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Minimalismus: 3 gute Methoden für den Einstieg

Minimalismus Methoden
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - Hutomo Abrianto

Minimalismus als Lebensstil heißt: bewusster Verzicht, um Platz für das Wesentliche zu schaffen. Dinge loszulassen fällt jedoch oft schwer. Die folgenden Tipps und Methoden helfen dir, innerhalb weniger Wochen minimalistisch(er) zu werden – und zu bleiben.

Der morgendliche Blick in den Kleiderschrank versetzt uns regelmäßig in Stress, der Gedanke an das vollgestellte Kellerabteil löst Panik aus und wegen des Papierkrams auf unserem Schreibtisch verlagern wir unseren Arbeitsort kurzerhand ins Esszimmer. Etwa 10.000 Dinge soll jede:r Deutsche im Schnitt besitzen. Sich von Sachen zu trennen wirkt befreiend – und fällt uns meist trotzdem wahnsinnig schwer.

Minimalismus lernen: So wirst du Minimalist:in

Minimalismus als Lebensstil stellt eine Art Gegenbewegung zu Konsumwahn und Materialismus dar. Ein minimalistisches Leben kann die Lösung für die materielle Belastung sein, unter der viele Menschen bewusst oder unbewusst leiden. Denn wer wenig besitzt, muss sich auch um weniger kümmern, hat dafür aber mehr Platz, Zeit und Geld. Und das kann glücklich machen.

Minimalismus-Methoden helfen, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren
Je weniger wir haben, desto mehr Platz, Geld und Zeit haben wir für die wesentlichen Dinge im Leben. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash – Kalen Emsley)

Viel zu oft behalten wir Dinge, die wir nicht brauchen, weil wir denken, dass sie irgendwann noch einmal nützlich sein könnten. Dieser Tag trifft selten wirklich ein. Überflüssige Dinge solltest du deshalb erkennen – und loswerden. Dabei gibt es einige Minimalismus-Methoden, die dir beim Ausmisten helfen können. Wie radikal du dabei vorgehst, bleibt ganz dir überlassen. Das minimalistische Leben soll dich schließlich glücklicher machen und nicht stressen.

1. „Eat the Frog first“ – das Schlimmste kommt zuerst

Dinge loszulassen fällt schwer, das geht vielen so. Diese Methode soll helfen deine Hemmschwelle, dich von Eigentum zu trennen, zu überwinden, damit dir das Aussortieren in Zukunft leichter fällt.

Du wählst aus deinen allerliebsten Besitztümern wenigstens eines aus, auf das du künftig verzichten kannst. Wirf es nicht weg, sondern verschenke oder verkaufe es. Diese Erfahrung mag hart sein, zugleich führt sie uns vor Augen, wie wenig wir selbst liebgewonnene Gegenstände für ein glückliches Leben brauchen. Und in Zukunft wird es dir leichter fallen, dich bewusst von Dingen, die du nicht wirklich brauchst, zu trennen. So schaffst du es schließlich (hoffentlich) mehr Minimalismus in dein Leben zu bringen.

2. Die „KonMari-Methode“ – behalte, was dich glücklich macht

Marie Kondo ist Lifestyle-Expertin und Ordnungs-Wunder. Sie berät in Sachen Aufräumen und Wegwerfen und ist damit ziemlich erfolgreich. Bei der von ihr entwickelten KonMari-Methode geht es im Prinzip darum, nur die Dinge zu behalten, die dir Freude bereiten.

Dabei gehst du folgendermaßen vor: Sammle und sortiere alles was du besitzt – Bücher zu Büchern, Kleidung zu Kleidung. Nimm jeden Gegenstand einzeln in die Hand und frage dich: Weckt dieser Gegenstand positive Gefühle bei mir? Empfinde ich Freude? Ist das der Fall, behältst du den Gegenstand. Wenn nicht, dann kommt er weg.

Bei dieser Methode beginnt man mit weniger wichtigen Sachen wie beispielsweise Töpfen oder Putzutensilien, arbeitet sich durch Klamotten und Bücher. Erinnerungsstücke kommen zum Schluss. Wichtig dabei: Eine Kategorie abschließen, bevor man mit der nächsten beginnt. Nach und nach befinden sich in deiner Wohnung nur noch Dinge, die dir Freude bereiten. Du bist dem minimalistischem Lebensstil damit einen großen Schritt näher gekommen.

Tipp: Das Buch „Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ gibt’s für 12 Euro bei der Buchhandlung deines Vertrauens. Online z.B. bei Buch7, Thalia oder Amazon

Mehr lesen: Magic Cleaning: Richtig aufräumen mit der Methode von Marie Kondo

3. Die Korbmethode – das Gegenteil von Shopping

Bei der Korbmethode schnappst du dir einen Wäschekorb, eine große Kiste oder einen anderen Behälter ähnlicher Größe. Damit gehst du in deiner Wohnung umher und stöberst durch deine Sachen – ähnlich wie beim Klamottenkauf.

Minimalismus-Methode: Die Korb-Methode
Mit einem großen Korb sammelst du alles in deiner Wohnung ein, was unnötig ist. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash – Sarah Dorweiler)

In den Korb kommen allerdings nur Sachen, die dir nicht wirklich gefallen, die eigentlich unnötig sind und Platz in deiner Wohnung stehlen. Ist der Korb voll, hast du dein Tagespensum erreicht. Wenn du das eine ganze Woche lang durchziehst, dürfte schon einiges Überflüssiges aus deiner Wohnung verschwunden sein und du bist dem Minimalismus, den du dir wünschst, etwas näher.

Tipp: Am einfachsten ist es, in einem Raum zu beginnen und sich so nach und nach durch die gesamte Wohnung oder das Haus zu arbeiten. Das kann je nach Größe und Besitz auch schon mal etwas länger dauern, lohnt sich aber in jedem Fall.

Minimalismus für Fortgeschrittene: Die Karton-Methode

Für diese eher radikale Methode brauchst du Umzugskartons. Je mehr Dinge du besitzt, desto mehr Kartons müssen her. Kauf diese am besten gebraucht oder leihe sie dir aus.

Das Ganze funktioniert dann so: Alles was du besitzt, räumst du in die Umzugskartons. Am besten gut sortiert, so dass du die Sachen schnell wiederfindest. Die Kartons bleiben in deiner Wohnung stehen. In den nächsten Tagen lebst du nur aus den Kartons. Alles, was du in der Zeit benötigst, darf wieder zurück ins Regal oder deinen Schrank. Alles andere kommt weg.

Dabei merkst du schnell, welche Dinge du überhaupt brauchst, willst und welche überflüssig sind. Die meisten Gegenstände vergisst man, sobald sie weggepackt sind. Ein gutes Zeichen, um festzustellen: Das kann weg.

Übrigens: Noch mehr praktische Minimalismus-Tipps zum Anhören gibt es in unserem Podcast:

Minimalismus: Sachen aussortieren – aber nachhaltig

Fertig mit Aussortieren? Dann geht es jetzt darum, die Sachen loszuwerden. Bitte nicht einfach alles in die Tonne werfen, es gibt bessere Möglichkeiten.

In vielen Orten finden regelmäßig Flohmärkte statt – und online natürlich sowieso. Hier kannst du deine ausrangierten Sachen verkaufen. So verlängerst du das Produktleben deiner Gegenstände und verdienst dabei sogar noch ein bisschen Geld. Im Internet geht das zum Beispiel auch über Vinted (ehemals Kleiderkreisel) oder Kleinanzeigen.de.

Second Hand
Viel Aussortiertes bekommst du auf dem Flohmarkt los. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash – Artificial Photography )

Wenn dir das Verkaufen zu aufwendig ist, kannst du deine Dinge auch spenden oder verschenken. Facebook-Gruppen wie „Verschenk’s“ gibt es in fast jeder Stadt. Deine Sachen kannst du dann sogar ganz einfach abholen lassen.

Oft gibt es die Möglichkeit, Aussortiertes an soziale Einrichtungen zu spenden. Google dazu einfach mal (oder besser: benutze die alternative Suchmaschine Ecosia). Wo du aussortierte Dinge am besten abgeben kannst, erfährst du auch in den folgenden Artikeln:

Die Internetplattform „Wohin damit?“ hilft, den richtigen Ort für fast jede Sachspende zu finden.

Auch wichtig: die richtige Entsorgung von ausrangierten oder kaputten Haushaltsgegenständen – zum Beispiel Elektrogeräten, Kabel, Teppichen, Porzellan oder auch Aktenordnern.

So bleibst du Minimalist:in

Bist du alles Überflüssige schließlich losgeworden, kommt erst die wahre Herausforderung: minimalistisch zu bleiben.

Wichtiger Schritt: Mache alles möglichst sichtbar. Von Klamotten über Lebensmittel bis hin zu Büchern. Verstaue deine Sachen nicht in der hintersten Ecke deines Schranks oder im obersten Regal der Abstellkammer. Denn nur wenn du deine Dinge im Blick hast, weißt du, was du besitzt und kaufst nicht unnötig Neues.

Und bevor du etwas Neues kaufst: Leihe, tausche, repariere. Eine Bohrmaschine, die du dir ausborgen kannst, besitzt sicher irgendjemand in deiner Nachbarschaft. Im Gegenzug könnt ihr euch deinen Rasenmäher teilen. Ein kleines Loch im T-Shirt zu stopfen, kostet nur ein paar Minuten, bei größeren Schäden ist der Besuch bei einer Schneiderei oft billiger als eine neue Hose. Das gleiche gilt zum Beispiel auch für Schuhe oder Uhren.

Eine weitere Regel, um beim Minimalismus zu bleiben und nicht Unmengen Neues anzuhäufen: Für jedes Teil, das neu gekauft wird, kommt ein Altes weg. So bleibt die Anzahl deiner Besitztümer immer dieselbe und du überlegst dir vor dem Neukauf genauer, ob du das Produkt tatsächlich brauchst. Besonders gut lässt sich das auf Klamotten, Bücher oder Deko-Gegenstände anwenden. Auch im Digitalen kannst du Minimalismus anwenden.

Wenn du mit den genannten Methoden in den Minimalismus eingestiegen bist, kannst du dich in den folgenden Artikel weiter inspirieren lassen:

Weiterlesen/-hören: Weitere Lektüre und Hörbücher zum Thema Minimalismus findest du in gut sortierten Buchhandlungen und online z.B. bei Buch7, Thalia oder Amazon.

Minimalismus - 3 Methoden für Einsteiger

Weiterlesen auf Utopia.de: 

English Version available: Becoming Minimalist: 3 Methods for Beginners

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