Milpa-Beet: So legst du das Drei-Schwestern-Beet an

Milpa Beet
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Milpa-Beete sind die perfekte Art, drei Gemüsesorten – Mais, Bohnen und Kürbis – zusammen auf kleinem Raum anzupflanzen. In diesem Artikel erfährst du alles zu der traditionellen Mischkultur.

Die Milpa, auch Drei-Schwestern-Kultur genannt, ist eine Anbautechnik, in der Mais, Bohnen und Kürbis zusammen in einem Beet gepflanzt werden. Bereits vor Jahrtausenden entwickelten die Völker Südamerikas diese Anbautechnik, um ihren Grundbedarf an Lebensmitteln zu decken, unter anderem die Maya und die Azteken. 

Denn: Mais-, Bohnen- und Kürbispflanzen helfen sich gegenseitig beim Wachsen. So dienen die hohen Maispflanzen den Bohnen als Rankhilfe. Bohnenpflanzen wiederum binden Stickstoffe in der Erde, die sowohl für Mais, als auch für Kürbis wichtig sind. Letzterer beschattet mit seinen Blättern den Boden, was den Wasserhaushalt von Bohnen und Mais unterstützt – und gleichzeitig das Wachstum von Unkraut erschwert.

Einmal richtig angelegt, versorgt sich das Drei-Schwestern-Beet also so gut wie von selbst.

1. Milpa-Beet anlegen: Den richtigen Standort wählen

Milpa-Beete brauchen einen sonnigen Standort im Garten.
Milpa-Beete brauchen einen sonnigen Standort im Garten. (Foto: CC0 / Pixabay / mickdahl)

Einer der vielen Vorteile des Milpa-Beets ist, dass es im Vergleich zu anderen Kulturen wenig Platz verbraucht, da Mais, Bohnen und Kürbis sich den Platz teilen. Trotzdem gibt es ein paar wichtige Faktoren zu beachten, wenn du willst, dass deine Mischkultur ihr volles Potenzial entfaltet.

Optimaler Standort für das Milpa-Beet:

  1. Der richtige Standort für ein Milpa-Beet muss viel Sonne abbekommen, da alle drei Gemüsesorten Pflanzen für die pralle Sonne sind. 
  2. Das Beet sollte mindestens 120 mal 200 Zentimeter Fläche haben.
  3. Beachte, dass die Mais- und Bohnenpflanzen bis zu 250 Zentimeter hoch werden können. Plane deinen Gemüsegarten also so, dass das Milpa-Beet deine anderen Pflanzen nicht überschattet.

Der passende Boden fürs Milpa-Beet:

  1. Alle drei Pflanzen der Mischkultur lieben einen humosen, feuchten Boden.
  2. Besonders die Kürbispflanze benötigt viele Nährstoffe, da sie zu den Starkzehrern gehört.
  3. Dementsprechend solltest du dein Beet richtig vorbereiten, damit du eine ertragreiche Ernte bekommst. Mache dir zum Beispiel die Vorteile von Kompost zunutze. 

2. Mais-, Bohnen und Pflanzensorten fürs Milpa-Beet aussuchen

Die richtige Maissorte ist für ein Milpa-Beet entscheidend.
Die richtige Maissorte ist für ein Milpa-Beet entscheidend. (Foto: CC0 / Pixabay / Ralphs_Fotos)

Die Wahl der passenden Mais-, Bohnen- und Kürbissorte ist für dein Milpa-Beet entscheidend. Indem du die Eigenschaften deiner Gemüsesorten genau aufeinander abstimmst, sorgst du dafür, dass sie gut zusammenarbeiten und dir die bestmöglichste Ernte einbringen können. 

Der richtige Mais fürs Milpa-Beet:

  1. Wähle für das Beet eine schnell- und hochwachsende Maissorte, damit der Mais deinen Bohnen wie gedacht als Rankhilfe dienen kann. Sind deine Bohnen nämlich deutlich wachsfreudiger als dein Mais, kann es passieren, dass letzterer überwuchert wird und eingeht.
  2. Tipp: Entscheide dich erst für eine Maissorte und wähle dann eine Bohnensorte, die zu ihren Eigenschaften passt.
  3. Drei Beispiele für passende Maissorten: Golden Bantam, Tramunt und Black Aztek. 

Die passende Bohne fürs Milpa-Beet:

  1. Eine Stangenbohnen-Pflanze mit einer Wuchshöhe von maximal 250 Zentimetern ist ein guter Richtwert für ein Milpa-Beet. Orientiere dich aber immer an der Wuchshöhe deiner Maissorte. 
  2. Tipp: Wähle am besten keine grüne, sondern eine bunte Stangenbohnensorte. So machst du dir die Ernte deutlich einfacher, da du zum Beispiel lila Bohnen viel besser zwischen den grünen Blättern der Maispflanze findest. 
  3. Drei Beispiele für passende Bohnensorten: Sunset, Neckargold und Scarlet Emperor

Der beste Kürbis fürs Milpa-Beet:

  1. Bei der Wahl deiner Kürbispflanze bist du sehr frei und kannst dich nach deinen Vorlieben richten. Wenn du dir unsicher bist, verschaffe dir einfach einen Überblick über beliebte Kürbisarten
  2. Drei Beispiele für Kürbissorten: Hokkaido, Butternut und Sweet Dumpling.

3. Leitfaden: Wie viele Pflanzen passen auf dein Milpa-Beet?

Wähle eine bunte Bohnensorte für das Milpa-Beet, um dir die Ernte zwischen den Maisblättern zu erleichtern.
Wähle eine bunte Bohnensorte für das Milpa-Beet, um dir die Ernte zwischen den Maisblättern zu erleichtern. (Foto: CC0 / Pixabay / rgaudet17)

Bevor du deine Pflanzen für das Milpa-Beet vorziehst und nach draußen setzt, rechne aus, wie viele Pflanzen der drei Arten auf deine Fläche passen.

Auf eine Fläche von 120 mal 200 Zentimetern Größe (also der Mindestgröße des Beetes) passen mit einer Reihe pro Beet typischerweise:

  1. 4 bis 5 Maispflanzen in einem Abstand von 40 Zentimetern
  2. 8 bis 10 Bohnenpflanzen, zwei bis drei Pflanzen pro Mais (pro „Rankhilfe“)
  3. eine Kürbispflanze

Hinweis: Die genaue Anzahl der Pflanzen kann sich von Sorte zu Sorte unterscheiden. Manche Mais- und Bohnenarten brauchen zum Beispiel weniger Abstand zueinander, sodass mehr auf dein Beet passen. Wenn du dir unsicher bist, nimm eher weniger Bohnen- und Maispflanzen als zu viele. 

4. Dein Milpa-Beet: Pflanzen vorziehen und ins Beet setzen

In ein kleines Milpa-Beet passt meist eine Kürbispflanze.
In ein kleines Milpa-Beet passt meist eine Kürbispflanze. (Foto: CC0 / Pixabay / wal_172619)

Gemüse vorzuziehen, hat meistens Vorteile. Für Mais gilt das ganz besonders, da mit deinen Maispflanzen der Erfolg deines Milpa-Beets wortwörtlich steht oder fällt. Auch den Kürbis vorzuziehen ist eine gute Idee, da sich die Pflanze so eher gegen Schädlinge behaupten kann, sobald du sie ins Beet setzt. 

Tipp: Ziehe nach Möglichkeit immer ein paar Pflanzen mehr vor, als du tatsächlich für dein Milpa-Beet brauchst. So sicherst du dich ab, falls einige der Samen nicht keimen sollten. 

Vorzucht von Mais: 

  1. Ziehe deinen Mais ab März an einem sonnigen und warmen Ort (zum Beispiel auf deiner Fensterbank) vor. 
  2. Säe dazu immer ein Korn pro Pflanzbecher, da die Pflanzen dichte Wurzeln entwickeln.

Vorzucht von Kürbis: 

  1. Ab April kannst du deinen Kürbis drinnen vorziehen, an einem sonnigen Standort und mit einer Pflanze pro Topf.
  2. Beachte dazu am besten die spezifische Anleitung auf der Verpackung der Kürbissaat.

Mais, Bohnen und Kürbis ins Beet setzen: 

Mitte Mai setzt du dann die vorgezogenen Pflanzen ins Beet und säst anschließend die Bohnen aus. 

  1. Pflanze deinen Mais in einer Reihe mit einem Abstand von 40 Zentimetern zueinander. 
  2. Säe deine Bohnen direkt neben den Mais ins Beet – zwei bis drei Bohnen pro Maispflanze.
  3. Pflanze den Kürbis vor die Mais- und Bohnenpflanzen, am besten mittig im Beet. Hast du mehrere Kürbisse, achte darauf, dass sie genügend Abstand zueinander haben wie auf der Packung beschrieben. 
  4. Gieße alle Pflanzen regelmäßig oder setze alternativ Ollas als Bewässerungshilfe ins Beet.
  5. Bei Bedarf solltest du Unkraut jäten. Spätestens, sobald die Blätter deiner Kürbispflanze größer werden, ist das Milpa-Beet allerdings sehr pflegeleicht.

5. Milpa-Beet: Ernte

Nach dem Abernten des Milpa-Beetes kannst du dein Gemüse für diverse Gerichte verwenden.
Nach dem Abernten des Milpa-Beetes kannst du dein Gemüse für diverse Gerichte verwenden. (Foto: CC0 / Pixabay / RitaE)

Je nach Witterung und Sorten kannst du bereits ab Juli oder August die ersten Bohnen ernten.

Anfang bis Ende August folgt der Mais. Am besten recherchierst du vorher die Reifezeichen deiner spezifischen Maissorte, um den perfekten Zeitpunkt zur Ernte abzupassen. 

Der Kürbis ist je nach Art zwischen September und Oktober bereit zur Ernte. 

Nun kannst du die Ergebnisse deines Milpa-Beetes zu leckeren Rezepten verarbeiten: Ganz klassisch zusammen in einem herzhaften Three Sisters Stew, einem Bohneneintopf, fruchtiger Kürbismarmelade und vielem mehr.

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