Beim Mend it May wird Kleidung repariert, anstatt sie wegzuwerfen. In diesem Artikel erfährst du mehr zu dem Projekt und wie du daran teilnehmen kannst.
Reparieren statt wegwerfen – das ist das Ziel des Mend it May. Damit soll mehr Bewusstsein im Umgang mit Klamotten geschaffen werden. Das Projekt steuert somit dem Einfluss von Modemarken wie Shein entgegen. Wir zeigen dir, worum es bei dem Projekt konkret geht und wie du an Mend it May teilnehmen kannst.
Der Ursprung: Unsere Beziehung zu Kleidung
Die Mend it May Idee ist aus der modernen Modebewegung entstanden, bei der wir anstelle von hochwertiger und langlebiger Kleidung nun das Gegenteil produzieren und konsumieren.
Vor einigen Jahren wurden Textilien noch so hergestellt, dass sie möglichst lange halten. Auch die Preise spiegelten das wider: Man bezahlte einen gewissen Preis für gute Qualität und Kleidung, die einen lange begleitete. Doch unsere Beziehung zu Kleidungsstücken hat sich verändert. Ständig wechselnde Trends und Fast Fashion mit niedrigen Preisen haben unser Konsumverhalten verändert.
Klamotten werden oft nur noch kurze Zeit getragen, bevor wir sie entsorgen – entweder weil sie dann aus der Mode sind oder die kurzlebigen Stoffe bereits kaputtgehen. Viele der Stücke werden laut einer Greennpeace Umfrage zudem nicht regelmäßig angezogen und liegen stattdessen nur im Schrank, bevor sie aussortiert werden. Auch Schuhe haben keine lange Lebenszeit mehr- die meisten Menschen entsorgen sie nach einem bis drei Jahren.
Das Ergebnis: Mode ist zur Wegwerfware geworden. Oft landen die Kleidungsstücke in Altkleidercontainern: In Deutschland waren es 2021 rund 176 200 Tonnen, die so entsorgt wurden. Das sind über 70 Prozent mehr im Vergleich zu zehn Jahren davor.
Mend it May: Was ist das?
Das Projekt Mend it May will dieser Entwicklung entgegenwirken. Die Kampagne stammt aus dem Vereinigten Königreich und wurde 2022 zum ersten Mal durchgeführt. Die Idee kam von Studierenden der West England University in Zusammenarbeit mit der Sustainable Fashion Week.
In einer Studie stellten sie fest, dass vielen Leuten gar nicht bewusst ist, wie schädlich die Modeindustrie und Trends wie Ultra Fast Fashion sind. Die Befragten waren aber bereit, mehr darüber zu lernen, wie sie bei Klamotten nachhaltigere Entscheidungen treffen können. Die Studierenden formulierten Vorschläge, wie man das Verhalten der Konsument:innen verändern könnte – einer davon war der Mend it May. Der Begriff setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
- Das Wort to mend bedeutet übersetzt so viel wie reparieren oder flicken.
- Einen Monat lang – immer im Mai (May) – soll man keine neuen Kleidungsstücke kaufen und so viele Klamotten wie möglich reparieren.
Der Mend it May soll dadurch unser Verhältnis zu Klamotten infrage stellen, sodass wir unser Konsumverhalten überdenken und es bestenfalls nachhaltig verändern.
Viele Leute haben sich nämlich angewöhnt, einfach neue Klamotten zu kaufen, anstatt alte zu reparieren. Daher wissen einige Menschen beispielsweise auch nicht, wie man Löcher in Kleidungsstücken nähen kann, weil sie es nie gelernt haben.
Wie kann man beim Mend it May mitmachen?
Bei Mend it May mitzumachen ist ganz einfach. Nimm dir im Monat Mai vor, einige deiner Kleidungsstücke zu reparieren oder anzupassen. In unseren Ratgebern findest du viele Tipps dazu:
- Hosen kürzen: Kleben, abschneiden oder umnähen
- Löcher stopfen: Eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Kleine Löcher in Kleidung: Wie sie entstehen und was du dagegen machen kannst
- Reißverschluss reparieren – mit diesen Tricks gelingt es
- Nähen lernen: Hilfreiche Tipps für Anfänger:innen
Du kannst beim Reparieren der Kleidung kreativ werden. Statt beispielsweise ein Loch in der Jeans einfach nur zu flicken oder mit einem Aufnäher zu versehen, haben Teilnehmer:innen ihre Klamotten kunstvoll bestickt oder Stoffreste verwertet. Du kannst auch Kleidungsstücke upcyclen und so umnähen, dass sie eine ganz neue Funktion bekommen.
Unter dem Hashtag #MendItMay kannst du deine reparierten Kleidungsstücke posten. Auf TikTok oder Instagram wurden in den letzten Jahren der Aktion unter anderem Beiträge von den Ergebnissen und vom Reparaturprozess gepostet. Wir finden, dass das Projekt viel mehr Aufmerksamkeit verdient – also mach doch auch du dieses Jahr mit und teile deine Bilder oder Videos!
Durch die Challenge kannst du dir bewusst machen, wie viel Arbeit hinter der Herstellung von Kleidung steht und einen bewussten Klamottenkauf kultivieren. Indem du deine Klamotten nach deinen eigenen Wünschen anpasst und verschönerst, kannst du alten Kleidungsstücken ein neues Leben geben und neue Lieblingsteile aus bereits vorhandenen Klamotten selbst machen. Vielleicht entdeckst du dann auch die Freude am Nähen und reparierst deine Kleidung sogar außerhalb vom Mend it May.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Eine Upcycling-Idee mit Bildern: Halssocke nähen
- 7 Tipps für nachhaltige Outdoor-Bekleidung & faire Outdoor-Marken
- Der minimalistische Kleiderschrank – Tipps & Tricks
War dieser Artikel interessant?