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Meisen füttern: So machst du es richtig

meisen füttern
Foto: CC0 / Pixabay / Nennieinszweidrei

Um Meisen zu füttern und ihre Gesundheit dabei zu fördern, solltest du herkömmliche Meisenknödel, altes Brot und minderwertiges Meisenfutter meiden. Was du stattdessen anbieten kannst, erfährst du hier.

Nicht nur aufgrund ihres Aussehens sind Meisen beliebt: Sie sind auch Nützlinge im Garten, da sie Insekten fressen und so die Schädlingspopulation in Schach halten. Besonders in den kalten Wintermonaten wird es für Meisen und viele andere Vögel zunehmend schwieriger, ausreichend Nahrung zu finden.

Wer einen Garten oder Balkon hat, kann hier einen wichtigen Beitrag leisten und die Tiere mit zusätzlichem Futter versorgen. Doch nicht nur im Winter, sondern auch im restlichen Jahr kannst du Meisen füttern und so bei der Nahrungsbeschaffung unterstützen.

Meisen füttern: Bitte ohne fertige Meisenknödel

Meisen ernähren sich eigentlich hauptsächlich von Insekten. In den kalten Monaten verzehren sie jedoch auch pflanzliche Nahrung. Willst du Meisen füttern, solltest du im Herbst und Winter in erster Linie fettreiche Nahrung anbieten, so die Ornithologin Angelika Nelson gegenüber Utopia. Schließlich benötigen die kleinen Vögel viel Energie, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Diese Energie können sie besonders leicht aus kalorienreichem Fettfutter gewinnen.

Laut Nelson sind etwa Sonnenblumenkerne und Erdnüsse besonders gut als fettreiches Meisenfutter geeignet. Auch Insekten, wie getrocknete Mehlwürmer, kannst du ins Vogelhaus legen.

Eine einfache und beliebte Methode, um Meisen zu füttern, sind zudem Meisenknödel. „Meisenknödel bestehen aus Fett und Körnern. Sie liefern viel Energie, die die kleinen Meisen vor allem im Winter brauchen“, so Nelson. Die kleinen Kugeln kannst du im Geäst von Sträuchern und Bäumen aufhängen.

Laut Nelson sind Meisenknödel jedoch keine artgerechte Nahrungsquelle für die kleinen Vögel: „Für Kleinvögel stellen die Kunststoffnetze eine Gefahr dar, da sie sich mit Krallen oder Schnabel im Netz verheddern und verenden können.“ Zudem landen die Plastiknetze meist in der Natur und sorgen dort für zusätzliche Umweltverschmutzung.

Nelson empfiehlt deshalb, Meisenknödel selbst zu machen, „indem man nachhaltig gewonnenes Kokosfett oder Rindertalg mit Körnern, Nüssen und Rosinen mischt, in Formen gießt oder um Tannenzapfen klebt und in der Natur aufhängt.“

Meisen füttern: 5 Tipps

Willst du Meisen füttern, solltest du im Winter fettreiche, hochwertige Nahrung anbieten.
Willst du Meisen füttern, solltest du im Winter fettreiche, hochwertige Nahrung anbieten.
(Foto: CC0 / Pixabay / Nennieinszweidrei)

Du willst Meisen füttern und die Futterstelle dabei möglichst artgerecht gestalten? Dann beachte die folgenden Tipps:

  1. Die Futterstelle solltest du möglichst hoch über dem Boden anbringen. So erläutert Angelika Nelson: „Meisen sind akrobatische Fresser und hängen oft kopfüber am Futterhäuschen.“ Du kannst also ein hohes Vogelhaus bauen oder du hängst die Futterstelle in den Zweigen von Bäumen und Sträuchern auf.
  2. Reinige das Vogelhaus beziehungsweise die Futterstelle regelmäßig, damit sich keine Krankheitserreger ausbreiten können.
  3. Nelson empfiehlt, auf billiges Meisenfutter zu verzichten. Achte etwa darauf, kein Futter mit Weizen anzubieten. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du Meisenfutter aus hochwertigen Zutaten selbst herstellen.
  4. Brot solltest du grundsätzlich nicht als Vogelfutter anbieten.
  5. Biete nicht nur Futter, sondern auch Wasser an. Gerade im Winter, wenn Teiche und Pfützen zugefroren sind, ist es für Vögel schwer, sauberes Trinkwasser zu finden. Biete deshalb Wasser in einer Vogeltränke in Form einer flachen Schale an. Erneure das Wasser regelmäßig, damit es nicht verschmutzt oder zufriert. 

Meisen nicht nur im Winter füttern

Grundsätzlich kannst du alle Vögel und somit auch Meisen ganzjährig füttern, so Angelika Nelson. Allerdings solltest du darauf achten, das Futter an die jeweilige Jahreszeit anzupassen. Im Frühjahr und Sommer brauchen Meisen weniger fettreiche, sondern eher eiweißreiche Nahrung. Denn in dieser Zeit ziehen sie ihre Jungen auf und freuen sich etwa über Mehlwürmer als proteinreichen Snack.

Doch Nelson erläutert auch: „Das Überleben von Wildvögeln, wie […] Meisen, sollte nicht von Futterstellen abhängen„. Es ist also nicht nur wichtig, zusätzliches Futter anzubieten. Wichtiger ist es, das natürliche Nahrungsangebot für Wildvögel zu erweitern. Dafür solltest du einen vogelfreundlichen Garten errichten, in dem sich verschiedene heimische Pflanzen und wilde Ecken befinden und sich somit auch zahlreiche Insekten tummeln. Die Futterstellen sollten nur ein ergänzendes Angebot sein und nicht die zentrale Nahrungsquelle von wilden Vögeln.

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