastikfreien Brotdosen aus Edelstahl oder Glas – oder sogar alten Schraubgläsern aufbewahren. Vorteil: Du kannst deinen Rest gut verpackt mitnehmen – zum Beispiel als fertiges Mittagessen in die Arbeit. So sparst du auch dort noch einmal Verpackungsmüll. Lebensmittel richtig lagern: Dosen lieber leeren Offene Dosen gehören nicht in den Kühlschrank. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay – Markus Spiske) Angebrochene Konservendosen stellt man besser nicht in den Kühlschrank: Aus dem Weißblech der Dose kann ungesundes Zinn in die Lebensmittel übergehen. Zwar sind inzwischen die meisten Dosen von innen mit Kunststoff beschichtet – doch auch diese Beschichtung steht wegen der oft enthaltenen bedenklichen Chemikalie BPA in der Kritik. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du den Inhalt der offenen Dose in ein wiederverwendbares, verschließbares Gefäß umfüllst, zum Beispiel in ein sauberes leeres Schraubglas. Radieschen ohne Grün lagern Radieschen bleiben länger knackig, wenn man das Grün entfernt. (Foto: CC0 / Pixabay / ponce_photography) Lebensmittel richtig zu lagern, sorgt oft dafür, dass sie frisch und knackig bleiben: Radieschen bleiben, wenn du sie richtig lagerst, deutlich länger knackig. Sie gehören ins Gemüsefach des Kühlschranks, wo sie mindestens drei Tage halten. Der Trick: Schneide Blätter und Wurzeln vorher ab. Das verhindert, dass das in den Knollen gespeicherte Wasser in die Blätter geht und hält die Radieschen länger knackig. Am besten ist es, du lagerst die Radieschen in einer Dose oder in ein feuchtes Tuch gewickelt. Übrigens: Radieschengrün muss nicht in den Müll Zugegeben: Dieser Tipp gehört nicht unmittelbar in die Kategorie „Lebensmittel lagern“. Aber er hilft ebenfalls, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden: Die Blätter von Radieschen (s. oben), Rettich, Karotten und Kohlrabi sind essbar und lecker. Man kann sie in Salaten, Suppen, Gemüsepfannen, als Füllung für Ravioli oder Lasagne oder als Pesto verarbeiten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem leckeren Möhrengrün-Pesto? Mehr Tipps: Resteverwertung: Was viele in den Müll werfen, kann man essen. 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