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Mit einem Luftbrunnen Energie sparen: Das steckt dahinter

Luftbrunnen
Foto: stock.adobe.com/embeki

Ein Luftbrunnen ist eine energiesparende Möglichkeit der Belüftung, die zur Energiewende beitragen kann. Wie die Technologie funktioniert und was du über ihre Anschaffung wissen solltest, erfährst du hier.

Herkömmliche Lüftungsanlagen dienen dem Luftaustausch in Gebäuden und funktionieren meist nach einem einfachen Prinzip: Ein überirdisches Ansaugrohr saugt Luft von außen an, die dann aufbereitet und je nach Jahreszeit aufgeheizt oder gegebenenfalls gekühlt wird – wobei nicht alle Lüftungsanlagen eine Kühlfunktion haben. Meist geschieht das auf elektrische Weise und geht damit sowohl zulasten der Betriebskosten als auch der Energieeffizienz.

Im Gegensatz dazu ist ein Luftbrunnen eine Form der Lüftungsanlage, deren Rohrsystem unterirdisch verläuft. Durch die umgebende Erde ist die angesaugte Luft im Sommer kühl und im Winter schon vorgewärmt. So ist der Nachheizbedarf geringer und die Anlage energieeffizienter.

Aufbau und Funktion eines Luftbrunnens

Im Winter wärmt ein Luftbrunnen die Außenluft vor, bevor sie in das Belüftungssystem gespeist wird.
Im Winter wärmt ein Luftbrunnen die Außenluft vor, bevor sie in das Belüftungssystem gespeist wird.
(Foto: CC0 / Pixabay / GPoulsen)

Ein Luftbrunnen ist folgendermaßen aufgebaut:

  • Zunächst wird beim Anlegen des Luftbrunnens ein etwa drei Meter tiefer und ein bis zwei Meter breiter Graben ausgehoben und mit Vliesstoff ausgekleidet, damit keine Wurzeln reinwachsen.
  • In diesem Graben werden einzelne horizontal verlaufende Rohre verlegt. Er wird anschließend mit luftdurchlässigem Material aufgefüllt (meist Kies), mit einer weiteren Vliesschicht abgedeckt und unter einer dünnen Erdschicht verborgen.
  • Die Einzelrohre laufen alle zu einem senkrecht ausgerichteten Sammelschacht.
  • Dieser Schacht wiederum ist mit dem zentralen Ansaugrohr des Luftbrunnens verbunden, in das die einzelnen Rohre somit münden.

Wird die Anlage in Betrieb genommen, saugt das zentrale Ansaugrohr durch die schmaleren Einzelrohre Außenluft über den Kiesgraben an. In der kalten Jahreszeit muss diese Luft dann in der Regel noch (leicht) erwärmt werden, bevor sie über ein Röhrensystem ins Haus geleitet wird.

Mit Luftbrunnen und Wärmepumpe Energie sparen

Ein Luftbrunnen lässt sich auch mit einer Wärmepumpe kombinieren.
Ein Luftbrunnen lässt sich auch mit einer Wärmepumpe kombinieren.
(Foto: CC0 / Pixabay / HarmvdB)

Das Erwärmen der Luft weitaus weniger energieaufwendig als bei einer überirdischen Lüftungsanlage:

Außenluft mit einer Temperatur von minus drei Grad Celsius erwärmt sich beispielsweise auf ihrem Weg durch die Erde schon auf etwa neun Grad Celsius, so das Informationsportal Energiesparen im Haushalt. Für die weitere Erwärmung auf eine angenehme Temperatur reiche dann die Leistung einer Solaranlage aus. Im Sommer dagegen kommt Außenluft mit einer Temperatur von 30 Grad mit nur noch etwa 16 Grad bereits gekühlt im Hausinneren an.

Auch in Kombination mit einer Luft-Wasser- oder Luft-Luft-Wärmepumpe kann ein Luftbrunnen deshalb lohnenswert sein, weil die Pumpe so keine allzu hohen Temperaturunterschiede ausgleichen muss und ihr Energieverbrauch dadurch geringer ausfällt. Das Grundprinzip einer Wärmepumpe ist es, der Umgebungsluft Wärme zu entziehen und für Heizzwecke nutzbar zu machen. Wird die Luft auf ihrem Weg durch den Luftbrunnen schon vorgewärmt, ist der Aufwand dafür deutlich kleiner. Grundsätzlich lässt sich eine Wärmepumpe an alle Lüftungsanlagen anschließen, auch an einen Luftbrunnen.

Mehr zu dem Thema kannst du hier lesen:

Filterfunktion des Luftbrunnens

Ein weiterer Vorteil dieses Lüftungssystems ist außerdem die Filterfunktion des Luftbrunnens: Auf ihrem unterirdischen Weg durch den Kiesgraben und ins Haus wird die Außenluft laut Energiesparen im Haushalt von Schadstoffen wie Ozon oder Pollenstaub gereinigt.

Vorsicht ist aber geboten, wenn der Boden mit dem radioaktiven Element Radon belastet ist: Diese Belastung kann die natürliche Filterfunktion des Luftbrunnens nicht ausgleichen. Eine zusätzliche Abdichtung ist dann unbedingt erforderlich, denn Radon in der Bodenluft kann Lungenkrebs auslösen.

Luftbrunnen: Anschaffung und Kosten

Einen Luftbrunnen bauen zu lassen, kostet normalerweise zwischen 2.500 und 3.000 Euro. Diese Kosten können sich unter schwierigen Bedingungen allerdings erhöhen, zum Beispiel, wenn die Radonbelastung des Bodens stark ausfällt oder der Grundwasserspiegel hoch ist.

Für handwerklich begabte Menschen kann es eventuell eine günstigere Option sein, den Luftbrunnen selbst zu bauen. Dabei fallen dann nur die Materialkosten an. Bevor du ein solches Projekt in Angriff nimmst, solltest du allerdings die vorhandenen Gegebenheiten genau prüfen und etwa über die Höhe des Grundwasserspiegels, die Radonbelastung der Bodenluft und die Beschaffenheit des Bodens gut Bescheid wissen.

Folgende Schritte fallen dann an:

  • das Ausheben und Isolieren des Grabens
  • das Anlegen des Rohrschachts mit dem Ansaugrohr
  • das Verlegen der unterirdischen Rohre (Luftdrainagerohre)
  • die Montage der Rohrleitungen innerhalb des Hauses

Insgesamt handelt es sich also um eine recht komplexe Angelegenheit. Wenn du über keine Erfahrung im Verlegen von Rohren verfügst, ist es deshalb die sicherere Methode, fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Entsprechende Heizungsbaufachbetriebe in deinem Umkreis kannst du zum Beispiel bei Portalen wie Aroundhome oder Heizungsfinder finden. Dort bekommst du unverbindliche Angebote von verschiedenen Installationsbetrieben in deiner Nähe. 

Mit einem Luftbrunnen kannst du langfristig Heizkosten senken und für mehr Energieeffizienz bei dir zu Hause sorgen.

Tipp: Auch wenn du dir keinen Luftbrunnen oder Wärmepumpe anschaffst, kannst du die Zimmertemperatur regulieren, zum Beispiel, indem du im Sommer richtig lüftest oder das Raumklima mit Pflanzen kühlst. 

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